Platz 12: "The Division Bell", 1994
"So I open my door to my enemies / And I ask could we wipe the slate clean / But they tell me to please go fuck myself / You know you just can't win."
Zugegeben: Mit "The Division Bell" beweist David Gilmour erneut, dass von ihm wohl keine metaphorisch brillanten Lyrikergüsse zu erwarten sind. Und von seiner Frau vielleicht auch nicht. Aber er (oder vielmehr das wieder intakte Dreiergespann aus Gilmour, Mason und Wright) beweist, dass es noch einmal diese ganz bestimmte Floyd-Magie heraufbeschwören kann – auch ohne die Unterstützung von Mr. Konzeptalbum. Dem Album mangelt es ohne Waters zwar erneut an wirklichen Ecken und Kanten, doch zumindest spielt das Trio wieder vermehrt mit- als übereinander.
Auch Wright hat endlich den Weg zurück ins Songwriting gefunden, nicht nur in Form von Leadgesang ("Wearing The Inside Out"), sondern insbesondere durch die Omnipräsenz seiner sphärischen Keyboard-Teppiche. Ehrlich: Näher als in "Cluster One" und "Marooned" sind Wright und Gilmour (bestückt mit Whammy-Pedal, Talkbox und E-Bow) ihren früheren musikalischen Dialogen nie mehr gekommen. Dem wirklich feinen Ambient stehen dann aber größtenteils nicht minder plätschernde (Soft-) Rock-Passagen gegenüber – mal übertüncht mit einer Grußbotschaft von Stephen Hawking (gut), mal ertränkt in üppigen Background-Chören (nicht so gut).
Immerhin: Mit "Coming Back To Life", "High Hopes" und dem Guilty-Pleasure "Wearing The Inside Out" gibt es erstmals seit 1983 wieder eine Handvoll richtig starker Tracks. Auch wenn the grass mal greener war: Einen würdigeren Diskografie-Schlusspunkt als "High Hopes" hätte man sich damals nicht wünschen können.
Anspieltipps:
"High Hopes", "Coming Back To Life" (besser auf "Pulse"), "Marooned"
Hätte nicht sein müssen:
"Keep Talking", "What Do You Want From Me", "Lost For Words"
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