laut.de-Kritik
"Amerika The Brutal" wird Bush und co. wohl nicht gut schmecken.
Review von Michael EdeleIrgendwie bin ich bisher an Six Feet Under immer vorbei geschrammt, und es hat mich auch nie sonderlich gejuckt, was die Kerle überhaupt für nen Sound machen, da ich zum einen Chris Barnes Gegrummel zu Cannibal Corpse-Zeiten nicht viel abgewinnen konnte und zum anderen Terry Butler nur als sehr mittelmäßigen Bassisten im alten Death Line-Up in Erinnerung hatte.
Das könnte sich jetzt als echtes Versäumnis heraus stellen, denn zumindest "Bringer Of Blood" geht mir beim besten Willen nicht so weit am Arsch vorbei, wie ich mir das vorgestellt hatte. Dass die Jungs keine allzu großen Techniker sind und statt dessen eher auf nen satten Groove setzen, hatte sich auch schon bis zu mir rumgesprochen. Von daher kann man wohl davon ausgehen, dass sie ihrem Stil auf ihrer nunmehr siebten Veröffentlichung weitgehend treu bleiben. Simple, stellenweise schon hardcore-artige Riffs ("America The Brutal") dominieren und werden von Chris' seltsamen, aber fast durchgehend verständlichen Shouts passend unterstützt.
Am besten gefallen mir die Jungs aus Florida, wenn sie grooven wie die Hölle, was vor allem beim Opener "Sick In The Head", "Amerika The Brutal" (zu dem übrigens auch ein Video gedreht wurde und das textlich einigen Landskollegen gar nicht schmecken wird), dem mit ein paar Chören unterlegten Titeltrack oder etwa "Ugly". Auch dürfte sich Chris mit dem Track "Amerika The Brutal" bei einigen seiner Landsleute ziemlich unbeliebt machen. Beim langsamen und düsteren "Braindead" drängt sich mir der Vergleich mit Warpaths "Massive" Scheibe auf, die inzwischen auch schon zehn Jahre auf dem Buckel hat und mir damals auch schon den einen oder anderen unterhaltsamen Abend beschert hat.
Für die Produktion des Albums zeichnet Meister Barnes selbst verantwortlich. Prinzipiell ist ihm das auch ganz gut gelungen, wenn auch der Gesang ein Stück zu dominant ist und der Drum Sound nicht wirklich der Bringer. Alles in allem aber durchaus ein Album, das man haben kann. Wer sich die Limited Edition zulegt, der wird mit dem Bonustrack "Bringer des Blutes", einem 28-seitigem Booklet und einer Bonus-DVD belohnt, die immerhin 66 Minuten Material enthält.
1 Kommentar
Geilstes Album, meiner Meinung nach. Vor allem Sick in the Head, My Hatred und Blind and Gagged gehen total ins Gesicht und bleiben dort kleben