laut.de-Kritik
Fans von Faith No More und Waltari sollten diese Band nicht verpassen.
Review von Michael EdeleNormalerweise hetzen uns die Engländer jeden Scheiß auf den Hals und reden gleich von den neuen Beatles oder der nächsten Revolution in Sachen Rock und Metal. Andererseits enthalten sie uns dann eine Ausnahmeband wie Nex sechs Jahre vor.
Das ruhige Klavierintro "In Pieces" führt erst mal auf eine vollkommen falsche Fährte, denn "The Revenge" bricht mit fetten Gitarren und derben Shouts los, die etwas an Powerman 5000 erinnern. Schon zu Beginn wird deutlich, wie unberechenbar die Engländer sind.
Abwechselnd scheinen sich hier Faith No More und Waltari die Klinke in die Hand zu geben, denn so verrückt und dennoch melodisch geht sonst kaum eine Band zu Werke.
Um die Ideen anständig umzusetzen, braucht es vor allem einen variablen Sänger, und den haben Nex mit Ed Dickinson auf jeden Fall gefunden. Der Mann kann von derbe bis sanft alles und streicht dem Hörer immer wieder großartige Melodien aufs Brot.
Dem stehen seine Mitstreiter in Nichts nach und glänzen immer wieder mit unkonventionellen Einfälle. So wird etwa besonders gern mit Streichern gespielt. "Phantoms" ist in der Hinsicht ebenfalls sehr interessant, erinnert der Beginn doch an Ennio Morricone.
Den kompositorischen Vogel schießen Nex allerdings mit "Dansylvania" ab. Die Nummer klingt schwer nach Waltari, und die ausgefallenen Ideen mit Bläsern, Streichern und weiblichen Vocals sind einfach nur großartig!
Daneben gibt es noch relaxte jazzige Tracks wie "Good Evening" oder ruhigere Nummern wie "Ashes And Embers". Lasst euch aber nicht von dem besinnlichen Anfang von "We All Went Out To See" täuschen, da geht es noch ordentlich ab. Tempo machen auch "Before The Storm" und "Behind The Stars", selbst wenn Letzteres im Refrain schon sehr poppig kommt.
Das selbstbetitelte Debüt der Band wurde für Kontinentaleuropa neu aufgelegt und bietet dank diverser Bonustrack 21 erstklassigen Songs. Fans von Faith No More und Waltari sollten diese Band und ihre zwei Alben auf keinen Fall verpassen.
5 Kommentare
Na, der Sänger hat Mike Patton aber wirklich ziemlich oft zugehört
"Fans von Faith No More und Waltari sollten diese Band und ihre zwei Alben auf keinen Fall verpassen."
Jepp, sagt schon viel aus. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit fehlt doch hier und da. Und die Produktion ist oftmals wirklich Saublechern.
Ist das wirklich doom metal, death doom metal, death metal, wie es bei Last.fm steht?
öhm
nö
Gibt wohl noch einige Bands, die sich "Nex" nennen (darunter eine Doom Metal Band).
Also ich find die Scheibe interessant. Die Klavierintros sind wunderschön und dann gibt es doch was auf die Fresse. So gefällt´s mir. Hat was Psykup-mäßiges, diese Sprunghaftigkeit. Obwohl sie natürlich nicht an Psykup rankommen! Muhahahaha! Los, drück Winnie Puuh ne Kettensäge in die Hand und ab durch den Supermarkt. Heeey! Äh. Ja. Wobei mir die ruhigen Stücke hier am besten gefallen.