Der "The Voice"-Coach prahlt mit seiner Echo-Trophäe und ein Kurt Cobain-Double muss nach Hause gehen.
Konstanz (mis) - Wieso heißt die Sendung eigentlich nicht "The Voice of Bourani"? Er hat doch eh die schönste Voice von allen, und alles wäre so viel einfacher. Man könnte die ganzen Anfänger stante pede nach Hause schicken, es würden nicht ständig nervige Angehörige durch die Kulissen latschen und sein Konterfei passt sowieso perfekt zum Victorylogo der Sendung.
Es ist anzunehmen, dass Andreas Bourani sicher keinerlei Probleme damit hätte, zwei Mal wöchentlich die zwei Sendestunden mit einem Bourani-Konzert voller Bourani-Hits zu füllen, die auf seinen beiden Kaufhaus-Pop-Klassikern "Staub Und Fantasie" (2011) und "Hey" (2014) käuflich zu erwerben sind.
"Wie fühlt sich das an? Steht dir gut!"
Weil sich die Nachricht von seiner künstlerischen Brillanz aber noch nicht in alle Haushalte herumgesprochen hat, packte Bourani für die gestrige "The Voice"-Sendung seinen Echo "Künstler National 2016" ein, mit dem er Grönemeyer und Maffay in ihre Grenzen wies, um damit eventuell Wunschkandidaten zu beeindrucken. Getroffen hat es den 22-jährigen Robin aus Graz mit seinem unspektakulären Singer/Songwriter-Vortrag von Jamie Lawsons "Wasn't Expecting That", zu dem Bourani auf die Bühne hastete und ihm den Echo in die Hand drückte: "Na, wie fühlt sich das an? Das steht dir gut!"
Smudo hält es nicht mehr auf dem Sitz. Mit den Worten "Also ich finde das jetzt irgendwie unangenehm" nimmt er dem Newcomer den Preis aus der Hand und lässt Bourani lässig abblitzen: "Wir können auch noch unsere fünf dazustellen." Auch Yvonne Catterfeld distanziert sich von der Aktion: "Erfolg ist kein Kriterium, ein guter Coach zu sein." Robin, für den sich alle Coaches umgedreht hatten, entscheidet sich jedoch für Samu Haber.
Kurt Cobain-Double muss nach Hause
Doch nicht um alle introvertierten Teilnehmer reißen sich die Juroren zwangsläufig. Nirvana-Fan Julien Alexander Blank, Jahrgang 1997, dokumentiert im Einspieler sein Fachwissen, indem er im Plattenladen Alben wie "From The Muddy Banks Of The Wishkah" fachmännisch beurteilt.
Entsprechend wenig rückt er bei seinem "Heart-Shaped Box"-Cover von der Originalversion ab, überzeugt aber vor allem in den Strophen, doch im Refrain ist ein Battle gegen Cobain wohl für jeden ein aussichtsloses Unterfangen. Vielleicht hätte er sich doch besser mit austauschbaren Singer/Songwritern gemessen. Auf Twitter gab es zur Sendung jedoch nur ein Thema: Bourani. Dessen Open Air-Tournee 2017 heißt passenderweise "Die Welt von oben".
Bourani bei tvog ist wie Sunjic beim VfB. Man kann nicht aufhören, genervt die Augen zu rollen
shivasam1893 (@shivasam1893) 27. Oktober 2016
#tvog ist wenn die Freude dann am größten ist, wenn #bourani einen Kandidaten nicht bekommt, für den er sich zum Affen macht.
— Golwar (@Golwar) 27. Oktober 2016
"Wie können ja noch unsere 5 dazu stellen" In your face, #bourani...#tvog
— Onkel Benz 1887 (@KevClaSec) 27. Oktober 2016
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