Vor ziemlich genau einem Jahr gab Element Of Crime-Sänger Sven Regener dem Zündfunk ein Interview, das als 'Wutrede' riesige Wellen schlug. Der Wahl-Berliner ließ seinem Frust über die öffentliche Verteufelung der Verwertungsgesellschaft GEMA freien Lauf und kritisierte im gleichen Atemzug die …

Zurück zur News
  • Vor 11 Jahren

    Ich hab grad nich so viel Zeit. Ich denke, wenn studios, labels und läden dicht machen gibt es immer mehr als eine Begründung. Bzw, welche studios und labels machen denn zu? :trusty: Ich kann bei mehr Zeit gerne die gulli-news suchen nach denen es für die Musikbranche wieder bergauf geht. Hier in der schönsten Reichshauptstadt der Herzen gab es mal einen "WOM" Naja, genau genommen 2 "WOM"s. Dieser machte vor ein paar jahren dicht und in der Zeitung stand dann... "Mimimi, die pöhsen Leute kommen in unseren laden, hören die sachen und laden sie dann daheim runter..." Eine Möglichkeit. Ich weiss nicht, wie es in anderen WOMS im reich ist, aber in diesem einen WOM waren tonträger in der Regel um 3-4 oft auch 5? teurer als z.b. bei Müller oder Saturn. Und vom aufstieg amazons und ebay mal ganz aussen vor gelassen. Dessen ungeacht habe ich persönlich dort auch nie die tonträger gefunden, die ich gerade gesucht habe. Aber ich bin auch nicht an aserbaidschanischer unkulelen-musik interessiert.
    Dessen ungeachtet habe ich auch nicht das gefühl, dass das sortiment bei saturn weniger wird. eher im gegenteil...

    Ich weiss, es ist schwer zu glauben, wenn man davon ausgeht, dass alle Raubmordkopierer, seelen-, morallose, asoziale Schufte sind... aber es gibt tatsächlich sowas wie Moral und Ethik in der filesharer-szene. Das Beispiel hierbei sind (glaube ich) Hassan Anouri und leecher.to. Und andere Seiten. Das damalige Album von Anouri wurde geleaked und gelangte in die Tauschbörsen und sonstigen Portale. Hanouri meinte dann sowas wie "geile sache, stört mich nicht, solange die leute das hören und es ihnen gefällt..." irgendwie sowas in der art. Darauf hin haben die einzelnen Portale fortan haufenweise Werbung gemacht für das Album bei AMazon und so. Manche haben es sogar aufgehört zum DL anzubieten. Aber fürs letzte würde ich meine hand nicht ins feuer legen. War aber auch ne gulli-news.
    Außerdem geht es nicht darum leute in die pleite zu treiben. vor allem nicht "kleine" leute. Es geht darum jedem alles zugänglich zu machen. Sodas ahmend in syrien genau so wie pablo in chile "Melodien für 6 millionen" hören kann. Das zerstört zwar jeglichen Kvlt und alles Elitäre und ist der finale Nagel im Sarg des Extremen Metals aber dennoch. Darum wird auch immer in der Szene darauf hingewiesen, dass die Leutz den scheiss kaufen sollen wenn er ihnen gefällt. und halt auf konzerten gehen und merch kaufen sollen. Und ich bleibe dabei, dass die meisten das auch tun....

  • Vor 11 Jahren

    @Torque:
    Klar - Amazon und Ebay haben eine ganze Menge Publikum vom Straßengeschäft abgezogen, allerdings gibt es bei beiden Häusern auch (bzw. bei ebay größtenteils) die Möglichkeit, gebrauchte Ware zu erwerben, was soviel bedeutet wie: es kommt kein weiteres Geld beim Rechteinhaber/-verwerter an.

