Aufgrund antisemitischer und Putin verharmlosender Aussagen fordern Politiker die Absage des geplanten Auftritts des Pink-Floyd-Bassisten.

München (aoh) - Das geplante Konzert von Roger Waters in der Olympiahalle in München stößt auf starken Gegenwind. Die Leiterin der Fachstelle für Demokratie, Miriam Heigl, äußerte sich wie folgt: "Roger Waters bespielt immer wieder - auch im Rahmen seiner Konzerte - die Klaviatur antisemitischer Stereotype." Auf die Anmerkungen des Musikers zum Ukraine-Krieg fügte sie hinzu: "Seine Äußerungen zum russischen Angriffskrieg sind durchzogen von Verschwörungsmythen. Dies auf einer städtischen Bühne ist fachlich gesehen unerträglich."

Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zeigt sich sehr "irritiert" und fordert die Veranstalter, Olympiapark München Gesellschaft (OMG), auf "nochmal zu prüfen, ob dieses Konzert tatsächlich stattfinden muss". Bereits 2018, bei Waters' letztem Auftritt in München, gerieten er und der OB aneinander. Reiter äußerte sich damals klar gegen weitere Konzerte von Waters. Im selben Jahr landete Waters auf Platz zehn der schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Simon-Wiesenthal-Zentrums.

Aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts von 2017 sah die OMG keine andere Möglichkeit, als Waters' Vertrag für das Konzert am 21. Mai 2023 aufzusetzen. Das Gericht hatte entschieden, dass es der Stadt München verboten sei, keine städtischen Räumlichkeiten an die BDS-Bewegung (boycott, divestment und sanctions) zu vermieten. Diese setzt sich laut der Bundeszentrale für politische Bildung "für einen umfassenden Boykott Israels im Bereich von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft ein". Waters hatte sich der Bewegung wiederholt unterstützend gegenüber positioniert.

Roger Waters' politische Äußerungen könnten sich auch negativ auf den geplanten Verkauf der Songrechte von Pink Floyd auswirken. Laut dem Rolling Stone "scheint mindestens ein potenzieller Käufer schon kalte Füße bekommen zu haben". Seit einigen Monaten laufen die Verhandlungen zum Verkauf der Rechte. Dafür sind bis zu 500 Millionen Dollar für die Pink-Floyd-Mitglieder im Gespräch.

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Pink Floyd und Roger Waters

Pink Floyd und Roger Waters,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd und Roger Waters,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd und Roger Waters,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd und Roger Waters,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd und Roger Waters,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd und Roger Waters,  | © EMI (Fotograf: ) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Pink Floyd und Roger Waters,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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8 Kommentare mit 3 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Schön, das ausgerechnet die Leiterin der Fachstelle für Demokratie das fordert... Vielleicht arbeitet die Dame da an der falschen Stelle...

  • Vor einem Jahr

    Ich bin pink floyd Fan so lange ich denken kann und habe die sogar noch mehrfach live gesehen. Ich habe ihn in den Aussagen zu Israel noch zu verstehen geglaubt, weil ich finde man darf einen Staat, und Israel ist ein Staat, durchaus kritisieren. Ich bin nicht der Überzeugung, dass man, wenn man Kritik an der Siedlungspolitik im Westjordanland übt bspw., ein Judenhasser ist. So habe ich Waters verstanden, oder verstehen wollen.

    Die Sache in Ukraine ist eindeutig anders. Natürlich kann man auf der Seite Russlands stehen. Aber, dann unterstützt man damit einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der mit nichts zu rechtfertigen ist. Wer das tut, dem wäre es auch egal wenn die Ösis in Bayern einfallen. Wenn die Ösis Kindergärten beschießen und Südbayern in Schutt und Asche legen und halb München vergewaltigen und verbuddeln. Da gibt es keine zwei Meinungen.

    Dann möchte ich, als jemand der seit März drei halbe ukrainische Familien - halb bedeutet, jeweils fehlt der Mann, dafür sind alle Kinder und die transportfahigen Haustiere dabei - sich den Vorgang der Vertreibung einmal, am besten mit den einem selbst bekannten und geliebten Menschen vorzustellen. Das ist keine lange Urlaubsreise, wie manche Politiker (oder darf ich hier Pisser schreiben?) es glauben darstellen zu müssen!!Du schickst deine Frau und deine Kinder auf eine angriffen ausgesetzte Autobahn, du hast vielleicht einen Tag dich zu verabschieden. Du weißt nicht, wann und ob überhaupt du deine Familie jemals wieder siehst. Was machst du mit der 83 jährigen Oma? Den Katzen... Um nur ein bißchen was zu nennen. Deine Wohnung, dein Auto, dein Vermögen, deine Erinnerungen... Fotos, Gitarren, die Liste lässt sich fortsetzen. Wer an der Stelle noch irgendein Argument für die Darstellung einer Flucht als einer Form von Urlaub oder dem gezielten ausnutzen von Hilfen darstellt, der gehört normalerweise in Behandlung.

    Wer jemals einem Kind in die Augen gesehen hat, das dir schildert, wie es in ein fremdes Land geflohen ist, wie es den willenlosen Einschlag von Raketen erlebt hat und wie es seine Kuscheltiere, seinen Vater und seine Oma zurück lassen musste, der kann vielleicht zu 15 % emotional nachempfinden, was das bedeutet. Ein Kind dem keiner sagen kann, wann es seinen Vater wiedersehen wird. Oder ob der vielleicht vorher eingezogen wird. Wer darüber nachdenkt und das wirklich an sich ranlässt und dann Russland Fahnen schwenkt, tut mir leid, aber der möge bitte nach Russland Nordkorea, Nicaragua oder auch hübsch, China auswandern...

  • Vor einem Jahr

    Jetzt sammelt sich hier auch schon die ideologisch, studentisch verblödete Gendergutmenschen-Truppe .. es sollte eigentlich um Musik gehen. Überall mehr und mehr, die Schnappatmung bekommen, das springt ja auf einen selber schon über. Ihr müsst ja nicht auf das Konzert gehen, sondern in euren persönlichen "Gottesdienst". Solange Waters mit seinen Aussagen nicht auf dem Konzert nervt, kein Problem für mich. Der soll mit seiner Schalmei aufspielen, anderen gehen abends spazieren oder wieder andere singen "slava ukraini" bei Kerzenlicht ...