24 Jahre nach "Y.M.C.A.": Ein Hamburger Produzent ist dabei, die erste Gaygroup zu casten.

Hamburg (mis) - Gerade vier Wochen ist es nun her, da stand der 16-jährige Pierre aus Mainz auf dem "Teenstar"-Siegertreppchen und vergoss Tränen der Freude. Allzu viele Fernseh-Zuschauer mobilisierte dieser bislang letzte Streich erprobter Casting-Macher jedoch nicht mehr und ob Pierres Single ein Erfolg wird, steht auch in den Sternen. Einen Hamburger Produzenten schreckt das nicht. Swen Gutknecht, Dance-Freunden auch als House-DJ Swen G bekannt, ist dabei, die erste deutsche Gay Group zusammen zu stellen, die nächstes Jahr zum Vorentscheid für den Grand Prix D'Eurovision reisen soll.

Nachdem Gutknecht bereits Erfahrungen hinter den "Popstars"-Kulissen sammeln konnte, feiert er mit dem "Gaygroup"-Projekt sein Casting-Debüt. Erste Rückschläge musste der Neuling schon einstecken: In Berlin erschienen vor zwei Wochen nur drei Interessenten am Sage Club. Ein Debakel, das sich in Köln und Hamburg zu Gutknechts Glück nicht wiederholte. München (3. August) und Frankfurt (10. August) vollenden den Casting-Marathon. Aus dem Hansestadt-Casting habe man "bereits einen Kandidaten im Auge".

Vier sollen es insgesamt werden, um einen bereits fertig produzierten Song aufzuführen. Mit Edel Records konnte zwar eine große Plattenfirma als Partner gefunden werden, ein Fernsehsender zur üblichen Day-by-Day-Berichterstattung fand sich in "wirtschaftlich schweren Zeiten" dagegen nicht. TV-Formate wie "Wahre Liebe" und "Explosiv" werden zumindest von den End-Castings berichten.

Was das Image der Gay-Truppe betrifft, will Gutknecht zwar "etwas Eigenes und Neues" schaffen. Er bestreitet aber nicht, dass die Band sich letztlich dem Stil der Village People annähern könnte. Junge Männer als Polizisten und Cowboys verkleidet? Ist es das, was wir im Jahr 2002 sehen und hören wollen? Immerhin, ein Remake eines Gay-Klassikers wie "Relax" oder "Oh L'Amour" sei nicht geplant, verspricht Gutknecht. Nochmal Glück gehabt.

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