Außerdem neu am Freitag: ZSK, Yo La Tengo, The Notwist, eMolecule, Schrottgrenze, Charlotte Brandi, Kelela, In Flames, Weezer, Kyuss etc.
Konstanz (jmb) - Was reimt sich auf Rocken? Wieder mal Hoboken! Mit "This Stupid World" veröffentlichen Yo La Tengo bereits ihr sechzehntes Album. Die Indie-Rocker aus der Stadt am Hudson River beweisen damit erneut ihren Sonderstatus. Komplett in Eigenregie bündelt das Trio seine charakteristischen Wechsel zwischen Noise-Eruptionen und sanftem Schweben zu einer philosophischen Reflexion über das Fortschreiten der Zeit.
Dass Fettes Brot im vergangenen Jahr ihre Auflösung erklärt haben, verwunderte eigentlich niemanden besonders, eher schon der Umstand: Was? Die gibts noch? Ohja, meine Damen und Herren, und sie locken mit ihrer Abschiedstour (die es natürlich noch geben muss, man kann ja nicht einfach so ... aufhören, wenn man erklärt, dass man aufhören will) auch wieder reihenweise Fans von vorgestern unter ihren Steinen hervor. Dieser Klientel gibt man dann doch am besten genau das, was sie hören möchte: keine neuen Tracks, nö, wozu? Sondern die ollen Kamellen von vorgestern, kompiliert auf einem Best-Of-Album. Hach, damals. DAS war noch Musik!
Auf der Bühne strotzen sie nur so vor Energie und Lebensfreude. Vielleicht haben Paramore die fast sechsjährige Pause gebraucht, um jetzt live wieder richtig loszulegen. Die Single "This Is Why" erschien im September, nun folgt das gleichnamige Album. Die weiteren Tracks der Platte halten mit ihren unspektakulären Pop-Arrangements allerdings nicht mit dem Ohrwurm-tauglichen "This Is Why" mit. Was das Songwriting betrifft, muss sich die Band wohl erst wieder warm schreiben. Live klappt das Comeback jedenfalls schon ganz gut.
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24/7 Indie, Pop & Alternative: Willkommen bei laut.fm/eins! Mit den Neuvorstellungen Element Of Crime, Jake Shears, SALÒ, Robert Forster, Alex Lahey, Temples, Bukahara, Boygenius etc. - checkt hier die Top 20 der Woche und alle Neuzugänge.
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Die letzten In Flames-Alben kamen bei der altgedienten Fan-Gefolgschaft nicht immer gut weg. Die Gebete der Rückwärts-Gucker könnten 2023 allerdings erhört werden. Nicht nur klangen die bisher veröffentlichten Singles zu "Foregone" erstaunlich heavy und mehr nach Melodic Death Metal als alles seit "Sounds Of A Playground Fading". Sogar Ex-Gitarrist Jesper Strömblad lobt öffentlich das neue Material.
Simon Collins hat als Filius von Phil Collins zwar einen Namen, muss aufgrund der Erfolge seines Vaters aber mit hohen Erwartungen zurechtkommen. Vielleicht also kein Wunder, dass er sich gerne mit Sci Fi-Themen befasst, die ihm eine gewisse Weltflucht erlauben. Sein Projekt eMolecule wirkt in der musikalischen Machart mehr wie "Alien" als wie "Odyssee im Weltraum". Seine interstellaren Reisen unternimmt Collins Jr. gemeinsam mit Kelly Nordström. Die Vocals sind häufig verfremdet, die Synthesizer kalt und schneidend, die Klangarchitektur tönt Industrial-like.
"Das Universum Ist Nicht Binär": Schon der Titel des neuen Schrottgrenze-Albums lässt auf die feministische Botschaft der Songtexte schließen. Inhaltlich geht es um Queerness, Emanzipation und toxische Männlichkeit. "Stell dir vor wir wachen auf und es wär' der allerschönste Morgen, denn das Patriachat wäre gestorben", singt Frontfrau Saskia Lavraux. Der Sound der Platte ist hingegen weniger energisch. Die Schere zwischen Punk-Text und Weichspülrock geht etwas zu weit auseinander.
Auch schon wieder zwei Jahre alt: Der Indie-Jazz des letzten The Notwist-Albums "Vertigo Days". In Ermangelung von Konzertreisen kam die Band um die Gebrüder Acher auf die Idee, ihr aktuelles Album für eine spezielle Studiosession in Weilheim live umzuarrangieren - so wie sie es eigentlich seit jeher auch mit ihrem kompletten Songkatalog machen. Herausgekommen ist "Vertigo Days - Live From Alien Research Center", das quasi als Appetizer auf die frisch veröffentlichten Konzerttermine fungiert.
Alle Neuerscheinungen vom 10. Februar auf einen Blick:
Amber Arcades - Barefoot On Diamond Road
Andy Shauf - Norm
Atomwinter - Sakrileg
Bikini Beach - Appetizer
Black Belt Eagle Scout - The Land, The Water, The Sky
Black Pink - Born Pink (Vinyl)
CAVA - Damage Control
Charlotte Brandi - An Den Alptraum
Civic - Taken By Force
Coppelius - Abwärts
Courettes - 7-Daydream (Japanese) / Daydream (English)
Crosby, Stills, Nash & Young - Deja Vu
Damanek- Making Shore
DELA – Amare (EP)
Delain - Dark Waters
Derya Yildirim & Graham Mushnik - Hey Dostum, Cak!
