"Ich war schon immer ein Typ, der eine gespaltene Persönlichkeit hat."
Da liegt es natürlich nahe, sich zu verwandeln: Aus RAF Camora mach' RAF 3.0. Da der Namenswechsel aber nur ein Intermezzo blieb, führen wir diesen Mann unter seinem Haupt-Künstlernamen RAF Camora. Hier entlang.
laut.de-Kritik Aufgepimmelte Hausfrauen-Mittelschichts-Poesie. Review von D. Peter Oswalt
RAF Camora besitzt eine ordentliche BluRay-Sammlung. Keine von Keller-Nerd-Ausmaßen, aber er hat sicher mehr als der durchschnittliche McDonald's-Besucher. Er hat ja auch direkt, nachdem die BluRay auf den Markt kam, angefangen zu sammeln und seine alten Filme gegen das neue Format auszutauschen.
RAF Camora ist klug. Klüger als sein Freundeskreis, den er sich selbst ausgesucht hat. Aus diesen beiden Gründen macht RAF Camora steigerbar schlimme Musik. Er ist weder unmusikalisch noch unklug noch kennt er sich nicht mit der Neuauflage von "Tron" aus.
RAF Camora möchte gerne, dass seine Worte viel bedeuten, und er gibt sich sehr überzeugend-halbherzig Mühe, sie so klingen zu lassen, als sei da noch etwas. Als sauge eine bunte Runde kleiner, pathetisch aufgeladener Teenies diese Worte auf und haue sie bedeutungsschwanger in ihre Tagebücher, sprich: Facebook-Timelines und Tweets.
Was sie bestimmt auch tun: Ganz ehrfürchtig suchen sie den Sinn in Sätzen wie "Sie wollen den König, aber Fallen ist tödlich". Das klingt doch viel zu schön, das MUSS doch etwas bedeuten! Und dann kommt das große graue Rauschen.
RAF Camora klingt wirklich schön, alles ist perfektionistisch ausproduziert. Ein bisschen singen kann er auch, und er sieht echt gut aus. Falls das immer noch nicht reicht, hat er sich mit Farid Bang, Kontra K und dem neuen Strassenhype-187er Bonez MC auch noch wirklich, wirklich maskuline Unterstützung geholt.
Beattechnisch klebt, schmiert und dramatisiert sich das alles, aufgelockert mit modernem Trapsound, auf ausgesprochen hohem Produktionslevel dahin. RAF hat gesammelt und mit Abaz, Morten, Rooq, Jam Beatz und X-plosive anscheinend Gleichgesinnte gefunden. Obwohl RAF eigentlich längst seine eigene Musikart erfunden haben müsste, so futuristisch und far away, wie er das alles rundherum eingekleidet hat. Und wie er sich sieht.
Unterm Strich ist RAF Camora ein Jugendstil-Böhser Onkel. Viel aufgepimmelte Hausfrauen-Mittelschichts-Poesie von jemandem, der deutlich schlauer ist als seine Zielgruppe. Stephan Weidner ist ja auch nicht wirklich dumm. Aber eben auch nicht wirklich klug. Beide wissen aber, was die unter ihnen fressen wollen.
"Dämonen hinter mir, ich glaub', ich brauch' sie, sie zeigen mir, wer ich bin." Natürlich ist das besser als "Träume nicht dein Leben ..." usw., aber auch nur eineinhalb Stufen. Das System ist das gleiche, im selben Spiel.
Wer Drama und Pathos bei Rewe kaufen möchte, kann dies bei RAF Camora bedenkenlos tun, er wird nicht enttäuscht werden. Es wird funktionieren, tiefgründige Messages macht er für die Dauer eines Kegelabends konsumierbar. In der iTunes-Version dann sogar auf Doppelalbum/Abendlänge mit 32 Tracks. Entschuldigung: Songs. Denn RAF Camora ist mit Sicherheit überzeugt, er sei schon lange "bigger than hip hop".
Die Degenhardt-Theorie ist gar nicht so abwegig: Er war doch vor kurzem für ein Interview bei Dani zuhause. Wie schwer kann es da gewesen sein, sie mit PET zu benebeln und sich mal eben Zugang zu ihrem PC und der Eingabemaske für Rezensenten zu verschaffen?
So oder so gilt: Da hat ein Rezensent mal wieder ein bisschen Schwung in die Hütte gebracht und so dankt man es ihm. #freeoswalt
"Ich war schon immer ein Typ, der eine gespaltene Persönlichkeit hat."
Da liegt es natürlich nahe, sich zu verwandeln: Aus RAF Camora mach' RAF 3.0. Da der Namenswechsel aber nur ein Intermezzo blieb, führen wir diesen Mann unter seinem Haupt-Künstlernamen RAF Camora. Hier entlang.
Stabil
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Die richtige Rezension kommt bestimmt noch... Offenbar war das doch nur ein verspäteter und reichlich misslungener Aprilscherz.
