Nachdenkliches von Robbie Williams: In einem Interview äußerte sich der Sänger zu seinem Status als Star und dem seiner Ansicht nach falschen Bild in der Öffentlichkeit.
Hamburg (art) - Der Wochenzeitung Die Zeit gab Robbie Willams tiefe Einblicke in sein Seelenleben. So zeigt sich der Sänger in der aktuellen Ausgabe verwundert über sein Image in der Öffentlichkeit. Einige Aussagen überraschen durch ihre Nachdenklichkeit - und zeichnen das Bild eines Stars, der sich noch so manchen Traum bewahrt hat.
Der Künstler ist mittlerweile 31 Jahre alt. Ein gutes Alter, wie er meint: "Ich fühle mich so verdammt wohl. Kann ich nicht ewig 31 bleiben? Ich will nicht, dass dieses Leben, wie ich es jetzt führe, jemals aufhört." Mit einer Ausnahme. Er träume davon, dass er eines Morgens aufwache und ihn "niemand mehr als den 'Entertainer Robbie Williams' bezeichnet, sondern nur noch als den 'Singer-Songwriter Robbie Williams'. Das wär's, dann könnte ich sterben. Ich weiß nicht, ob ich das jemals erreichen werde, aber ich würde alles dafür tun. Ich will kein Fußballer sein, kein Arzt, kein anderer Künstler, ich will einfach nur ich selbst sein."
Auch gewisse Aspekte seines Bildes in der Öffentlichkeit irritieren Robbie: "Es heißt, wieder und wieder, ich sei ein zutiefst trauriger, depressiver Typ, dem es kaum gelingt, aus dem Bett zu kommen, um den nächsten Tag zu erleben. Was für ein Unsinn." Die Ursache für dieses Zerrbild liegt für den Künstler in dem Dokumentarstreifen "Nobody Someday" begründet, der vor rund fünf Jahren über ihn gedreht wurde.
Damals hatte er kurz vor Beginn der Dreharbeiten beschlossen, jeglichen Alkohol zu meiden. Die Folge waren starke Stimmungsschwankungen. Robbie fühlte sich unausgeglichen und unglücklich. Diese Lebensphase blieb durch den Streifen bis heute im Gedächtnis vieler Menschen haften.
Robbie ist sich bewusst, dass er in einer Welt der Privilegien zu Hause ist: "Wenn es eine Liste gäbe über die glücklichsten Menschen, müssten die mich mindestens unter den ersten 100 führen." Der Sänger ist dankbar für die besonderen Momente, die ihm sein Status erst ermöglicht - und schlägt bescheidene Töne an.
Während eines Besuchs in Düsseldorf bekam er morgens gegen halb zwei Lust, noch die Bar neben seinem Hotel zu besuchen. Diese war bereits geschlossen, doch Hotelmitarbeiter riefen die schon in ihrem Bett liegende Barbesitzerin an: "Tatsächlich hat sie die Bar noch mal aufgemacht. Das war ein schöner Moment. Ich wurde verwöhnt gestern Nacht. Ich habe mich ein bisschen wie ein Superstar gefühlt - fast so wie Tom Cruise."
Selbst eine Karriere als Komiker hält der Sänger nicht für ausgeschlossen, da bereits sein Vater jahrelang erfolgreich als Stand-Up-Comedian tätig war: "Ich merke heute schon manchmal auf der Bühne, dass die Musik plötzlich stört, weil ich einfach nur mit dem Publikum reden will. Oder weil ich es zum Lachen bringen möchte."
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