laut.de-Kritik

Die Briten ziehen ihren Stiefel gnadenlos durch.

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Wer mit den klassischen Hardrockmeilensteinen "Strong Arm Of The Law", "Denim And Leather" und "Crusader" aufgewachsen ist, der erkennt Saxon dieser Tage kaum wieder. Spätestens seit der Veröffentlichung des Edelstahldampfhammers "Metalheads" im Jahr 1999 weht bei den britischen NWOBH-Ikonen ein anderer Wind.

"Man sollte sich der Entwicklung nicht verschließen", sagte Bandleader Biff Byford kurz nach der Jahrtausendwende. Im Klartext hieß das: Wenn die Metalgemeinde härtere Sounds bevorzuge, dann werden Saxon die Herausforderung annehmen ohne zu murren. 15 Jahre später zucken treue Begleiter der Band längst nicht mehr mit den Augenbrauen, wenn die Briten ihre songwriterischen Wurzeln mit kraftvollem Metal deckeln, der hier und da schon fast in Richtung Thrash-Lager schielt.

Auch "Battering Ram" wird getragen von fetten Gitarrensäulen, die auf einem knochentrockenen Drumfundament jedem Gegenwind mit einem Lächeln begegnen. Diesmal ohne Introfirlefanz im Handgepäck langen die Insulaner gleich zu Beginn kräftig zu. Die Gitarren sägen ein Riff nach dem anderen in dicke Scheibchen, während Drummer Nigel Glockler im Hintergrund alle umher fliegenden Späne zu einem staubigen Ganzen verarbeitet ("Battering Ram"). So klingen Saxon im Jahr 2015. Und das ist auch gut so.

Groß rumgefrickelt wird nicht mehr. Ein mystischer Gruselprolog ("The Devil's Footprint"), ein Judas Priest-Kniefall ("Destroyer"), ein bisschen Donner und einige eingestreute Wetterwarnungen im Background ("Eye Of The Storm") sowie ein halbakustisches Finale mit einem aufgewühlten Biff Byford als Fahnenträger ("Kingdom Of The Cross"): Die Grüße in Richtung Vergangenheit sind an einer Hand abzuzählen.

Vielleicht beeindrucken Saxon dieser Tage nur noch selten mit Songs, die den klassischen Livegaranten wie "Crusader", "Wheels Of Steel" oder "Princess Of The Night" das Wasser reichen können. Aber ihren Weg von der Vergangenheit in die Gegenwart verfolgt die Band nach wie vor mit ungebändigter Energie.

Trackliste

  1. 1. Battering Ram
  2. 2. The Devil's Footprint
  3. 3. Queen Of Hearts
  4. 4. Destroyer
  5. 5. Hard And Fast
  6. 6. Eye Of The Storm
  7. 7. Stand Your Ground
  8. 8. Top Of The World
  9. 9. To The End
  10. 10. Kingdom Of The Cross
  11. 11. Three Sheets To The Wind

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