In der englischen Stadt Hull geht man neue Wege zur Bekämpfung von Raubkopien: Man verbietet einfach generell den Handel mit CDs und DVDs.
Yorkshire (loc) - Diesmal waren es keine empörten Rechteinhaber, die ihren Teil des Kuchens einfordern: Die Behörden in Yorkshire haben auf dem größten Freiluftmarkt in Hull allen Händlern verboten, CDs oder DVDs anzubieten - seien sie nun gefälscht oder Originale.
Statt also die "allgegenwärtigen" Händler illegaler Kopien loszuwerden, gehen die Verantwortlichen in Hull einen beherzten Schritt weiter und verbieten die legalen Verkäufe gleich mit. Keinerlei gebrauchte oder neue audiovisuelle Medien dürfen jetzt angeboten werden, das schließt auch Computerspiele und Rohlinge mit ein.
Qualifikation: ausreichend!
Durchsetzen soll dieses Verbot ein personalstarker Einsatz von Polizisten und Sicherheitskräften auf dem Markt. Um bei den Patrouillen eine CD von einer Stange Lauch zu unterscheiden, ist die örtliche Polizei zum Glück ausreichend qualifiziert. Dennoch: Für die genauere Identifikation reicht es nicht.
Schonungslose Vorgehensweise
So sagte ein Sprecher der Stadt gegenüber der Yorkshire Post: "Wir mussten sehr schonungslos sein und erklären, dass wir sämtliches audiovisuelles Material verbieten, weil es in manchen Fällen wirklich schwer ist, Kopie und Original auseinander zu halten."
Doch es gibt noch Hoffnung für den Freihandel: Nach massiven Einsprüchen von kleineren Händlern, die ihre Existenz durch die absurde Regelung bedroht sehen, ließ der Stadtrat verlauten, die rechtschaffenden Händler nach ausgiebiger Prüfung "durch eine Einrichtung", die nicht genauer erklärt wurde, "binnen Wochen" wieder zum Verkauf zu bringen.
15 Kommentare
Ist schon wieder 1. April?
Lächerlich..
Und demnächst lesen wir hier dann sowas:
"Die Polizei hat es sehr schwer in der Verbrechensbekämpfung. Oftmals kann man die Täter garnicht von den Unschuldigen unterscheiden!
Lösung: einfach alle wegsperren."
Grandios.
aha. wer also die prüfung durchlaufen hat und von der "institution" nach mehreren wochen als gesetzestreuer händler lizensiert wurde, kann anschließend wieder auf dem markt medienträger verkaufen - sowohl legal als auch illegal hergestellte. interessant.
die wartezeit könnte durchaus geeignet sein, existenzen zu beenden. welcher händler kann es sich schon leisten, über wochen hinweg weniger oder gar keinen umsatz zu verzeichnen?
zeigt mir bitte jemand den sinn des ganzen? ich find ihn nicht. außer natürlich, dass die behinderung der händler in der ausübung ihrer tätigkeit der zweck des ganzen ist.
London 0 Hull 4
@~~shafty~~ (« vielleicht mal genauer lesen. es geht um einen "freiluftmarkt" ich stell mir das so vor wie die bekannten Flohmärkte die wir von unseren Ostnachbarn kennen. Zumindestens da werdet ihr keine einzige original CD/DVD/whatever finden.(zum Großteil sind es noch nicht mal mehr kopierte DVDs sondern Divx&Co Filme)... Ich finde die Maßnahme also gar nicht mal so schlecht. »):
Vielleicht mal genauer lesen. Es ging in dem Artikel nicht nur um "Freiluftmärkte" sondern um CD-Verkäufe allgemein in Hull, die verboten werden sollten, also auch von normalen Musik-Stores.
@Anonymous (« @Fireball (« @~~shafty~~ (« vielleicht mal genauer lesen. es geht um einen "freiluftmarkt" ich stell mir das so vor wie die bekannten Flohmärkte die wir von unseren Ostnachbarn kennen. Zumindestens da werdet ihr keine einzige original CD/DVD/whatever finden.(zum Großteil sind es noch nicht mal mehr kopierte DVDs sondern Divx&Co Filme)... Ich finde die Maßnahme also gar nicht mal so schlecht. »):
Vielleicht mal genauer lesen. Es ging in dem Artikel nicht nur um "Freiluftmärkte" sondern um CD-Verkäufe allgemein in Hull, die verboten werden sollten, also auch von normalen Musik-Stores. »):
NEIN! Es geht ausschließlich um den generellen Verkauf auf Freiluftmärkten! »):
genau! nur damit ihr nicht denkt der anonymous post war von mir
und zumindestens in der Gegend um London gibt es sehr wohl auch die Piratenmärkte... die qualität zumindest von dvdangeboten ist allerdings noch schlechter als die Ostprodukte