YouTube Music: Google greift Spotify an

Nur drei Wochen nach dem US-Start kommt YouTube Music nun auch nach Deutschland.

Berlin (joga) - YouTube startet heute auch in Deutschland mit seinem neuen Musik-Streamingdienst, die YouTube Music-App steht ab sofort in den App Stores zum Download bereit. Der Nutzer hat die Wahl zwischen einer kostenlosen, werbefinanzierten Variante und dem Youtube Music Premium-Abo für 9,99 Euro im Monat.

Das Abo YouTube Music Premium erlaubt die Nutzung des kompletten Musikkataloges ohne Werbung. Zudem lädt die App automatisch Musiktitel für die Offline-Nutzung herunter, die dem Nutzer gefallen oder gefallen könnten. In der kostenpflichtigen Variante läuft die Musik auch weiter, wenn der Nutzer andere Apps in den Vordergrund holt oder den Bildschirm ausschaltet. Mit dem Abo-Modell YouTube Premium können - für 12,99 Euro im Monat auch alle Videos werbefrei angeschaut und für die Offline-Nutzung gespeichert werden.

Intelligente Suche findet auch Titel, die man nicht kennt

Wie von einem Google-Unternehmen zu erwarten bietet YouTube Music Premium auch eine intelligente Suche. Diese findet Songs angeblich sogar dann, wenn man weder Titel noch Interpreten kennt, wenn man bspw. eine Textzeile eingibt. Diese dürfe sogar falsch geschrieben sein, erklärten die Entwickler auf der Pressekonferenz, auf der YouTube das Produkt heute zeitgleich in London, Berlin, Hamburg und Wien vorstellte.

Reichlich Aufwand hat YouTube auch mit seinem Empfehlungssystem betrieben. Welche Musik die App dem Nutzer vorschlägt, hängt nicht nur von den bisher gehörten Songs ab, sondern auch von weiteren Faktoren wie Tageszeit und Aufenthaltsort.

Angriff auf den Marktführer

Der Katalog der lizenzierten Titel ähnelt im Wesentlichen dem Angebot der Konkurrenz. Allerdings hat YouTube mit seinen Konzertaufzeichnungen sowie den Live-Videos aus Shows wie Saturday Night Live noch ein Ass im Ärmel, auf das die Konkurrenz keinen Zugriff hat.

YouTube Music macht es natürlich deutlich einfacher, zwischen Musik- und Videostreaming hin und her zu springen, ohne das Angebot zu wechseln. Damit greift Google direkt Spotify an - bislang der einzige Anbieter von werbefinanziertem Musikstreaming. Als aktueller Streaming-Marktführer hat Spotify 75 Millionen Abo-Kunden und insgesamt 170 Millionen monatlich aktive Nutzer. Das klingt beeindruckend, und doch bewegt sich YouTube in einer ganz anderen Dimension: Bereits Mitte 2017 verzeichnete das Unternehmen eigenen Angaben zufolge monatlich 1,5 Milliarden aktive Nutzer.