laut.de-Biographie
Soilent Green
Wenn der Begriff Nola fällt, sind dem geneigten Metalfan sofort Bands wie Down, Corrosion Of Conformity, Crowbar und Eyehategod präsent. Der Name Soilent Green fällt in dem Zusammenhang zwar aufgrund der extremeren Ausrichtung eher selten, sie sind jedoch genauso Teil dieser Szene und ihr seit langem verbunden.
Dem Fantasy-Fan wird Soilent Green (oder eher Soylent Green) noch als leckerer Nahrungszusatz aus gleichnamigen Roman in Erinnerung sein, der bekanntermaßen nicht aus Plankton, sondern aus Menschenfleisch besteht. Sowas ist natürlich auch ein cooler Name für eine Metalband, weswegen sich die beiden aus New Orleans stammenden, ehemaligen Nuclear Crucifixion-Gitarristen Donovan Punch und Brian Patton, sowie deren Drummer Tommy Buckley und Sänger Glenn Rambo den Namen im Oktober 1998 ausleihen. Zusammen machen sie eine ganze Zeit lang Musik, doch weder am Bass noch am Mikro ist lange Zeit der richtige Mann dabei.
Als Brian auch noch bei Eyehategod einsteigt, bremst das die Entwicklung von Soilent Green zunächst noch weiter aus, doch immerhin schaffen sie es 1991 auf eine Split-EP, auf der auch Bands wie Crowbar, The Detrimentz oder S.I.K vertreten sind. Mit Basser Scott Williams ist das Line-Up 1992 weitgehend perfekt, es fehlt eigentlich nur noch der richtige Sänger. Den treiben sie im folgenden Jahr endlich in Person von Louis Benjamin Falgoust II auf, der zuvor bei Paralysis das Mikro malträtierte.
Mit ihm veröffentlichen sie '95 ihr Debütalbum "Pussysoul", ehe im selben Jahr noch eine weitere Split-EP mit Grief erscheint. Als Brian neben Eyehategod gerade mal Zeit hat, geht es auch schon mit Extreme Noise Terror auf deren US-Tour rund. Etwa zu jener Zeit spielt Tommy auch bei Machine Head vor, da die gerade auf Drummersuche sind, bekommt den Job letztendlich aber nicht. Ansonsten verläuft das Jahr 1996 relativ ruhig für die Band, da Brian mit Eyehategod ständig unterwegs ist. Erst Anfang des folgenden Jahres ergeben sich wieder ein paar Dates mit Pantera und Clutch.
Kaum wieder zurück, geht es erst einmal ins Studio, um dort ein paar Tracks für eine geplante EP einzuspielen. Dann geht es Schlag auf Schlag, denn nach einer Tour mit Crisis, Anal Cunt und Choke stehen für den Dezember noch einige Gigs mit Pantera, Anthrax und Coal Chamber auf dem Plan. Relapse nutzen schließlich die kurze Pause, um die EP "A String Of Lies" zu veröffentlichen und wenig später auch schon "Sewn Mouth Secrets" nachzulegen. Darauf geben sie sich genauso brutal, kompromisslos und extrem, wie auf sämtlichen anderen Veröffentlichungen zuvor auch.
Dieses Mal begleiten sie Crowbar und Eyehategod auf Tour, wo Brian einfach jeden Abend zweimal auf der Bühne steht. Während Soilent Green wieder eher in den Hintergrund treten, ist Brian bei Eyehategod fleißig und Ben startet mit dem ehemaligen Crowbar-Klampfer Sammy Duet die Band Goatwhore. Gitarrist Donovon packt '99 bei Soilent Green seine Koffer, weswegen Ben einfach seinen Namenskollegen Ben Stout von Goatwhore mit zu seiner Hauptband holt.
Einmal mehr geht es mit Soilent Green ins Studio, doch bevor die neue Scheibe erscheint, geben sie mit Napalm Death und Isis schon einmal einen Vorgeschmack auf das Kommende. "A Deleted Symphony For The Beaten Down" erscheint im September 2001 und sichert der Band einen Platz auf der 'Extreme Music For Extreme People'-Tour, an der auch Morbid Angel, Exhumed und Zyklon teilnehmen. Dort kommt ihr Van auf eisglatter Straße vom Weg ab und beschert Brian und Basser Scott diverse Knochenbrüche.
Brian erholt sich schneller von den Verletzungen und so springen sie mit Session-Basser Jonny Model nachträglich auf die 2002 angekündigte Tour mit GWAR und God Forbid auf. Doch einmal mehr schlägt das Schicksal zu und es kommt zu einem weiteren Autounfall, in dem sich Jonny einen Halswirbel bricht und Shouter Ben beide Beine. Der Sänger muss in einer langwierigen Reha erst einmal wieder laufen lernen, weswegen natürlich alle weiteren Aktivitäten zunächst auf Eis liegen. Ben Stout und Scott Williams scheinen auf das Warten weniger Bock zu haben, denn sie steigen beide wieder aus.
Erst 2003 melden sich Soilent Green zurück und präsentieren bei ein paar Livegigs im April ihre neuen Leute Tony White (Gitarre) und Scott Crochet (Bass). Mit The Black Dahlia Murder und Lickgoldensky fahren sie im Sommer auf eine weitere Tournee, werden aber zuvor mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass ihr Ex-Basser Scott Ende April erschossen wurde. Anscheinend gab es zwischen ihm und Tracey Terry eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf Tracy erst Scott erschießt und anschließend sich selbst.
Nach einem Benefiz-Konzert für den ermordeten Ex-Kollegen entern sie im Januar 2005 erneut den Tourbus, um mit Behemoth und Suffocation durch die Lande zu ziehen. Kaum wieder daheim, geht es auch schon nach Tampa, Florida, um dort mit Hate Eternal-Chef Erik Rutan das neue Album "Confrontation" einzuspielen. Die Scheibe erscheint im Juli 2005 und bietet den richtigen Anlass, um mit A Perfect Murder und Into The Moat die Straßen unsicher zu machen, bevor es mit Watch Them Die bis in den September weitergeht.
Als der Hurrikan Katrina über New Orleans weg fegt, stirbt Ex-Sänger Glenn Rambo in den Naturgewalten. Tragische Unfälle scheinen so langsam zu einem festen Bestandteil der Band heran zu wachsen, doch ohne sich entmutigen zu lassen, packen die verbliebenen Mitglieder lieber ihre Sachen und gehen mit Hypocrisy, Nile und Raging Speedhorn auf Tour durch Nordamerika. Inzwischen sind sie bei Metal Blade Records unter Vertrag und arbeiten mit Hochdruck am nächsten Album. Tony ist jedoch auf der Strecke geblieben und die Band kehrt als Quartett zu Produzent Erik Rutan zurück.
Mit ihm nehmen sie "Inevitable Collapse In The Presence Of Conviction" auf und bringen die Scheibe Mitte April 2008 auf den Markt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sind sie aber schon wieder unterwegs und spielen im Laufe der Tour mit Hate Eternal und auch ein paar Gigs mit Testament und Death Angel.
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