Besitzen Raubkopierer weniger Sinn für Gerechtigkeit als CD-Käufer? Eine Studie der TU Ilmenau geht der nach wie vor heiß diskutierten Frage nach.
Ilmenau (mp) - Bisher beschäftigten sich mit den Auswirkungen des Raubkopierer-Netzwerks in erster Linie Juristen. Nun betrachten zwei Forscherinnen an der TU Ilmenau das Problem aus der psychologischen Perspektive. Um den Motiven von Raubkopierern auf den Grund zu gehen, führt das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Ilmenau eine Online-Erhebung durch.
Die Forscherinnen wollen herausfinden, was Musikkonsumenten beim Kauf von digitaler Musik als fair beurteilen und warum die Hemmschwelle, Raubkopien aus dem Internet zu beziehen, offenbar so gering ist. Eine Ursache könnte darin begründet sein, dass physische Tonträger wie CDs allgemein als wertvoller empfunden werden, weshalb Musikhörer eher aus dem Internet als aus dem Musikladen "stehlen".
Es gehe darum, Verbindungen zwischen der Bereitschaft, illegale Kopien zu nutzen oder anzufertigen und der Sensibilität für Ungerechtigkeit aufzudecken, so das Forscherteam. Die Erhebung läuft unter dem Titel "Fairer Verkauf von Online-Musik". Für alle, die sich beteiligen wollen, ist der Fragebogen über unseren Surftipp zugänglich.
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