Platz 7: Kollegah - "Alphagene" (2007)
Trotzdem: Wenn es überhaupt ein Kollegah-Album gibt, zu dem ich so etwas Ähnliches wie eine innige Beziehung habe, dann ist das "Alphagene". Ich erinnere mich noch gut daran, wie Kollege Philipp Gässlein und ich die Platte auf den Album-der-Woche-Thron gehoben haben, und ich mich daraufhin von einem anderen Kollegen (einem Kerl, klar) belehren lassen musste, wovon "besonders ich als Frau" mich gefälligst beleidigt zu fühlen habe, und wenn ich das nicht kapiere, wie minderbemittelt und politisch unreflektiert ich dann doch sei. Quasi auf einem Level mit Frauenschlägern und Antisemiten.
Öh, ja. Davon hab' ich mich beleidigt gefühlt. Von "Alphagene" nicht, weder "als Frau" (als was auch sonst, verdammt??) noch sonstwie. Von "Alphagene" habe ich mich, ganz im Gegenteil, blendend unterhalten gefühlt - und wirklich, wirklich beeindruckt davon, was dieses Bübchen, das ich wenige Monate zuvor noch recht verloren im Vorprogramm von K.I.Z. gesehen hatte, da abreißt. Blumes technische Überlegenheit als Gimmick hat sich über die Jahre gewaltig abgenutzt. Aber 2007 klappte einem angesichts des Gebotenen noch grußlos die Kinnlade runter. Damals hatte halt auch die Kunstfigur den Menschen dahinter noch nicht vollständig aufgefressen. Kuck auf die Goldkette!
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2 Kommentare
Zu dem Album hege ich eine Hassliebe, da es viel richtig und gleichzeitig viel falsch macht. Aber das war eben dieser sympathische Selfmade-Charakter, dass sie noch nicht wirklich wussten, was sie da tun. Es ist natürlich aberwitzig, mit so einem Album den ersten ernsthaften Schritt Richtung Öffentlichkeit zu wagen, und es hat auch nur so halb funktioniert. Aber Alphagene war 2007 vor allem eines: Neu. Und deshalb kann man es schon gut und gerne als Wendepunkt bezeichnen, auch wenn es für meinen Geschmack zu viele Totalausfälle gibt. Aber ich habs oft gehört und sortiere es aus nostalgischen Gründen immer höher ein.
Ach die alten Kolle-Videos sind Comedy pur, wie er unbeholfen durch die Szenen stolpert