"Taylor Made Freestyle": Tupac-Erben drohen Drake

Darf der das eigentlich? Drake lässt KI-Klone von Tupac und Snoop Dogg gegen Kendrick Lamar austeilen.

Los Angeles (ebi) - US-Rap hat Beef. Endlich wieder. Okay, Riesen-Beef, sind doch gleich mehrere Superstars involviert. Im Auge des Sturms: das kanadische Schwergewicht Drake. In seinem am vergangenen Freitag releasten Diss gegen Kendrick Lamar (und auch Taylor Swift) namens "Taylor Made Freestyle" setzte der Rapper KI-generierte Raps bzw. die Stimmen von Tupac und Snoop Dogg ein.

Was Drake-Fans rote Backen bereiten mag, amüsierte die Erben der 1996 erschossenen Rap-Legende Tupac weniger: Sie ließen umgehend ihre Anwälte von der Leine, wie Billboard berichtet.

Man sei bereit, Drake zu verklagen, so Anwalt Howard King und diagnostiziert in der Unterlassungserklärung, die gestern bekannt wurde, einen "eklatanten Missbrauch des Vermächtnisses eines der größten Hip Hop-Künstler aller Zeiten". Der Freestyle müsse innerhalb von 24 Stunden aus dem Netz verschwinden. Drake habe damit gegen die Veröffentlichungsrechte (etwa die Kontrolle über das eigene Bild bzw. Abbild) verstoßen. Niemals hätten seine Mandanten eine Erlaubnis erteilt. Zumal diese ein gutes Verhältnis zu Lamar pflegen würden. Eine Reaktion Drakes steht bisher aus.

Was macht Drake?

Bleibt die Frage, ob der Kanadier das Wagnis eingeht, verklagt zu werden - und, ob der Streit dann das Zeug dazu hätte, sich zu einer Art Präzedenzfall in Sachen Urheberrecht zu entwickeln. Denn nach wie vor ist unklar, wie mit KI-generierten Klonen von Stars bzw. deren Werken rechtlich umgegangen werden soll. Drake war vor einem Jahr ironischerweise selbst Opfer eines KI-Fakes geworden ("Heart On My Sleeve").

Erst Anfang April hatten z.B. Dutzende internationale Stars einen offenen Brief gegen die Entwicklung von KIs, die menschliche Kunst missbrauchen oder ersetzen, unterzeichnet. Snoop Dogg reagierte angesichts seines KI-Doppelgängers in "Taylor Made Freestyle" bis dato übrigens eher amüsiert bis verblüfft: