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Platz 55: Raekwon - "The Wild"

Hoppla, das gibts also auch! Dreiundzwanzig Jahre und sieben Solo-Alben nach "Enter The Wu-Tang" veröffentlicht Raekwon erstmals einen Alleingang, auf dem kein einziger seiner Clan-Brüder vertreten ist. Man durfte spekulieren, was das über sein Verhältnis zum Rest der Wu-Familie aussagt, insbesondere über das zu ihrem Patriarchen.

Für "The Wild" bleibt diese Frage unerheblich, das Album entpuppt sich im guten wie im schlechten Sinne als "jungle with no rules". Eine wie ordnend tätige Hand hätte das Getrüpp wahrscheinlich in Form gebürstet, die für alle nicht unmittelbar Beteiligten so nutz- wie witzlosen Skits gejätet und ein bisschen Struktur reingebracht. Wahrscheinlich wäre so aber eine gute Portion des Zaubers flöten gegangen.

Tatsächlich lebt "The Wild" schon auch davon, dass man vorher eben nicht weiß, wer hinter dem nächsten Gebüsch lauert: CeeLo Green, der - todtraurig und wunderschön - das Leben von Marvin Gaye beweint? G-Eazy? Oder doch Lil Wayne auf Elektro-Synthies? Eine knappe Dreiviertelstunde dauert Raekwons Ausflug in die Wildnis. Ganz ehrlich? Ich hab' den Rest des Clans so lange nicht vermisst.

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