10. Februar 2005

"Wir sind total uninteressant"

Interview geführt von

Dass Silbermond trotz ihres jugendlichen Alters und ihrer noch jungen Karriere schon sehr professionell agieren, wird sehr bald klar. Ihr Schweizer Promoter schickt einen Redakteur der Züricher Gratis-Zeitung 20 Minuten mit uns in den Backstage. Routiniert nimmt die Band den Mann für ein paar Fotos in ihre Mitte, Sängerin Stefanie strahlt mit dem Blitzlicht um die Wette und gut ist.

Auch während des Gesprächs zeigt sich diese Professionalität, die sich für den Interviewer schon mal als ungemütlich und langatmig darstellt, als würde die Band immer die selbe Leier erzählen. Hatte man das in der Vorbereitung nicht so oder ähnlich schon mal gelesen? Vor allem liegt der Band daran, herauszustellen, dass bei ihnen alles ganz normal gelaufen ist, so wie bei allen anderen auch. Dass man es nicht zugelassen habe, dass die Industrie einen kauft und übers Ohr haut. Dass sie die Sache immer noch selbst in der Hand haben und nur das machen, worauf sie Lust haben. Ganz wichtig ist ihnen auch, nicht als Medienhuren dazustehen. Mit der Presse könnten sie inzwischen auch umgehen ... Dabei redet vor allem Stefanie sehr schnell und klingt fast schon ein wenig gehetzt.

Aus welcher Ecke kommt ihr musikalisch? Welche Vorbilder haben euch dazu gebracht, Musik machen zu wollen?

Stefanie: Wir waren ja noch ziemlich jung, als wir uns getroffen haben, ich war da 13 oder 14. Angefangen haben wir damit, Songs nachzuspielen. Ich find Alanis Morissette sehr cool, deshalb haben wir sehr viel von ihr gespielt, von den Red Hot Chili Peppers, alles was uns gerade Bock gemacht hat.

Ich hab mit 13 New Kids On The Block gehört, das wäre natürlich eher scheiße gewesen ...

Stefanie: Wir haben das gespielt, was gerade Spaß gemacht hat. Jetzt mag ich Die Happy sehr, Incubus, die Ärzte. Man hört auch viel mehr, wenn man jeden Tag Musik macht. Man trifft die H-Blockx, du bist mit Söhne Mannheims unterwegs, dann hörste mal da rein. Man nimmt einfach sehr viel auf.

Ihr hattet keine Richtung, die ihr von Anfang an gehen wolltet?

Thomas: Das hat sich im Proberaum ergeben. Man hat sich auch nie hingesetzt und gesagt, ich will so werden wie diese oder jene Band. Man muss einfach das machen, worauf man Lust hat. Das haben wir auch gemacht, der Stil einer Band entwickelt sich dann ja einfach. Der entsteht nicht gleich zu Beginn. Du findest deinen Stil ja erst im zweiten oder dritten Jahr. Wir haben ja auch am Anfang auf englisch gesungen, denn alle Leute, die wir mochten, haben auf englisch gesungen, deshalb war es für uns am naheliegendsten, auch auf englisch zu texten. Nach fünf bis sechs schlechteren Songs haben wir bemerkt, dass das nicht unser Ding ist. Dann kam Andreas, der eindeutig der schlechteste Englischsprecher bei uns ist. Er wollte zum Texten beitragen und kam mit einem deutschen Text. Das war der Stein, der alles ins Rollen gebracht hat. Das war der Punkt, an dem wir bemerkt haben, dass man auch mit der Muttersprache was machen kann. Was ja damals eigentlich uncool war.

Wie lange genau habt ihr Songs auf englisch gemacht?

Alle durcheinander: So fünf Monate. Das waren nur vier bis fünf Songs.

Andreas: When I came from America ...

Stefanie: Das war wirklich nicht lange. Als wir uns entschieden haben, es mal auf deutsch zu probieren, haben unsere Freunde gesagt: "Was, auf deutsch? Das ist doch out, Schlager ...". Wir aber hatten in dem Moment einfach Lust darauf. Wir haben gesagt: Wir gucken erst mal. So ist der zweite, dritte, vierte Song entstanden, und irgendwann war das Album da.

Ihr habt euch also gar nicht an Bands wie Tocotronic oder den Sternen orientiert?

