Sony BMG hat zugegeben, in den USA Radiostationen korrumpiert zu haben, um Einfluss auf Playlists nehmen zu können. Die Plattenfirma zahlt nun eine Strafe in Millionenhöhe.

New York (ebi) - Sony BMG Music Entertainment hat die sogenannte "Pay for play"-Affäre mit dem New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer beigelegt, berichten US-Medien. Das Majorlabel gab damit zu, Radiosender und deren Mitarbeiter mit Geld, der Übernahme von Betriebskosten, Luxusreisen, Elektronikartikel oder Goodies für Hörerwettbewerbe bestochen zu haben, damit hauseigene Künstler gespielt werden. SonyBMG habe zudem unabhängige Promoter mit derselben Absicht engagiert.

"Unsere Ermittlung zeigt, dass entgegen der Hörererwartungen Songs nicht wegen ihrer künstlerischen Qualität und Popularität ausgewählt werden, sondern Sendezeit oft von ungenannten Zahlungen an Rundfunksendern und ihren Mitarbeitern abhängt", sagte Spitzer gestern und lobte das Unternehmen zugleich für seine Kooperation. Beispielsweise habe ein Epic-Promoter einen Radiossender gefragt, was er tun müsse, um Audioslave platzieren zu können: "Was immer ihr euch erträumt, ich kann es wahr machen." In Falle von Franz Ferdinand soll ein Label-Mitarbeiter im vergangenen September dem Programmdirektor einer Radiossation aus Buffalo zu viel Geld für zu wenig Airplay bezahlt haben, schreibt die Washington Post. Der Staatsanwalt beruft sich dabei auf E-Mails, die angeblich auch der Chefetage bekannt sind.

Zur Beilegung der Image-schädlichen Affäre zahlt Sony BMG nun 10 Millionen US-Dollar an Non-Profit-Organisatioinen im Staat New York und setzt einen Beauftragten ein, der die Promotion-Arbeit der Firma überwachen soll. Zudem will das Label das rechtswidrige Verhalten öffentlich eingestehen. Spitzer ermittelt derzeit auch gegen weitere Plattenfirmen, darunter Warner, EMI oder Universal. In diesen Fällen wird ebenfalls eine Einigung erwartet.

Weiterlesen

laut.de-Porträt Audioslave

Wenige Monate bevor die Crossover-Pioniere Rage Against The Machine ihr 10-jähriges Jubiläum hätten feiern können, verlässt Zack De La Rocha 2000 …

laut.de-Porträt Franz Ferdinand

2004 scheinen die Menschen im Vereinigten Königreich ihrer Pop-Eigenerzeugnisse Robbie Williams, Sugababes und Co. überdrüssig zu sein, anders ist …

Noch keine Kommentare