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Spencer vs Depeche Mode: "Das war natürlich ein Witz!"

Vom seltsamen Umgang der Band mit Spencers Aussage mal abgesehen, glaubt wohl wirklich nur der hinterletzte Tonnenbewohner (also womöglich Alt Right-Befürworter), dass Depeche Mode politisch rechts angesiedelt sind. Dazu benötigt es eigentlich weder die Kenntnis aktueller Interviews, in denen Sänger Dave Gahan den neuen US-Präsidenten namentlich verurteilt oder ihn (nicht namentlich) mit Hitler in Verbindung setzt. Noch bräuchte es die von so vielen Medien angestrengte "People Are People"-Songexegese ("I can't understand what makes a man / hate another man / help me understand") zur Widerlegung der These, ist es doch bis heute der meistgehasste Song der Band.

Der Gewinner der ganzen Sache ist leider Spencer. Während Depeche Mode mit ihrem Statement maximal verwirrte Anhänger in ihrem Glauben bestätigten, keine Platten von Nationalisten zu besitzen, erfuhr der Alt Right-Führer einen medialen Aufruhr in einer für alle politischen Parteien wichtigen Zielgruppe. Er selbst setzte der Story schließlich noch die Krone auf, als er auf eine Nachfrage zu seinem Statement via Twitter aufklärte: "Das war natürlich ein Witz. Ich bin einfach lebenslanger Depeche Mode-Fan."


Diese Aussage untermauerte Spencer vor sieben Jahren mit einem Facebook-Ranking aller Depeche Mode-Studioalben: Die Platzierung von "Music For The Masses" (1987) vor "Violator" (1990) und vor allem die von "Exciter" (2001) auf dem vorletzten Platz knapp vor "A Broken Frame" (1982) stellen nur zwei von Spencers unzähligen Denkfehlern dar. Ich halte es mit dem Guardian, der als Abschluss dieses Themas folgendes empfiehlt: "Reach out and punch face!" Hier schön in Szene gesetzt zu den Klängen von "Just Can't Get Enough":

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