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"Kraftwerk"

Das erste Longplay-Lebenszeichen der Düsseldorfer ist absolut ein Kind seiner Zeit. Der Opener "Ruckzuck" dürfe älteren Semestern - wenn schon nicht vom Album - bekannt sein: Der stakkatohaft treibende Rhythmus fungierte als Titelmelodie des ZDF-Formats "Kennzeichen D". Die 45-minütige Sendung befasste sich mit Themen der damals im geteilten Deutschland noch beiden deutschen Staaten.

Auch auf "Kraftwerk" dominiert das klangliche Experiment. Von Songstrukturen oder eingängigen Melodien waren Hütter und Schneider noch weit entfernt. Conny Plank saß hier, wie auch schon bei "Organisation" und "Ralf & Florian" hinter den Reglern.

"Stratovarius", die zweite Nummer kommt einem Jazzrock-Song gleich, der Rest des Albums pendelt zwischen verträumten und verzerrten Harmonien hin und her. Bei "Vom Himmel Hoch" sitzt übrigens der spätere Neu!-Drummer Klaus Dinger hinter dem Schlagzeug. Speziell aus letztgenanntem kann man mit ein wenig Fantasie Kraftwerks späteres Faible für Experimente mit der Synthetisierung der menschlichen Sprache heraus hören.

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1 Kommentar mit 2 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Schade, dass Kraftwerk sich seit geraumer Zeit von ihrem Frühwerk distanzieren und es auch nicht mehr neuveröffentlichen. Ich persönlich finde es spannend, zu sehen, woher die Band kommt und wie sich der Wandel zur komplett elektronischen Musik vollzogen hat.

    • Vor 2 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 2 Jahren

      Absolut, zumal die Prä-Autobahn Releases auch im Krautrock Kosmos hochspannende Alben sind. Aber es gibt ja zum Glück immerhin Bootlegs in teilweise durchaus ansprechender Qualität ;-)