Beim dänischen Festival prallten die beiden Genregrößen aufeinander. Kann das funktionieren?
Roskilde (mab) - Beim diesjähhrigen Roskilde-Festival spielen zwar Carcass neben A$AP Ferg, Lykke Li neben Phil Anselmo und Major Lazer neben Stevie Wonder. Die Entscheidung, die Hauptbühne am Donnerstag mit Outkast und im Anschluss mit The Rolling Stones einzuweihen, war allerdings recht mutig.
Die Jumping Jacks spielen zunächst also André 9000 und Big Boi. Die beiden Rapper stehen keine Sekunde still - das Jamie Foxx-Double mit weißer Haarpracht baut gegen Ende sogar noch ein kleines Workout ein. Der Zuschauerraum ist prall gefüllt und feiert textsicher Hits wie "Ms. Jackson" oder das finale "The Whole World" ab.
Nach dem Gig offenbart Roskilde sein wirkungsvolles Rezept: Die Besucher müssen nach jedem Konzert den Frontpit räumen. So ist sichergestellt, dass niemand den ganzen Tag in der ersten Reihe verdursten muss, um schließlich abends um 22 Uhr sein persönliches Highlight genießen zu können. Außerdem hat jede Band statt Desinteressierten die eigenen Fans vor der Nase.
Und dann die Stones
Die drängen natürlich bei den Rolling Stones noch zahlreicher vor die Bühne, als bei den Hip Hop-Veteranen. Außer dem unermüdlichen Mick Jagger zeigt sich die Truppe zwar wie immer recht aktionsarm (Keith Richards hat den gefühlten Bewegungsradius eines Faultiers im Winterschlaf), liefert aber trotzdem eine grandiose Show ab, die selbst den Siegeszug Outkasts in den Schatten stellt (zumal Keith sogar noch cooler ist, als ein Faultier im Winterschlaf).
Über zwei Stunden Spielzeit können sich zudem sehen lassen. Fazit: Experiment geglückt. Die Orange Stage bejubelt nicht nur ihre alten Bekannten, sondern begrüßt auch Swagger und Rapper überschwänglich.
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