Distant - Heritage
Dream Theater - Lost Not Forgotten Archives: Distance Over Time
Earth House Hold - How Deep Is Your Devotion
El Ten Eleven - Valley Of Fire
eMolecule - The Architect
Falco - Out Of The Dark (10" Glow In The Dark-Vinyl)
Fettes Brot - Hitstory
Heretoir - Heretoir
Herr D.K. - Was Mach Ich Mit Meiner Zeit
High Vis - No Sense No Feeling
Hollie Kenniff - We All Have Places That We Miss
In Flames - Foregone
Infinity & Divine - Ascendancy
Isafjørd - Hjartastjaki
Jad Fair & Samuel Locke Ward- Happy Hearts
Jako Maron - The Electro Maloya Experiments of Jako Maron (Vinyl)
Jessica Winter - Limerence EP
Joss Stone - Never Forget My Love (Vinyl)
Kelela - Raven
Khymera - Hold Your Ground
Kyuss - Muchas Gracias: The Best Of Kyuss
Lisa O'Neill - All Of This Is Chance
Liv.e - Girl In The Half Pearl
Ludwig Gorabsson - Black Panther: Wakanda Forever (Vinyl)
Manu Dibango - African Voodoo (Vinyl)
Marcus Gad & Tribe - Ready For Battle
Marlene Ribeiro - Toquei No Sol
Memoriam - Rise To Power
Mogwai - Mogwai Young Team (Vinyl)
Mogwai - Come On Die Young (Vinyl)
Narrow Head - Moments Of Clarity
Paramore - This Is Why
Pearla - Oh Glistening Onion, The Nighttime Is Coming
Pierce the Veil - The Jaws Of Life
Post Malone - Twelve Carat Toothache (Vinyl)
Quasi - Breaking The Balls Of History
Rotor - Sieben
Sabaton - Attero Dominatu Re-Armed
Sabaton - Primo Victoria Re-Armed
San Glaser - The Other Side Of The San
Schrottgrenze - Das Universum Ist Nicht Binär
Sial - Sangkar EP
Simone Kopmajer - With Love
Solstice - Light Up
Spacey Jane - Here Comes Everybody
T3nors - Naked Soul
Tennis - Pollen
Tex Perkins & The Fat Rubber Band - Other World
The Go! Team - Get Up Sequences Part Two
The Golden Dregs - On Grace & Dignity
The Jordan - Nowhere Near The Sky
The Notwist - Vertigo Days (Live From Alien Research Center)
The Rolling Stones - GRRR Live!
Unwed Sailor - Mute The Charm
Weezer - SZNZ: Winter (EP)
Wig Wam - Out Of The Dark
Yo La Tengo - This Stupid World
ZSK - Hassliebe
3 Kommentare mit 12 Antworten
Am Freitag erscheint auch eine kleine Glitch-Hop-EP von DJ UGLY KATZ mit dem Namen "It's a unix system!"
Checkt DJ UGLY KATZ auf Spotify aus:
https://open.spotify.com/artist/2hsEUTTMDS…
ich bin dabei und checke caps produktiv as fuck
Skreet Catz gefällt mir richtig gut!
Danke, das freut mich
muss ja immer schmunzeln, wenn laut.de die fetten brote basht. diese page war jahrzehntelang ein zentrales medium für fans und supporter dieser band. bestes beispiel war unser lautuser. redakteure wie dani und konsorten haben immer die fahne hochgehalten...und jetzt sowas? verleugnen von alten idolen. traurig sowas
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
Das gilt sicher nicht nur für Fettes Brot.
„Kill your Idols“ quasi der Untertitel hier.
Dieses Album als "Resümee" ihrer Karriere ist aber auch echt ein Witz... 10 Songs, fertig. Die haben halt schon länger keinen Bock mehr...
möchte wirklich mal wissen, wann ICH diese fahne hochgehalten haben soll. fettes brot hatten sich für mich mit "nordisch by nature" schon auserzählt gehabt. "schwule mädchen" und vielleicht noch "emmanuela" haben versehentlich ganz gut funktioniert. fand die auch nicht wirklich unsympathisch, musikalisch aber halt komplett egal. woher die ihren heldenstatus nehmen, war mir seit jeher schleierhaft.
hehe, Sodi at his best
@freddy: jetzt mal bei allem respekt, ihr habt doch wirklich jahrelang gegen berlin rap geschossen und leute wie samy, beginner oder die brote als die vertreter des "wahren" hiphop glorifiziert. wenn du da jetzt nicht direkt federführend warst, wirst du aber trotzdem nicht abstreiten können, dass die ganze berichterstattung damals schon einem ideologischen feldzug glich. erst durch diese neuen jungspunde in der redaktion herrschte irgendwann ein anderer geist. da wurden dann auch mal leute wie fler oder blokk fair bewertet.
Wer und wo ist bitte die Zielgruppe für eine Kyuss Best of in 2023?!
Allen Verantwortlichen, die das für eine gute Idee hielten, biete ich hiermit gerne einen umfassenden Realitätscheck an, in dessen Rahmen ich kundenfreundliche Gebraucht- und Neuangebote für CDs der Originaldiskographie verlinke und anschließend den teilnehmenden Entscheidungsträgern dieser Best of unentgeltlich eine schmieren werde!
BUT KYUSS LIVES MAN!!
Ist glaube es ist nur ein Re-Release, aber für die paar Platten überhaupt ne Best of zu machen wäre auch 1995 schon gar nicht mal so nötig gewesen.
Tennis und Amber Arcades ("It Changes" direkt wieder im Kopf) werden gecheckt.
Zumindest Ihre "drei Dicken" stehen mMn eh besser für sich selbst, als dass sie auf irgendeiner Kompi anhand paar ausgewählter Tracks angemessen repräsentiert werden könnten und für das Debüt wiederum braucht dann auch niemand mehr noch ein extra "Best of"-Fass aufzumachen...
...denn für das eh schon leidige "Best of"-Format ist eine Band wie Kyuss auch über die geringe Studioalbenzahl hinaus in besonderem Maße ungeeignet, imo.