Das jüngste Spotify-Update wird im App Store blockiert. Denn dadurch könnten keine Abos mehr über die App selbst abgeschlossen werden – Apple ginge leer aus.

Big Apple (kluk) - Für den modernen Vinyl-Hipster sind Streaming-Dienste bekanntlich der musikalische Satan der Gegenwart. Jetzt gehen sich die vermeintlichen Lizenz-Blutsauger aber auch gegenseitig an die Kehle. In einem am vergangenen Donnerstag veröffentlichen Brief stellt Spotify seinen direkten Konkurrenten Apple mit Nachdruck an den Pranger. Dieser unterbinde derzeit ein App-Update des schwedischen Streaming-Vorreiters. Spotify tituliert das als wettbewerbswidriges Verhalten.

Spotify-Nutzer zahlen im App Store drei Euro mehr

Das ausstehende Update für iPhone, iPod und iPad soll unter anderem die sogenannten In-App-Käufe abschaffen. Bisher konnten Apple-User über diese Funktion ein monatliches Spotify-Abonnement abschließen. Da Apple an dieser Art von Käufen jedoch 30 Prozent (nach einem Jahr noch 15 Prozent) verdient, berechnet Spotify für In-App-Abonnements 12,99 bzw. 13,99 Euro. Auf diese Art und Weise gibt das Unternehmen die Apple-Gebühren an den Käufer weiter – empfiehlt aber gleichzeitig den Abo-Abschluss über die eigene Website, wo ein Monatsabo wie gewohnt 9,99 Euro kostet.

Spotify hält Update-Blockade für wettbewerbswidrig

Auch Apple berechnet für seinen integrierten Service Apple Music monatlich 9,99 Euro – allerdings ohne weitere Gebühren. Tatsächlich heißt es nämlich in den Nutzungsbedingungen für externe App-Anbieter:

"Wenn weitere Features oder Funktionen innerhalb Ihrer App aktiviert werden sollen (zum Beispiel Abonnements, Gaming-Währungen, Spiellevels, Zugang zu Premium-Content oder das Freischalten einer Vollversion) müssen In-App-Käufe genutzt werden."

Apple weist Vorwürfe zurück

Verweise auf externe Bezahlmöglichkeiten innerhalb der App werden ferner als illegal bezeichnet – ein Vorwurf, von dem Apple am vergangenen Freitag auch in einem veröffentlichen Antwortbrief an Spotify gebraucht machte. Der Einschätzung des Unternehmens zufolge geht bereits die derzeitige App-Version mit seinen zweierlei Bezahlmöglichkeiten nicht mit den App-Store-Regeln konform. Auch der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wird mit dem direkten Verweis auf einen friedlichen Konkurrenzkampf mit den im App Store vertretenen Streaming-Diensten Google Play Music, Tidal, Amazon Music und Pandora zurückgewiesen.

Tidal vor der Übernahme durch Apple?

Ein bisschen Marktakquise darf es dann aber doch sein: Apple zeigt sich derzeit am Kauf von Jay-Zs Streaming-Dienstes Tidal interessiert. Details gibt es noch keine, Apple-Analyst Gene Munster kalkuliert jedoch mit einem Übernahmepreis von 500 Millionen US-Dollar.

An Tidal sind unter anderem auch Künstler wie Kanye West und Daft Punk beteiligt.

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