Stefanie: Wir kannten zu dem Zeitpunkt noch nicht mal Wir Sind Helden. Zu der Zeit lief ja auch gar nicht viel deutsche Musik im Radio. Da liefen sogar Die Ärzte oder Nena nur selten im Radio. Deswegen hat man das einfach nach seinem Gefühl gemacht, ohne dass man viele Bands hatte, an denen man sich hätte orientieren können.

Wie ging dann euer Weg weiter? Wie seid ihr Vier zu eurem Plattenlabel BMG gekommen?

Thomas: Das ist eine lange Geschichte! Wir haben in unserem Heimatstädtchen Löbau bei Bautzen ein Demo aufgenommen. Wir haben da mit drei Leuten zusammen gearbeitet, die dort ein kleines Studio haben. Einer davon ist Ulf, der immer noch unser Manager und Tonmann ist. Über die sind wir vor zweieinhalb Jahren in ein Studio nach Berlin gekommen. Seitdem produzieren wir dort, denn da konnte man einfach professionellere Aufnahmen machen. Die haben wir dann an Plattenfirmen geschickt und Leuten mitgegeben, die sich da ein bisschen auskennen. Uns war es zu dem Zeitpunkt egal, wer das sein wird, uns war nur wichtig, dass das Leute sind, die uns wirklich unterstützen, so wie wir sind. Wir haben dann im Knaack in Berlin ein Showcase gespielt, da waren auch Plattenfirmen da!

Stefanie: (redet einfach über ihn drüber) Es ist schon nicht gerade üblich, dass überhaupt eine Plattenfirma kommt.

Thomas: Das war für uns ein schöner Auftritt. Die Plattenfirmenvertreter kamen auch nach dem Auftritt.

In welchem Jahr war das?

Andreas: Das war am 7. April 2003.

Thomas: Die haben dann gesagt: "Das hat uns super gefallen ... am besten treffen wir uns morgen um gleich über ein paar Eckpunkte vom Vertrag zu reden." Das haben wir getan, und dann kamen die Klischees, die man aus Funk und Fernsehen kennt. Leute, die sagen sie wüssten, wie die Musik klingen müsste, damit die Erfolg hat. Und den Namen ...

Stefanie: (nimmt ihm schon wieder das Wort aus dem Mund) Mit dem Namen Silbermond könne man in Deutschland keinen Erfolg haben, meinten die.

Beide durcheinander: Das müsste alles ein bisschen synthielastiger, ein wenig radiotauglicher werden. Daraufhin haben wir uns erst mal wieder ins Studio zurückgezogen.

Die wollten aus euch also ein zweites Mia machen?

Thomas: Die meinten: Guckt mal bei Wir Sind Helden, so muss das klingen.

Stefanie: Und dabei kannten wir die da noch nicht mal!

Ulf, der Manager mischt sich ein: Der beste Satz war: Wir haben Wir Sind Helden ja auch gerade abgelehnt. Und wir so: "Wer zum Teufel sind Wir Sind Helden?".

Stefanie: Das war auch echt komisch. Nach dem Tag haben wir uns auch erst mal wieder ins Studio zurück gezogen und gedacht "Was machen wir denn falsch, Mann? Wir haben die ganze Zeit an den Songs gearbeitet, schreiben und machen. Und dann finden die das alle scheiße. Irgendwas ist hier komisch ...". Wir haben dann natürlich den Fehler auch erst mal bei uns gesucht. Wir haben dann weiter gemacht und in unserer Heimatstadt ein ganz kleines Open Air gespielt. Da stand zufällig jemand von der BMG München im Publikum. Die war noch nicht mal in der musikalischen Abteilung, sondern hat irgendwas mit Finanzen gemacht. Die war mit Andreas auf die Schule gegangen. Sie kam nach dem Konzert und fragte: "Habt ihr eigentlich schon einen Deal?" Dann hat sie nur die BMG erwähnt, und wir dachten uns nur "Lass ma ...", und haben ihr gesagt, sie solle unseren Manager anrufen und sich das Promopaket besorgen. Wir haben sie zu der Zeit echt nicht für voll genommen. Und sie hat dann wirklich so ein Promopaket in die A'n'R-Abteilung geben lassen. Ein paar Wochen später, das lag wohl erst mal eine Weile in dem Büro rum, haben wir in München gespielt. Und da kam dieser A'n'R vorbei und hat sich uns angeschaut. Er hat sich danach mit uns unterhalten, sagte, er habe das sehr cool gefunden, und war uns durchaus sympathisch. Er hat dann gefragt, wo wir das nächste Mal spielen. Das war in einem kleinen Dorf bei Bautzen. Und er ist echt da hin gekommen und hat sich das angeschaut. Später hat er dann noch jemanden mitgebracht. Beim vierten Mal wollte er unsere Familien kennen lernen, war in unseren Stammkneipen in Bautzen. Er wollte sehen: wo kommt die Band her, wie entstehen die Texte, wie ist die Band drauf. Er fand das gut und meinte ziemlich schnell: "Wenn ihr mit uns zusammenarbeiten wollt, ich finde euch cool, ich werde eure Meinung vertreten". Wir haben uns auch menschlich gut mit ihm verstanden, so dass wir gesagt haben: geil, endlich Mal ein Typ, der einen so unterstützt, wie man ist. Er hat sich auch dafür eingesetzt, dass das so schnell wie möglich mit dem Vertrag klappt, so dass wir so schnell wie möglich das Album rausbringen können.