Ach quatsch. Der Praktikant schien sich doch richtig gut mit der Materie befasst zu haben.
Vielleicht bekommen wir ja stattdessen eine Johannesberg-Rezi. Es würd mich wirklich interessieren, was er von der Scheibe hält.
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
#freeoswald
laut.de-Kritik
Aufgepimmelte Hausfrauen-Mittelschichts-Poesie.
Review von D. Peter Oswalt
RAF Camora besitzt eine ordentliche BluRay-Sammlung. Keine von Keller-Nerd-Ausmaßen, aber er hat sicher mehr als der durchschnittliche McDonald's-Besucher. Er hat ja auch direkt, nachdem die BluRay auf den Markt kam, angefangen zu sammeln und seine alten Filme gegen das neue Format auszutauschen.
RAF Camora ist klug. Klüger als sein Freundeskreis, den er sich selbst ausgesucht hat. Aus diesen beiden Gründen macht RAF Camora steigerbar schlimme Musik. Er ist weder unmusikalisch noch unklug noch kennt er sich nicht mit der Neuauflage von "Tron" aus.
RAF Camora möchte gerne, dass seine Worte viel bedeuten, und er gibt sich sehr überzeugend-halbherzig Mühe, sie so klingen zu lassen, als sei da noch etwas. Als sauge eine bunte Runde kleiner, pathetisch aufgeladener Teenies diese Worte auf und haue sie bedeutungsschwanger in ihre Tagebücher, sprich: Facebook-Timelines und Tweets.
Was sie bestimmt auch tun: Ganz ehrfürchtig suchen sie den Sinn in Sätzen wie "Sie wollen den König, aber Fallen ist tödlich". Das klingt doch viel zu schön, das MUSS doch etwas bedeuten! Und dann kommt das große graue Rauschen.
RAF Camora klingt wirklich schön, alles ist perfektionistisch ausproduziert. Ein bisschen singen kann er auch, und er sieht echt gut aus. Falls das immer noch nicht reicht, hat er sich mit Farid Bang, Kontra K und dem neuen Strassenhype-187er Bonez MC auch noch wirklich, wirklich maskuline Unterstützung geholt.
Beattechnisch klebt, schmiert und dramatisiert sich das alles, aufgelockert mit modernem Trapsound, auf ausgesprochen hohem Produktionslevel dahin. RAF hat gesammelt und mit Abaz, Morten, Rooq, Jam Beatz und X-plosive anscheinend Gleichgesinnte gefunden. Obwohl RAF eigentlich längst seine eigene Musikart erfunden haben müsste, so futuristisch und far away, wie er das alles rundherum eingekleidet hat. Und wie er sich sieht.
Unterm Strich ist RAF Camora ein Jugendstil-Böhser Onkel. Viel aufgepimmelte Hausfrauen-Mittelschichts-Poesie von jemandem, der deutlich schlauer ist als seine Zielgruppe. Stephan Weidner ist ja auch nicht wirklich dumm. Aber eben auch nicht wirklich klug. Beide wissen aber, was die unter ihnen fressen wollen.
"Dämonen hinter mir, ich glaub', ich brauch' sie, sie zeigen mir, wer ich bin." Natürlich ist das besser als "Träume nicht dein Leben ..." usw., aber auch nur eineinhalb Stufen. Das System ist das gleiche, im selben Spiel.
Wer Drama und Pathos bei Rewe kaufen möchte, kann dies bei RAF Camora bedenkenlos tun, er wird nicht enttäuscht werden. Es wird funktionieren, tiefgründige Messages macht er für die Dauer eines Kegelabends konsumierbar. In der iTunes-Version dann sogar auf Doppelalbum/Abendlänge mit 32 Tracks. Entschuldigung: Songs. Denn RAF Camora ist mit Sicherheit überzeugt, er sei schon lange "bigger than hip hop".
#freeoswalt
#degenhardtmachtdeinendegenhart
Würde mich wirklich interessieren wer abgesegnet hat, dass dieses grauenhafte machwerk überhaupt (wenn auch nur kurz) online war...
Die Degenhardt-Theorie ist gar nicht so abwegig: Er war doch vor kurzem für ein Interview bei Dani zuhause. Wie schwer kann es da gewesen sein, sie mit PET zu benebeln und sich mal eben Zugang zu ihrem PC und der Eingabemaske für Rezensenten zu verschaffen?
So oder so gilt: Da hat ein Rezensent mal wieder ein bisschen Schwung in die Hütte gebracht und so dankt man es ihm. #freeoswalt
Alter Schwede bin ich raus... was ihr da labert.
@Morpho
Hier gilt trotzdem noch die Unschuldsvermutung
Sollte Oswalt jedoch das nächste Ali As Album auch reviewen haben wir Gewissheit
DUDI Allah - ich grüße Dich!!!
Lass dich doch mal wieder im Chat blicken, hm?
http://www.webchat.quakenet.org
Channel: #gromky
Mach ich beizeiten mal. Gut beschäftigt momentan. Bei dir alles gut?