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Platz 10: "The Piper At The Gates Of Dawn", 1967

"Freak Out, Schmeak Out!" Mit diesem und anderen Phantasmen preisen Pink Floyd 1967 ihre legendären Happenings in London an. "Music in Color" versprachen die Anzeigen im Melody-Maker. Mehr einer satirischen Laune denn purer Überzeugung entspringend, hätten Syd Barrett, Roger Waters, Nick Mason und Rick Wright doch keine trefflichere Formulierung finden können, um die Welt auf die Ankunft ihres Debütalbums vorzubereiten.

"The Piper At The Gates Of Dawn" ist ein schwülstig-kindlicher Fiebertraum, wie ihn wohl nur britische Architekturstudenten in den späten Sechzigern träumen konnten. Zweieinhalb Monate nach "Sgt. Pepper" – die meisten hatten noch nicht einmal "Lucy In The Sky" verarbeitet – eröffnen Pink Floyd mit "Astronomy Domine" spacige Welten zwischen naiver Improvisation und psychedelischer Perfektion. Der Großteil der Kompositionen stammt von Barrett, der seine LSD-Dosen zur selben Zeit stetig stückweise erhöht. Neben jammigen Proberaum-Arbeiten wie "Interstellar Overdrive" steuert auch Waters ein erstes Solostück bei.

"Piper" ist bis heute der Soundtrack unbeschwerter Sommertage und der Start von etwas Monströsem. Wenngleich im weiteren Verlauf des Albums auch gelegentlich verborgen hinter zu zeitgemäßem Beatles-Klamauk. "It's all happening … Schizophrenic Psychedelic Pop!" verspricht die Anzeige weiter. Wie viel traurige Realität in den Scherzen steckt, sollte sich erst im folgenden Jahr zeigen.

Anspieltipps:
"Astronomy Domine", "Interstellar Overdrive", "Lucifer Sam", "Bike"

Hätte nicht sein müssen:
"Pow R. Toc H."

"The Piper At The Gates Of Dawn"*

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