Nach dem überraschenden Ausscheiden der schwarzen Juryfavoritin Jennifer Hudson bei der Castingshow "American Idol" werden Rassismusvorwürfe laut.
New York (aw) - Das weltweit verbreitete amerikanische Castingshow-Konzept feierte nicht zuletzt mit dem Ableger "Deutschland sucht den Superstar" spektakuläre Erfolge mit kurzer Halbwertszeit. Doch jetzt sieht sich die Blaupause des Formats - "American Idol" - in den USA mit Rassismusvorwürfen konfrontiert. Sir Elton John, derzeit selbst Gastjuror in der Sendung, äußerte sich kritisch über die Meinungsbildung des Publikums: "Es gab drei Teilnehmer, die mich wirklich beeindruckt haben, und das waren alles junge, schwarze Sängerinnen", so der britische Popstar auf einer Pressekonferenz am Dienstag. "Jetzt sieht es so aus, dass alle drei in der Zuschauergunst auf den untersten Plätzen landen."
Ähnlich wie in der deutschen Variante entscheiden die Zuschauer an den Empfangsgeräten per Telefonvoting, welche Kandidaten weiter kommen und welche nicht. Oft werden an einem Abend mehr als 20 Millionen Stimmen abgegeben. "Es ist eine Tatsache, dass die schwarzen Sängerinnen über großartige Stimmen verfügen, aber konstant die unteren drei Plätze belegen. Ich will mich da nicht festlegen, aber ich finde das unglaublich rassistisch", erklärte Sir Elton in seinem Statement.
Zuvor veranlasste das überraschende Ausscheiden von Juryfavoritin Jennifer Hudson den Moderator Ryan Seacrest, das Publikum daran zu erinnern, dass es bei der Show um Talent und nicht etwa nur um Popularität ginge. Der US-Fernsehsender FOX lehnte unterdessen eine Stellungnahme ab. Im vergangenen Jahr gewann mit Ruben Studdard ein schwarzer Sänger den Wettbewerb.
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