laut.de-Biographie
Other Lives
Spätestens seit 2004 wissen wir: Der amerikanische Südstaat Oklahoma hat popkulturell nicht nur Hanson zu bieten. Seinerzeit setzen sich in der Stadt Stillwater jene Indiefolker zusammen, die später unter dem Pseudonym Other Lives unter anderem als Soundtrack der US-TV-Serie "Grey's Anatomy" reüssieren sollen.
Zunächst hört die Formation der drei Kernmitglieder Jonathan Mooney (Piano, Geige, Gitarre, Percussion, Trompete), Josh Onstott (Bass, Keyboard, Percussion, Gitarre, Backing Vocals) und Jesse Tabish (Piano, Gitarre, Gesang) jedoch noch auf den Namen Kunek. 2006 erscheint - als Kunek - ein erstes, rein instrumentales Album namens "Flight Of The Flynns".
Drei Jahre später steht das Other Lives-Debüt auf TBD Records. Darauf befindet sich besagtes "Black Tables", das durch die Verwendung in der Krankenhaus-Sitcom zum nationalen Hit avanciert. Präziser als zuvor formuliert die Band hier ihren eigenen Sound zwischen Flaming Lips-Prog-Pop, Fleet Foxes-Harmoniepredigt, Sigur Rós-Postrock und Shearwater-Songwriting aus.
"In unseren Köpfen versuchen wir aufs Geratewohl, klassische Musik zu schreiben", sagt Jesse Tabish. "Jeder Sound, jeder Drumbeat muss einem bestimmten Zweck dienen." Diese andauernde Suche nach Präzision prägt den Indiefolk der Other Lives. Mercury Rev, alt-J und Bon Iver bilden weitere Referenzgrößen.
Die Songs gleichen ausschweifend orchestrierten Hymnen, die sich in einer Philharmonie nicht fehl am Platz anfühlen würden. Violinen, Celli und pompöse Pauken besorgen den raumfüllenden, einnehmenden Klang. Other Lives streben ins Weite. Der Fernsucht frönen sie auch im Rahmen einer Tournee mit Radiohead 2012. Thom Yorke ist nämlich schon lange erklärter Anhänger.
Im Zuge des dritten Langspielers "Rituals" schrumpft die Band vom Quintett auf Triogröße. Mooney, Onstott und Tabish verlassen das verhältnismäßige Nirgendwo Oklahomas und lassen sich in Portland nieder, um ihre experimentierfreudige Americana wieder einmal neu zu definieren.
1 Kommentar
Gute Band
Höre mir gerade das Album aus dem Jahr 2020 an. Erinnert mich daran, dass ich es verlernt habe ganze, neue Alben anzuhören. Beim ersten Mal durchhören sehr skeptisch gewesen. Schon beim zweiten Mal ist die Stimmungsentwicklung sehr intensiv nachvollziehbar. Hat was von einem warum auch immer vertrauten wüsten-wandercircus sehr schön