laut.de-Kritik
Die dichten Wolken haben sich vorübergehend verzogen.
Review von Giuliano BenassiBei dem Ex-Punk aus Seattle konnte man bislang wenig falsch machen: Wenn man Lust auf Folk-Klänge am Rande des existentiellen Abgrunds hatte, brauchte man nur eine Votolato-CD einzulegen. Nicht so düster wie Elliott Smith, nicht so poetisch deprimierend wie Townes Van Zandt – Rocky vermittelte zuverlässig Lebensschmerz light.
Ganz von der sonnigen Seite zeigt er sich auch auf seinem vierten Soloalbum nicht, aber die dichten Wolken haben sich vorübergehend verzogen. "Du weißt, dass eine neue Welt beginnt, wenn diese endet", singt er gleich im Opener, in dem er sich mit eigener Stimme und Akustikgitarre begleitet.
Ruhig, fast entspannt entfalten sich im weiteren Verlauf seine Geschichten, von denen viele auf seinen endlosen Konzertreisen entstanden sein müssen – das Unterwegs-Sein spielt jedenfalls eine zentrale Rolle. Neben der unvermeidlichen Akustikgitarre kommen auch Schlagzeug, Bass und ein gelegentliches Solo zum Einsatz, ohne sich aber in den Vordergrund zu drängen.
Ein klassisches Folk-Album mit Rock-Anleihen also. Mit der notwendigen Prise Vertrautheit, die daher rühren mag, dass die Brüder Cody und Sonny mit von der Partie waren und Kumpel Casey Foubert wie gewohnt die Produktion übernommen hat.
"Television Of Saints" reiht sich vom Klang her in die Serie seiner Vorgänger ein, stellt aber doch ein Novum in Votolatos Werk dar. "Schnörkellos und ohne Umschweife, ist die Platte zugleich seine zugänglichste und intimste", stellt sein US-Label treffend fest.
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