    Ich gehe nicht davon aus, daß alle "Raubmordkopierer seelen-, morallose, asoziale Schufte sind", aber ich stütze meine These, daß es eben auch keine selbstlosen Gutmenschen mit moralisch begründetem Hang zum Geldausgeben sind, auf zwei ganz simple Theorien, die vielleicht auch beide nachzuvollziehen sind:
    a) die Bedürfnisse des Menschen sind unbegrenzt.
    b) die Mittel, diese Bedürfnisse zu befriedigen, sind es nicht.
    Kombinieren wir die beiden, ergibt sich folgendes Bild: wenn ein Filesharer sich für ein Album interessiert, kostet ihn das Runterladen zwei Klicks, die schnell erledigt sind und nicht mal einen Atemzug kosten. Will er es sich kaufen, kostet ihn das Penunzen, die aber nun leider nicht ganz so schnell wieder ausgeglichen sind. Wenn jemand sich in der Musikszene ordentlich rumtreibt, bekommt er innerhalb weniger Stunden zahllose Hinweise darauf, was einem gefallen könnte, was interessant klingt etc., entsprechend wird er seinen Download-Bereich bestücken. Falls tatsächlich einige Alben davon interessant sein sollten, wird er vermutlich einen Teil davon kaufen und einen Teil davon auf der Einkaufsliste lassen, die allerdings auch weiterhin gut bestückt werden wird, da sie ja von keinen weiteren Faktoren außer dem Speicherplatz oder Online-Tarif (ich gehe davon aus, daß beides keine ernstzunehmenden Faktoren mehr sind, weil man beides recht günstig bekommt, sogar günstiger als manche Tonträger) eingeschränkt wird. Ich bin nicht so naiv zu glauben, daß jeder im Monat exakt so viel interessant findet wie das Geld reicht und danach für den Rest des Monats die Tauschbörse meidet, geschweige denn glaube ich, daß jemand seine Einkaufsliste Monat für Monat einem Prioritäts-Check unterzieht und die Alben, die aus welchem Grund auch immer plötzlich uninteressant wurden, davon runterlöscht. Soweit mein Ansatz. Wo mache ich einen Denkfehler?
    Da niemand kontrolliert, kann man natürlich gerne nach außen hin den Moralischen raushängen lassen und behaupten "ich kauf' doch fleißig nach". Nur - wer will beurteilen, daß das auch tatsächlich so geschieht? Haben wir eine neutrale Instanz, die diesbezüglich Kontrollen oder Untersuchungen anstellt? Haben wir nicht, also muß ich zunächst von meinem schwarzen Menschenbild ausgehen, das schlicht sagt: vertraue nicht irgendeiner Masse, am wenigsten einer, der du nicht ins Gesicht schauen kannst.
    Gruß
    Skywise

  • Vor 11 Jahren

    ich würd ja noch was geistreiches schreiben aber irgendwie... zu viel :koks: und zu viel :alk: und zu viel :confused:
    aber ich hab nen link für dich
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/EU-…

    jaja, schon klar. keine statistik glauben, die man nicht selbst gefälscht hat...

  • Vor 11 Jahren

    @Torque:
    Hast Du Dir die Studie auch mal durchgelesen und nicht nur die Meldung von Heise? Ganz ehrlich - ich habe da sehr viel Nebelgestocher drin gefunden, oder mein Englisch reicht nicht aus, um die konkreten, belastbaren Zahlen darin zu finden. Da werden Klicks miteinander verglichen, diese Klicks aber nicht in qualitative Relation zueinander gesetzt. Ein Klick auf einen Musik-Shop muß nicht heißen, daß da auch was gekauft wurde, ein Klick auf einen Napster-Verschnitt sagt dagegen rein gar nichts über den Inhalt aus, der da geladen wurde oder über seine urheberrechtliche Relevanz. Im Extremfall hat da jemand mit einem Klick ein Archiv mit der kompletten Discographie von Tangerine Dream runtergeladen (was weiß ich wie viele Gigabyte) und sich anschließend einen Titel von Jean Michel Jarre in einem Musikshop angehört oder am Ende sogar noch gegen Entgelt runtergeladen. Wie belastbar kann eine solche Studie sein, bei der die Datenherkunft und -qualität derart im Dunkeln liegen?
    Gruß
    Skywise

  • Vor 11 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 11 Jahren

    @Skywise ("Für weit ausschlaggebender halte ich den simplen Punkt, daß Musik für viele Konsumenten einfach keinen Wert mehr hat. Da werden Datensammlungen aufgebaut auf Deubel komm raus, aber eine echte Wertschätzung der Musik oder eine ernsthafte Beschäftigung mit dem jeweiligen Output findet doch heute nur noch in den seltensten Fällen statt, das meiste fällt eher unter den Bereich "Konsum statt Kunst".") Wie kommt man auf die Idee, dass man Musik nicht mehr wertschätzt, nur weil man dafür nicht blechen möchte/kann? Man gibt Musik den Wert, wenn man sie hört und nicht indem man sie kauft.

  • Vor 11 Jahren

    @RhinoRaiser:
    Welche Einstellung muß man besitzen, einem Urheber oder Interpreten - und sei's auch nur in Gedanken - gegenüberzutreten und zu erklären, daß man sein Stück XY schätzt, wenn man keinen Cent dafür locker gemacht, sprich: eben diesem Menschen für dieses wertgeschätzte Stück ein Entgelt vorenthalten hat, obwohl dieses von ihm gefordert wurde?
    Gruß
    Skywise

    • Vor 11 Jahren

      Das stimmt absolut, Künstler müssen auch Geld verdienen.

      Aber den wahren "Wert" von Kunst kann man in Geld ja nicht messen, der entsteht erst bei der Betrachtung / beim Hörgenuss.