Auflösung ("Disintegration") ist die Grundstimmung, die vor allem die politische Welt im Jahre 1989 prägt. Wir befinden uns am Vorabend zum Ende des Kalten Krieges und des Zusammenbruchs des Ostblocks in Europa. Und so könnte man mutmaßen, der Albumtitel des achten Studioalbums von The Cure, das …
(Cure-Fan-Gelaber Anfang:) melancholische Abgründe introvertierte Rückzug schwelende Schwermut Alkohol und halluzinogenen Drogen Depressionen LSD bittersüße Ausstrahlung düsteren Misanthropenkapelle Mahlstrom aus dunklen Keyboardwogen klagender Gesang völliger Verzweiflung nochmehr Verzweiflung und...alle Cure-Klischees bedient, Glückwunsch. Wie Simon in den Trilogy-Interviews erzählt, und was auch aus Rogers Geschichte zur Entstehung des Albums auf seiner Website hervorgeht, hatten die Herrschaften in Boris' hübschen Haus in Südfrankreich "quite a happy time recording it" (Simon), es ist ein Cure-Album zu dem alle Bandmitglieder (außer der arme Lol) musikalisch beigetragen haben (z.B. stammt die Musik von Lovesong oder, wenn ich mich nich vertu, auch von Prayers of Rain und Untitled von Simon), also lässt sich das schwerlich auf Roberts angebliche Lebenskrise zurückführen, die, glaube ich, sowieso nur einer seiner gern erzählten Mythen ist. Robert und seine Texte auf der Disintegration sind nachdenklich, negativ, aber nicht depressiv. Überhaupt kann ich nicht nachvolziehen, wie viele Leute es schaffen, in diesem Mann ein zartes zerbrechliches deprimiertes Pflänzchen zu sehen, wenn man sich überlegt, wie er, im Grunde immer völlig überzeugt von sich und seinem Schaffen, selbst mit zarten Anfang 20, also in der tatsächlichen Depri-17Seconds-Faith-Pornography-Phase, absolut konsequent und gegen sämtliche Widerstände seinen Weg verfolgt hat (das gleiche gilt eigentlich auch für die Pop-"Schocker" wie die meisten Songs von 1983, KM³ oder WMS. Und the Cure waren zu diesem Zeitpunkt, als Disintegration entstand, einfach keine verzweifelte Depri-Band, genausowenig, wie sie es heute sind. Das Album mit den tiefen Abgründen, auch, soweit man das von außen und 30 Jahre später nachvollziehen kann, in persönlicher Hinsicht, war Pornography. Disintegration ist happy-sad , vielschichtig, manchmal hymnisch und manchmal düster, the best album ever und will in meinen Augen irgendwie nicht so ganz mit dieser ganzen Cure-Klischee-Anhäufung zusammenpassen.
Nach 10 Jahren wieder einmal gehört: und für top befunden. Ein wirklich zeitloses Album, wie ein dunkler Blumenstrauss. Leider absolut grottig produziert.
Auflösung ("Disintegration") ist die Grundstimmung, die vor allem die politische Welt im Jahre 1989 prägt. Wir befinden uns am Vorabend zum Ende des Kalten Krieges und des Zusammenbruchs des Ostblocks in Europa. Und so könnte man mutmaßen, der Albumtitel des achten Studioalbums von The Cure, das …
(Cure-Fan-Gelaber Anfang:)
melancholische Abgründe introvertierte Rückzug schwelende Schwermut Alkohol und halluzinogenen Drogen Depressionen LSD bittersüße Ausstrahlung düsteren Misanthropenkapelle Mahlstrom aus dunklen Keyboardwogen klagender Gesang völliger Verzweiflung nochmehr Verzweiflung und...alle Cure-Klischees bedient, Glückwunsch.
Wie Simon in den Trilogy-Interviews erzählt, und was auch aus Rogers Geschichte zur Entstehung des Albums auf seiner Website hervorgeht, hatten die Herrschaften in Boris' hübschen Haus in Südfrankreich "quite a happy time recording it" (Simon), es ist ein Cure-Album zu dem alle Bandmitglieder (außer der arme Lol) musikalisch beigetragen haben (z.B. stammt die Musik von Lovesong oder, wenn ich mich nich vertu, auch von Prayers of Rain und Untitled von Simon), also lässt sich das schwerlich auf Roberts angebliche Lebenskrise zurückführen, die, glaube ich, sowieso nur einer seiner gern erzählten Mythen ist. Robert und seine Texte auf der Disintegration sind nachdenklich, negativ, aber nicht depressiv.
Überhaupt kann ich nicht nachvolziehen, wie viele Leute es schaffen, in diesem Mann ein zartes zerbrechliches deprimiertes Pflänzchen zu sehen, wenn man sich überlegt, wie er, im Grunde immer völlig überzeugt von sich und seinem Schaffen, selbst mit zarten Anfang 20, also in der tatsächlichen Depri-17Seconds-Faith-Pornography-Phase, absolut konsequent und gegen sämtliche Widerstände seinen Weg verfolgt hat (das gleiche gilt eigentlich auch für die Pop-"Schocker" wie die meisten Songs von 1983, KM³ oder WMS.
Und the Cure waren zu diesem Zeitpunkt, als Disintegration entstand, einfach keine verzweifelte Depri-Band, genausowenig, wie sie es heute sind.
Das Album mit den tiefen Abgründen, auch, soweit man das von außen und 30 Jahre später nachvollziehen kann, in persönlicher Hinsicht, war Pornography. Disintegration ist happy-sad , vielschichtig, manchmal hymnisch und manchmal düster, the best album ever und will in meinen Augen irgendwie nicht so ganz mit dieser ganzen Cure-Klischee-Anhäufung zusammenpassen.
(Cure-Fan-Gelaber Ende.)
Schön gesagt!!!Auf den Punkt.Die nächste Rezi solltest DU schreiben.`happy-sad`,ganz genau so ist es.Danke Dir.
http://www.youtube.com/watch?v=rRnRX85tQu4
also als echter fan kann ich sagen es gibt nur einen gott: belafarinrod
und was hat das jetzt mit the cure zu tun?
Nach 10 Jahren wieder einmal gehört: und für top befunden. Ein wirklich zeitloses Album, wie ein dunkler Blumenstrauss. Leider absolut grottig produziert.
disintegration is the best album ever