Thomas: Es kommen ja auch immer wieder Stimmen, die sagen: "Geht nie zu einem Major-Label", aber letztendlich ist es egal, ob du bei einem Indie bist oder bei einem Major. Du brauchst ein Team um dich rum, das dich unterstützt, wie du bist. Das deine Meinung vertritt. Und das haben wir bei der BMG München gefunden. Da sind wir bis jetzt noch nicht enttäuscht worden.

Ihr habt nicht das Gefühl, dass die euch im Moment ganz schön durch den Vermarktungs-Wolf drehen? Immerhin haben sie euch mit Jeanette Biedermann auf Tour geschickt!

Wieder mal Thomas und Stefanie durcheinander: Ne, das war ja unsere Entscheidung. Das ist ja eine andere Geschichte ...

Stefanie: In dieser Kleinstadt Löbau gab es noch zwei weitere Musiker. Ein Gitarrist und ein Keyboarder. Von denen haben wir früher auch sehr viel gelernt. Die beiden sind dann irgendwie in die Jeanette-Band reingerutscht. Dadurch haben wir Jeanette kennen gelernt. Und sie hat uns gefragt, ob wir nicht mitkommen wollen als Support. Und wir dachten "oh, cool". Das war zu dem Zeitpunkt die größte Tour eines deutschen Künstlers und wir dachten: "Super, wir können live spielen, in großen Hallen". Damals wusste keine Sau, wer Silbermond ist, abgesehen von den Leute in Bautzen. Eine richtig große Tour zu machen und dann noch mit Leuten unterwegs zu sein, die du kennst ... Meist ist die Vorband ja ziemlich angearscht: Wenig Licht, scheiß Sound. Das war da nicht so. Das war einfach nur spaßig, mit so geilen Musikern unterwegs zu sein.

Und wie haben die Jeanette-Fans euch aufgenommen?

Thomas: Es gab natürlich Leute, denen wir überhaupt nicht gefallen haben, es ist eben ganz andere Musik, als Jeanette. Aber dann war der große Bruder, die Mutter ... mit. Wir standen danach immer draußen und schrieben Autogramme - was wir auch jetzt noch tun - und da kamen Leute, die uns gesagt haben, wir hätten ihnen gut gefallen. Uns ist es auch egal, wer im Publikum steht. Viele fragen uns "Wie ist das mit eurer Zielgruppe, wen wollt ihr ansprechen?" Es kommen die Leute zum Konzert, die sich mit unserer Musik identifizieren können. Das können 15-, aber auch 45-Jährige sein.

Stefanie: Es ist ja Quatsch, zu sagen, unsere Zielgruppe ist 15-35, da schließt du ja alle anderen aus.

Aber ihr habt ja schon eher jüngere Fans ...

Stefanie und Thomas fallen mir in die Frage: Das ist schon gemischt ...

Ich wollte eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus: Habt ihr gerade den jüngeren Fans gegenüber ein Verantwortungsgefühl? Die schauen ja schon zu euch auf.

