laut.de-Kritik
Das frische Blut tut den Totengräbern gut.
Review von Michael EdeleNachdem es 2011 ja mächtig im Six Feet Under-Camp gerappelt hatte und kurzfristig mehr Chimaira-Mitglieder bei Six Feet Under waren als Six Feet Under-Mitglieder, scheint die Besetzung wieder stabil zu sein und es kann wieder ausgiebig auf Tour gehen. Um entsprechende Touraktivitäten zu rechtfertigen, ist ein neues Album ja auch nie schlecht.
Und siehe da, das frische Blut und Form von Gitarrist Matt Arnold und Drumtier Kevin Talley hat den Totengräbern sichtlich gut getan, denn "Undead" ist das stärkste Album seit verdammt langer Zeit. Bereits mit dem Opener "Frozen At The Moment Of Death" zeigen Matt Arnold und Steve Swanson, dass die Gitarrenarbeit auf "Undead" deutlich variabler und vor allem temporeicher ausfällt, als auf den letzten Scheiben.
Man kann zwar nicht behaupten, dass die Soloeinlagen enorm am Wert gewonnen hätten, aber das Songwriting an sich ist abwechslungsreicher und stimmiger. Dabei gibt es, vom schleppend-groovenden "Vampire Apocalypse" mal abgesehen, keine durchgehend schnellen oder langsamen Track auf der Scheibe, sondern eine gesunde Mischung aus allen Elementen, die vor allem in "Near Death Experience" sehr gut aufgeht.
Das dürfte zu einem nicht geringen Teil auf das Konto von Drummer Kevin Talley gehen, der schon Bands wie Dying Fetus, Misery Index und zuletzt Dååth Feuer unterm Arsch machte. Auch ohne dass die Gitarristen ihre Anschläge variieren, sorgt Talley mit seinem Spiel bei "18 Days" oder "Delayed Combustion Device" für eine starke Dynamik.
Auch Chris Barnes kommt zumindest meinem Geschmack etwas entgegen und lässt das Gequietsche einer abgestochenen Sau außen vor. Außerdem versucht er sich nicht mehr selber als Produzent, sondern überlässt das Mark Lewis (Deicide, DevilDriver) und Jason Suecof (Whitechapel, Job For A Cowboy).
1 Kommentar
OK, vorgemerkt. Formaldehyde klingt schonmal nicht schlecht. Vor allen die Gitarren haben einen kräftigeren Sound als auf den letzten 4 bis 5 Alben.