Außerdem ab Freitag neu: Dead Daisies, Rhye, Still Corners, Lil Skies, Shame, Bring Me The Horizon, etc.
Tübingen (ynk) - Ein großes Wochenende wird es vor allem für Fantasy-Fans und Freizeit-Skandinavisten: Wardruna heißt die Neofolk-Formation, die in den letzten Jahren von mehreren medialen Großprojekten ins Drachenboot geholt wurde. Würde man bei Zusammenarbeit mit der Serie "Vikings" oder dem Ubisoft-Titel "Assassins Creed: Valhalla" einen Sellout wittern, spricht die Beteiligung der Band eher für die gute Recherche der Macher. Denn wenn es um die musikalische Aufarbeitung der nordischen Mythologie geht, macht der Formation um Einar Selvik derzeit keiner etwas vor. Das neue Album "Kvitravn" kommt mit dem Anspruch, den alten Stoff auch für neue Tage zu deuten. Das könnte dann so klingen:
Wenn schon nicht so kulturell verankert, sehen Kollegah und Asche zumindest körperlich aus wie die barbarischeen Nordmannen. Außerdem teilt das neue dynamische Duo des Alpha Music Empire auch deren Hang zum unanimösen Pömp. Aber selbst, wenn man allen Blödsinn und einen sehr schrägen Beef mit YouTuber Mois einmal ausblendet, gibt es für "Natural Born Killas" jenseits des maximal uninspirierten Titels wieder Anlass zur Vorfreude. Zumindest für Fans der Sparte kann man nämlich konstatieren, dass die Arbeit mit einem jüngeren und hungrigeren Künstler auch einen Kollegah zumindest dazu peitschte, so zu klingen, als hätte er auch mal wieder etwas zu beweisen. Ob seine Musik nun wirklich etwas "Beethoven-artiges" hat, sei trotzdem dahingestellt.
Vielleicht mag man es aber auch etwas ruhiger. Die dänisch-kanadische Indie-Formation Rhye wird zwar in absehbarer Zeit keinen Innovations-Preis gewinnen, konnte sich aber mit ihren zwei bisher veröffentlichten Projekten "Woman" und "Blood" ein solides Standing in der Synth-Indie-Ecke sichern. Elektronische Größen wie Bonobo sind Fans, für die Szene bewahren sie ihren Status absolut zurecht. Wenn man dann eine Single wie das kürzlich erschienene "Black Rain" anschaut, bekommt man wieder das Gefühl, dass das richtig gut werden könnte. Subtile Synth-Grooves, eine wunderbare Bassline und Genre-typische Vocals. Es ist Nischen-Futter, aber dafür schmeckt es verdammt gut:
Wir kriegen noch mehr Genre-Futter: Unser Autor nennt die neue Platte von Asphyx "die reine Lehre des Death Metals". Als fachfremder Draufgucker: Jup, das sieht so aus und klingt, wie man es sich vorgestellt hätte. "Necroceros" handelt anscheinend von einem Wesen aus dem All, im Video zur ersten Single singen sie aber von Krieg und Verderben. Lange Haare kreiseln über Gitarren, vor dem Panzer, den sie im Wald gefunden haben, zünden sie ein paar Böller. Ich gebe zu Protokoll: Die scheinen ihren Spaß zu haben und wissen bestimmt, was sie tun. Hört man auf sachkundigere Menschen, kann man auch nur bestätigen, dass die Niederländer zu den kompetentesten Musikern angehören, die sich gerade in der europäischen Metal-Szene herumtreiben. Also, wer's mag, ab dafür:
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Schließen wir mit einem Trap-Rapper, dessen Aufschwung genauso schnell passiert ist, wie er dann irgendwie wieder verschwunden ist. Als "Life Of A Dark Rose" herausgekommen ist, hat sich Lil Skies ein bisschen wie der Archetyp des Soundcloud-Durchstarters angefühlt, aber nach zwei oder drei Hits verjährte sein Sound schneller, als man gedacht hätte. Vielleicht ist es der Lyrical Lemonade-Cosign der fehlt? Denn musikalisch ist Skies definitiv nicht schlechter geworden. Melancholisch-einprägsame Trap-Instrumentals und melodische, aber auch agile Flows kann der Junge weiterhin liefern. "On Sight" ist keine schlechte Single und "Unbothered" wird definitiv kein furchtbares Album werden. Fragt sich nur, wie es ihn musikalisch weiterbringt.
Als Ersatz für John Corabi (Ex-Mötley Crüe) und Marco Mendoza (Thin Lizzy) konnte Gitarrist und Firmenerbe David Lowy den singenden Bassisten Glenn Hughes für seine Dead Daisies verpflichten. Der ehemalige Deep Purple-Fronter steuert das Hardrock-Schiff auf "Holy Ground" in Richtung breitbeinigen Classic Rock. Auch wenn ernste Themen überwiegen, sendet die Band mit "Come Alive" einen funkigen Lichtstreif am harten Horizont.
Marc Almond - The Stars We Are (Re-Release)
Finn Askew - Peach (EP)
Asphyx - Necroceros
Bicep - Isles
Bow Anderson – New Wave (EP)
Bring Me The Horizon - Post Human: Survival Horror (EP)
BRS Kash – Kash Only (EP)
Creye - II
Silvio d'Anza - Meine Lieblingslieder
Daniel Docherty - Only Time Can Help Us (EP)
The Dead Daisies - Holy Ground
Dikka - Oh Yeah!
Dio - Holy Diver (Re-Release)
Ektomorf - Reborn
Steve Hackett - Under A Mediterranean Sky
Holy Mother - Face This Burn
Kollegah & Asche - Natural Born Killas
Labyrinth - Welcome To The Absurd Circus
Lil Skies - Unbothered
Lonely The Brave - The Hope List
Moon Taxi – Silver Dream
Nervosa - Perpetual Chaos
Rhye - Home
Shame - Drunk Tank Pink
Still Corners - The Last Exit
The Killers – Imploding The Mirage (Digital Deluxe Version)
Therion - Leviathan
Tommy Steib - I Glaub Ans Leben
Die Toten Hosen - Slow Down (Vinyl)
Umo Detic - Fahrenheit
Wardruna - Kvitravn
W.E.T. - Retransmission
Wig Wam - Never Say Die
4 Kommentare mit einer Antwort
Pharaohe Monch releast auch am Freitag. Das dürfte einen Lauscher wert sein.
"Wenn schon nicht so kulturell verankert, sehen Kollegah und Asche zumindest körperlich aus wie die barbarischeen Nordmannen."
asche sieht aus wie ein etwas exklusiverer callboy. ich nehme an, weil er ein exklusiverer callboy ist. nordmänner haben bauch und bart
Wardruna!
Yes!
Umo Detic - Fahrenheit?
Wiederveröffentlichung? Das Ding ist doch von 89.