Stefanie: Ich glaube jeder Musiker hat eine Verantwortung. Du hast eine Verantwortung und musst dir darüber bewusst sein, dass du damit auch viel machen kannst. Du kannst dich zum Beispiel für Sachen einsetzten wie zum Beispiel die Flutopfer oder andere Benefizkonzerte. Du weißt, die Leute kommen wegen dir, und du kannst dann wirklich helfen, spenden und so weiter. Aber wenn du mit einem T-Shirt, auf dem groß "Ich bin für die und die Partei" drauf steht, auf die Bühne gehst, musst dir schon bewusst sein, dass einige junge Leute, die da unten stehen, gar nicht darüber nachdenken, ob das gut ist oder nicht. Manche denken ja: Der, der da auf der Bühne steht, ist cool, also ist es auch cool, was er denkt und macht. Klar hat man in gewisser Weise auch eine Verantwortung.

Thomas: Aber letzten Endes muss der Zuhörer von Musik seine eigenen Entscheidungen treffen.

Andreas: Wenn sich wie z.B. bei der Auflösung von New Kids On The Block oder Take That Fans umbringen wollen - das kannst du als Band nicht mehr beeinflussen.

Stefanie: Wir kriegen auch E-Mails, in denen steht: "Ihr müsst mir unbedingt helfen, meine Freundin hat sich die Pulsadern aufgeschnitten wegen euch. Wir sind auseinander gegangen und das Lied 'Symphonie' hat sie so beeinflusst ... könnt ihr nicht mal im Krankenhaus anrufen und fragen wie's ihr geht?". Das ist ein Punkt, an dem wir sagen müssen: Tut mir leid, wir wünschen echt gute Besserung und hoffen, dass alles wieder in Ordnung kommt. Aber rufe einen Psychiater, rufe Menschen, die wirklich helfen können. Aber nicht uns. Vielleicht machen wir ja alles noch schlimmer. Das ist ein Punkt, an dem es zu viel wird. In solchen Fällen muss man sagen: Ok, wenn du unsere Musik magst, ist das gut, aber wenn du in der Nacht um fünf Uhr nicht weißt, wie du von unserem Konzert nach Hause kommst, dann liegt das nicht in unserer Verantwortung. Es passiert auch, dass Leute uns fragen, ob wir nicht ein Hotel für sie haben. Oder ob sie im Tourbus mitfahren können.

Thomas: Es gibt irgendwo eine Grenze.

Stefanie: Einige Leute kommen zum Konzert und wissen nicht mehr, wie sie zurückkommen. Die sagen dann: "Ich geh jetzt zum Bahnhof, früh um fünf fährt mein Zug". Da passieren ganz komische Sachen, bei denen wir dann denken: "komm zu unseren Konzerten, aber komm auch wieder zurück".

Ein ganz anderes Thema: Ihr habt ja einen ordentlichen Medien-Hype ausgelöst. Es gab eine Doku im Fernsehen, bevor euer Album raus kam ... Habt ihr nicht ein wenig Angst um euer Privatleben? Ihr wart es ja nicht gewohnt, mit Medien umzugehen, hattet ihr nicht Schiss, dass ihr, ohne es zu merken, zu viel von euch preisgebt?

Thomas: Nö, da haben wir keine Angst, weil wir schon immer wussten, wo die Grenze ist. Die wird auch gewahrt. Es geht niemanden an, wie unsere Eltern aussehen. Letzten Endes machen wir Musik, und darum geht's. Es gibt schon viel zu viele Beispiele, dass das, worum es geht - nämlich die Musik und die Emotionen drum herum - in den Hintergrund gerückt sind. Was man da für Skandale hatte. Wir freuen uns, dass jetzt wieder mehr auf Bands gehört wird.

Habt ihr nicht doch ein bisschen Angst davor, dass eure Musik in den Hintergrund gerät?

