laut.de-Biographie
Om
Om. Zwei Buchstaben, über die jeder Depp schon einmal gelacht hat, wenn es darum geht, Zeitgenossen zu verhohnepiepeln, deren Weltsicht im Spirituellen beheimatet ist. Wer jedoch über die Band Om lacht, hat den entscheidenden Schuss nicht gehört.
Das Duo Al Cisneros (Bass, Gesang) und Chris Hakius (Schlagzeug) hebt die Formation 2003 aus der Taufe und kreiert im Laufe der Zeit hypnotische und transzendente Musik, der sich der weltoffene Hörer kaum entziehen kann.
Sie integrieren allerlei exotische Sounds in ihren Klangkosmos, so dass sich ihre Musik immer mehr jeglichen Kategorisierungsversuchen entzieht. Die Klammer um alle Veröffentlichungen bilden zwei Elemente: Repetition und Reduktion als Mittel, um den Hörer in Richtung Ekstase zu führen, um ihn zu einem quasimystischen Bewusstseinszustand zu führen. Will heißen: Om-Musik ist hervorragend zum Kiffen geeignet und steht somit in der Tradition von 60er-Psychedelia, Stoner-Rock und ähnlich bewusstseinserweiterndem Klimbim.
Hervor geht das Projekt aus den Überresten der Stoner-Band Sleep, die wiederum aus der Combo mit dem wohlklingenden Namen Asbestosdeath hervorgeht. Die Besetzung besteht aus Al Cisneros, Chris Hakius und Gitarrrist Tom Choi. Zusammen veröffentlichen die drei zwischen 1991 und 2003 fünf Alben, von denen vor allem das 1993er "Sleep's Holy Mountain" Kultstatus erlangt und als wegweisend für den Stonerrock angesehen gilt.
Nachdem diese Platte bei Fans und Kritikern äußerst gut ankommt, schnappen sich London Records die Band und hoffen auf den großen Reibach. Daraufhin gehen sie ins Studio und nehmen einen über einstündigen Song auf, der auf den Namen "Dopesmoker" hört. Das Label weigert sich, das Ergebnis der Arbeit zu veröffentlichen und auch eine editierte Fassung findet kein Gefallen bei den Marketing-Leuten. Auf derlei Grütze haben wiederum die Musiker keinen Bock. So löst sich die Band in Wohlgefallen auf.
Ab da machen Cisneros und Hakius als Duo unter dem Namen Om weiter. Die Prämisse lautet nun: Bass, Schlagzeug, Gesang, und gut ist. 2005 erblickt "Variations On A Theme" das Licht der Welt, ein Jahr später folgt "Conference Of The Birds". Bevor 2007 "Pilgrimage" in den Läden steht, arbeiten Om zusammen mit Current 93 und Six Organs Of Admittance an zwei Split-Singles. Die Gefolgschaft der Band ist nicht groß aber treu, und wartet imme wieder sehnlich auf neues Material.
2008 steigt dann überraschend Hakius aus, seinen Job an der Schießbude übernimmt fortan Emil Amos. Das erste Lebenszeichen mit neuem Schlagzeuger hört auf den Namen "God Is Good", an dem auch Steve Albini (unter anderem Nirvana und Robert Plant) mitarbeitet. Hernach werfen sie mit "Advaitic Songs" ein weiteres fabelhaftes Album auf den Markt, das mit arabischen Elementen und meditativen Beats begeistert.
Kommerziell ist anders. Om-Songs breiten sich schon gerne einmal auf die Länge einer Vinylplattenseite aus, was den transzendenten Aspekt ihrer Musik nur noch mehr betont.
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