Spotify: Song-Fakes leicht gemacht
Streaminggigant Spotify mag von der Corona-Krise profitieren, da nachweislich mehr Menschen seit März die Muße gefunden haben, Musik und Podcasts zu konsumieren. Im Lichte des Honorarausfalls von Künstlern aufgrund von Auftrittsverboten rückte das seit Jahren als musikerfeindlich bezeichnete Bezahlmodell des Konzerns allerdings wieder unangenehm in den Mittelpunkt. Da das Unternehmen aber nach wie vor rote Zahlen schreibt, stellt man sich in dieser Frage konsquent taub. Eine neue Story stellt die Schweden auch nicht in bestem Licht dar. Offenbar unternimmt man frappierend wenig gegen Fake-Songs, die auf Bandprofilen und in populären Playlists auftauchen. Zumindest nicht, so lange die geprellten Künstler nicht zufällig weltbekannt sind.
Was ist geschehen? Ende Juni fanden Brad Petering und Jason Wyman von der kalifornischen Indie-Band TV Girl überraschend heraus, dass sie einen neuen Song auf Spotify hochgeladen haben. 119.000 ihrer Follower erhielten diese Nachricht ebenfalls, hörten sich den Song an und waren zu großen Teilen so entsetzt wie die Band selbst. Anstatt des gewohnten Dream-Pops der Band, handelte es sich bei dem neuen Song "Grasp", der auch in die populäre "Release Radar"-Playlist gelangte, um Billo-EDM. Nur: Wer hackt einen Account einer kaum bekannten Band ohne Plattenvertrag? Wie Inputmag berichtet, stellte sich aber heraus, dass im selben Zeitraum elf teilweise bekanntere Künstler Opfer dieser Aktion wurden, darunter Foxygen, Pond und Her.
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