Alle schreien los, Steffi setzt sich durch: Letztendlich können die Leute doch nur über das schreiben, was du auch erzählst. Und wenn mich jemand etwas fragt, was Eltern oder Familie angeht, dann sage ich: "Du, ich hab eine Schwester, aber wo die wohnt oder wie die heißt oder wie alt die ist oder was für einen Beruf die hat, das ist doch schnurzpiepe. Auch bei der Doku haben einige gedacht, oh man, jetzt machen die auf Big Brother. Aber Sat 1 wolle eigentlich nur eine Reportage machen über eine ganz normal gewachsene Band, die nicht aus der Casting-Ecke kam. Und wir kannten die von Sat 1, zumindest haben wir die während der Doku kennen gelernt. Wir haben eigentlich gemacht, was wir immer machen, und die haben uns dabei gefilmt. Sie haben auch nur gefilmt, wenn wir es erlaubt haben. Es ging vorrangig um die Musik. Wie wir die Bühne aufgebaut haben, wie wir gespielt haben, was hinten im Backstage passiert ist. Da gab es definitiv eine Grenze. Wenn jemand über seine Freundin oder seinen Freund nichts erzählen möchte, dann macht er das halt nicht. Die können ja nicht über was schreiben, von dem du nichts erzählst.

Thomas: Können sie schon ... Um noch mal auf die Doku zu kommen: Das war keine ewig lange Dokumentation, das waren im Januar und Februar jeden Sonntag im Rahmen von Sat 1 Blitz etwa fünf Minuten.

Wie ernst nehmt ihr solche Medien wie die Bravo oder Top Of The Pops?

Andreas: Es ist ja keiner eine schlechte Band, wenn er in der Bravo steht!

Thomas: Die Ärzte stehen da ja auch drin, und die sind eine hammermäßige Band.

Ich meinte eher, ob ihr Interviews mit denen wirklich ernst nehmt?

Stefanie: Am Anfang, als die erste Single kam, stimmte deine Aussage: "Ihr hattet mit Medien noch keine Erfahrung". Das mussten wir erst mal lernen. Klar sind da doofe Fotos entstanden, und du hast dir gesagt: "Oh, so wollten wir das doch gar nicht, so wollten wir doch gar nicht dargestellt werden." Inzwischen wissen wir: Da wird kein Mond in den Hintergrund rein retuschiert. Auch keine Sterne, nur weil man Silbermond heißt. Das sind Erfahrungen, die du sammelst. Auch solche Angebote wie: "Wir machen mal ein Interview, wir wollen aber nur die Stefanie." Dann denken wir: Wir sind eine Band, mit Silbermond wird ein Interview gemacht, aber nie mit Stefanie. Mit solchen Sachen haben wir Erfahrung gesammelt.

Auch mit euren Videos habt ihr euch ja sehr weiterentwickelt. Das zu eurer ersten Single ("Mach's Dir Selbst") fand ich ganz fürchterlich, das war ja wie eine Tampon-Werbung (lachen). Das zweite ("Durch Die Nacht") war dann aber echt super, ziemlich stylisch.

Thomas: Uns hat die Idee dazu einfach gefallen. Wir haben einen Regisseur getroffen, der vom Symbol des Herz rausreißens fasziniert war, und von der Wunde, die entsteht, und von der schwarzen Farbe, die für die Sehnsucht steht und den ganzen weißen Raum einnimmt. Das hat uns einfach gefallen.

Gibt es bei euch zuhause Leute, die aus eurem Erfolg Profit ziehen wollen? Oder die Neid zeigen?

Thomas: Leute, die neidisch sind, gibt es immer. Auch wenn du in einer Anwaltskanzlei arbeitest, gibt es Konkurrenz. Das gibt's bei uns auch, das gab's aber auch schon vor sechs Jahren, als wir noch so was von lokal waren. Da gab es Leute, die fanden das so was von Scheiße, die standen beim Konzert und mussten uns den Fickfinger zeigen. Das war Ok. Letzten Endes machen wir Musik, weil es uns Spaß macht, und das wird sich nie ändern.

Es gibt also niemanden, der jetzt zur Zeitung geht und was über euch ausplaudert?

Thomas: Selbst wenn, das wären alles Sachen, die zu uns dazu gehören. Das wären ja dann so Sachen wie: Thomas ist früher mit uns in den Kindergarten gegangen ... Ich meine, das ist nun mal die Wahrheit und interessiert die Leute auch nicht weiter.

Ihr habt also keine Angst davor, dass jemand prekäre Infos über euch ausplaudert?

Stefanie: Über uns gibt's ja gar nichts zu erzählen. Wir sind total uninteressant in der Hinsicht, glaub ich.

Das Interview führte Vicky Butscher

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