laut.de-Biographie
Patent Ochsner
Bis irgendwann im Oktober 1991 war Patent Ochsner nichts weiter als der Name für den schweizerischsten aller Kehrichteimer. Doch dann tauft ein Haufen, der sich Patent Ochsner nennt, im Alten Schlachthaus zu Bern die "Schlachtplatte".
Die oft melancholischen berndeutschen Texte und die "Mischung aus Blasmusik und Hardrock, Pop und Folklore, Jazz und Polka" (BMG) kommen in der Schweiz gut an. Bald haben sich das Septett und der erst auf den zweiten Blick charismatische Sänger Büne Huber eine feste Fangemeinde erspielt, die auf Konzerten jedes Lied textsicher mitzusingen weiß. Dabei wurden zumindest lange Zeit feste Rituale eingehalten: Büne Huber erzählt zwischen den Songs, was er grad so denkt oder zu Mittag gegessen hat. Und spätestens wenn die "singende Säge" (folkloristisches Utensil) ihre klagende Weise anstimmt, füllt sich so manches Mädchenauge mit Tränen der Rührung.
Weniger rührend ist das nationale Radio DRS um Patent Ochsner besorgt. "Die spielen bestimmt den Pantomimen Marcel Marceau öfter als uns" scherzt Büne und zitiert dabei eines seiner Vorbilder. Die erste CD des Septetts errang trotzdem wie alle weiteren Patent Ochsner-CDs Platin, die branchenübliche Auszeichnung, die in der Schweiz 50 000 verkaufte Exemplare erfordert. Davon wird man nicht dick und so haben die Berner ihre bürgerlichen Berufe nie ganz aufgegeben. Im September 1999 geben Patent Ochsner ihr vorerst letztes Konzert, denn Büne Huber will's mal solo versuchen. 2000 veröffentlicht er sein "Honigmelonemond", das ungefähr genau so tönt.
Vom Misserfolg belehrt schart Büne Ende 2001 ein paar alte und ein paar neue Musiker um sich, so kehren im folgenden Jahr Patent Ochsner auf die Schweizer Bühnen zurück. U.a. beim Gurtenfestival in Bern zeigt sich, dass die Band immer noch ihre Fans hat, und so erscheint Anfang 2003 mit "Trybguet" auch ein neues Album.
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