laut.de-Kritik
Neue Dissonanzen im Totengräber-Universum.
Review von Michael EdeleBereits bei der Veröffentlichung von "Undead" letztes Jahr war bekannt, dass Six Feet Under insgesamt 26 Songs fertig aufgenommen in der Hinterhand hatten, die sie nicht einfach so in den Gully kicken würden. Entsprechend schnell sind sie nun mit "Unborn" zurück - das sich auch in Sachen Artwork exzellent am Vorgänger orientiert - bieten darauf aber alles andere als nur B-Ware an.
Bereits der Opener "Neuro Osmosis" ist einer der interessantesten und ungewöhnlichsten Songs, die Six Feet Under bislang veröffentlicht haben. Vielleicht nicht unbedingt vom Tempo her, das ist gewohnt schleppend. Aber die dissonanten Gitarrenharmonien sind doch relativ neu im Totengräber-Universum. Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass sie hier mit Whitechapel-Gitarrist Ben Savage zusammen gearbeitet haben. Ein paar Einflüsse von außen scheinen sich richtig bezahlt zu machen.
Eigentlich schade, dass der Track der einzige ist, der so deutlich aus dem Rahmen fällt. Denn gerade Drummer Kevin Talley darf hier sein Können zumindest ansatzweise aufblitzen lassen. Straighte Nummern wie "Zombie Blood Curse" oder "Incision" gehen sofort ins Ohr, und auch der schleppende Doompart im Mittelteil von erstgenanntem geht hervorragend auf.
Wer lieber ein wenig Tempo hat, ist dafür bei "Alive To Kill" richtig, wo Kevin sich auch noch mal ein wenig austoben kann. Ansonsten ist bei Six Feet Under weitgehend alles beim Alten geblieben. Mir persönlich fällt auch hier positiv auf, dass Chris Barnes weitgehend auf seine Pigscreams verzichtet und man bemüht ist, nicht komplett auf der Stelle zu treten.
Wer an "Undead" seinen Spaß hatte, kann bei "Unborn" entsprechen blind zugreifen. Genauso darf aber auch jeder, der den (die) Vorgänger bereits verzichtbar fand, die Finger von lassen.
2 Kommentare
Ich fand die Entwicklung von SFU immer lobenswert, auch wenn es der älteren Garde Furchen in die Stirn treibt. Das Mr. Barnes die Pigscreams weglässt ist eine schöne Info, dies wird dem Sound wohl sehr zuträglich sein. Da freut man sich!
Bombe! Der Track Prophecy walzt alles nieder.