Josh Homme hat sich zu seinem Ausraster beim Osloer Norwegian Wood-Festival geäußert. Eine Entschuldigung gab es wie erwartet nicht.
Konstanz (mma) - Wer Josh Homme einmal in natura erleben durfte, weiß um seine körperliche wie verbale Gewalt. Der nachdrückliche QOTSA-Hüne macht weder live noch im Interview Gefangene. Als am vorletzten Freitag ein Zuschauer in Oslo während eines Konzerts sein Schuhwerk Richtung Stage schmiss, rastete Homme bekanntermaßen aus (laut.de berichtete).
Nach einem kleinen Best-Of unflätiger Äußerungen gegen den Angreifer ("fucking pussy", "chickenshit faggot", "dickless turd") und dem Versprechen, ihn alsbald anal zu vergewaltigen, krönte er seine Rache: Während die Security den Jugendlichen festhielt, bewarf Homme ihn vor zigtausenden Fans mit einer Flasche.
Wurde dieses rüde Verhalten vor Ort noch beklatscht, mehrten sich auch unter Anhängern schnell kritische Töne. Der QOTSA-kopf habe in seiner Reaktion maßlos übertrieben, seine Macht als Sänger für eine öffentliche Demütigung genutzt und äußerst schwulenfeindliche Beleidigungen vom Stapel gelassen.
Grund für den streitbaren Frontmann, sich in mit einem Statement an die Presse zu wenden. Im mit "Mr. Missundastood" unterschriebenen Kommentar weist er zunächst sämtliche Homophobie-Vorwürfe weit von sich. "My gay family and friends, as well as myself, KNOW I am not a homophobe. For years now I've known gay is not a choice; one's skin color doesn't determine one's intelligence level; and red hair doesn't mean you're someone's stepchild."
Keine Einsicht
Soweit, so vernünftig. Hommes anschließende Hetze gegen "Political Correctness" zeugt hingegen kaum von Einsicht. Polemisch erinnert er seine Kritiker daran, den Jungen auch "Pussy" genannt zu haben. Nach P.C.-Logik, so das Statement, müsse er folglich auch einen Hass auf weibliche primäre Geschlechtsorgane pflegen. Kurz: "I never have been nor intend to be politically correct. I think you should let both of your cheeks go loose so the stick will drop out."
In einem überkommenen Rock'n'Roll-Kontext kann man das Statement in seiner Kaltschnäuzigkeit durchaus als souverän bezeichnen. Man darf "Mr. Missundastood" aber auch für seinen Trotzkopf und diese insgesamt zynische Erklärung herzlich unsympathisch finden. Wie so oft: Es liegt im Auge des Betrachters.
21 Kommentare
tzzz...chhh....tzzz...
Dieser Artikel ist mal sowas von Bild-Niveau
Josh Homme ist ein Musiker und nicht Mutter Theresa. Ich finde seine Vertantwortung liegt eher in der Qualität seiner musikalischen Leistung. Wenn mir andauern irgendwas um die Ohren fliegt, würde ich noch viel schlimmer reagieren. Da war Josh viel zu harmlos. Nebenbei wurde hier ja auch besprochen, dass Josh gern auch mal seine Fans in Schutz nimmt.
Außerdem hat er doch lange genug versucht die Werfer mit Worten zu warnen. Da tut so ein Denkzettel mal ganz gut.
ich hab den Sack Reis fallen sehen
Nach P.C.-Logik, so das Statement, müsse er folglich auch einen Hass auf weibliche primäre Geschlechtsorgane pflegen.
@overdriven (« "würden die anderen zuschauer bestimmt gut finden"
- können sie sich ja dann beim Herrn Homme bedanken. Schwulenfeindliche Entgleisungen gepaart mit erbärmlichen Racheaktionen gegen Zuschauer. Nicht auf meiner Bühne.
"Hätte Homme die Flasche in die grösstenteils unschuldige Menge werfen sollen?"
- Ach komm. Die Frage stellt sich gar nicht.
Er hätte sie gar nicht werfen sollen. Fertig aus. Aber da scheint er Amerikaner zu sein, kaum fliegt mal einer in ein Hochhaus, werden direkt ganze Länder ausradiert. »):
kannst ihnen ja dann das geld für die karten & die anfahrt erstatten.
und gut, wie du den 11.09 mit einer geworfenen flasche vergleichst.
Was mich am meisten stört: dass die Security den Typen festgehalten hat und die Menge dazu noch Beifall geklatscht hat. Aber bei uns werden ja auch Leute auf offener Straße vergewaltigt und die Leute sehen weg. Wobei: Hier haben sie noch Beifall geklatscht. Endlich jemand, der für meinen Jobverlust leiden muss ...
Und dann solche Posts:
Zitat (« Auch wenn man Joshs reaktion durchaus als übertrieben bezeichnen kann, kann man ihm meiner meinung nach nicht böse sein.
Der Mann ist ein Genie und eine Persöhnlichkeit. »):
Na, wenn er dein Star ist, dann darf er natürlich auch mal 'n paar Leute killen ... Das muss man ja auch verstehen, dass jemand, der so toll ist, sich an grundlegende Regeln des Zusammenlebens nicht halten muss. Arschlöcher und Arschlecker of the world, unite!
@overdriven (« @evil.tinne (« josh homme ist ja wohl mittlerweile dafür bekannt ein wenig aggressiv zu sein. man darf doch die band, die spielt auch ein wenig respektvoll behandeln. und warum sollte er sich denn von so einem blöden auf der nase rumtanzen lassen?
das war zwar nicht von schlechten eltern, was der da so losgelassen hat, aber phil anselmo ist bei so wurfatacken fast noch schlimmer. da werden die attentäter, dann wirklich auf die bühne gebracht... »):
...dann sollte mal jemand den herrn anselmo nicht mehr auf Bühnen lassen.
Bei von mir organisierten Events würde bei einem solchen Vorfall einfach die komplette PA per Notstop runtergefahren. Gig vorbei, Gage wird nicht gezahlt. Tschüss QOTSA. »):
Und was machst du dann mit den randalierenden Fans die dein Event abfackeln werden?