"Spießbürger!": Alice Schwarzer beschimpft Bushido

Alt-Frauenrechtlerin Alice Schwarzer schreibt einen offenen Brief an Bushido - so viel Aufmerksamkeit bekam sie lange nicht mehr.

Köln (art) - "Wir sind für dich nur Fotzen, die man von hinten fickt!" - mit diesen drastischen Worten beschreibt Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer in einem offenen Brief Bushidos Frauenbild. Hintergrund des deftigen Tonfalls: In einer Talkshow auf www.clixoom.de sinniert Bushido über ein fiktives Streitgespräch mit der Frauenrechtlerin.

Vor drei etwa Jahren habe er von Alice Schwarzer die Einladung zu einer Gesprächsrunde bekommen. Die habe er ausgeschlagen, weil er schon vorher gewusst habe, die sei "so primitiv", die würde "mich auf jeden Fall provozieren wollen."

Das Gespräch holte er nun in Gedanken nach: "Die merkt, okay, ich kriege den nicht über die Macho-Schiene, und sagt dann: Wie waren denn die Titten damals von deiner Mutter, als du als kleiner Junge dran gesaugt hast?" Bushidos angedachte Antwort: "Ganz ehrlich, fick dich ins Knie, du Fotze!"

Die Frauenrechtlerin nimmt das zum Anlass, Bushido auf der Emma-Homepage ebenfalls ihre Meinung kundzutun. "Seit wann habe ich pornografische Phantasien mit stillenden Müttern? Die hast du! Und genau das ist dein Problem," führt sie an.

Auch Bushidos familiären Hintergrund erläutert Schwarzer: "Ja, schon klar, Bushido: Du bist irgendwie zerrissen. Zwischen dieser deutschen, ergebenen Mutter und diesem tunesischen, abwesenden Vater. Der war schwach - aber stark genug, deine Mutter regelmäßig zu verprügeln."

Öffentlicher Fight der Aufmerksamkeitsjunkies

Bushido rede über Ehre und Respekt wie der Blinde über Farben. Und den Streit mit ihr habe er nur angezettelt, weil er von ihrer Prominenz profitieren wolle.

In DIESEM Punkt allerdings schenken sich die beiden wenig: "Das Fass mit mir machst du jetzt auf, weil dein Film läuft. Und da kannst du jede Werbung gebrauchen. Was läge da näher, als ein öffentlicher Fight mit Alice Schwarzer? Ich tu dir den Gefallen aber nicht."

Sie tut ihm den Gefallen NICHT? In Anbetracht des offenen Briefes ist diese Behauptung ungefähr so scheinheilig wie die Bemerkung von Alt-Playboy Rolf Eden zum Thema Emanzipation: "Von mir aus kann eine Frau so emanzipiert sein, wie sie möchte. Hauptsache, sie tut, was ich will."