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Andreas Dorau: Ärger mit der Unsterblichkeit

Andreas Dorau, es ist verzeihlich, wenn euch dazu spontan nichts einfällt. Ihr seid ja sicher alle nach 1985 geboren. Da war Doraus Stern schon wieder am Sinken. Ich selbst bin etwas älter, besitze aber auch nicht ein einziges Dorau-Album, derer es erstaunlich viele gibt. Ich besitze nicht einmal die Single "Fred vom Jupiter", seinen ersten und größten Hit, der der Neuen Deutschen Welle zugeschrieben wurde, leider aber jener der Nenas, Hubert Kahs und UKWs. Dabei atmete Doraus "Jupiter" eher den dilettantischen Geist von Trio. Egal.

Der scheinbar extrem schüchterne Dorau hat das Buch "Ärger mit der Unsterblichkeit" geschrieben und fühlte sich scheinbar sicherer, den renommierten Autoren und alten Kumpel Sven Regener an seiner Seite zu wissen. Es spielt dabei keine Rolle, ob man Regeners Bücher, dessen Band Element Of Crime oder eben Dorau kennt oder mag: Das Buch ist ein herrlich kurzweiliges, absurd lustiges und nicht chronologisches Essay über die Musikbranche und über Kunst geworden. Dorau beschreibt, wie er "Fred vom Jupiter" als 15-Jähriger in der Projektwoche seiner Schule für den Kurs "Wir machen einen Popsong" geschrieben hat. Später sollte er mit Tommi Eckart relativ erfolglose Dance-Alben veröffentlichen, bevor letzterer mit Inga Humpe als 2raumwohnung durchstartete.

Meine Lieblingsstelle des Buches stammt aus Doraus Zeit als Filmstudent in München: "Als Kind und Jugendlicher habe ich nie Alkohol getrunken. Ich mochte das nicht und fand betrunkene Leute abstoßend. Aber als ich nach München kam, war ich ja Student und musste genauso Alkohol trinken wie alle anderen Studenten auch (...) Alkoholtrinken verschärfte meine Unfähigkeit, mir Straßennamen zu merken und wenn ich was intus hatte, konnte ich überdies kaum reden. Als wahrer Glücksfall erwies sich einmal eine Wohnung, die lag über einer Kneipe namens 'Zum Zum' und egal wie viel ich getrunken hatte, ich konnte immer in ein Taxi steigen und sagen: 'Summ Summ Summ'".

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