25. September 2019
"Wir hörten Metallica und Tool"
Interview geführt von Markus BrandstetterExotisch, martialisch und ein wenig rätselhaft: So lässt sich die Musik der mongolischen Band The Hu beschreiben, die mit ihrem Album "Hunnu Rock" zur Internet-Sensation mutierte.
Nachdem The Hu mit ihren ersten zwei Singles auf der ganzen Welt zum Youtube-Phänomen wurden, legten die Musiker aus der Mongolei kürzlich ihren ersten Longplayer "The Gereg" vor. Ab Januar 2020 sind sie damit auch in unseren Breiten auf Tournee, im Sommer sah man sie bei Rock am Ring.
Wir trafen die Band vor ihrem Konzert in Berlin zu einem ganz besonderen Interview: Da Galbadrakh Tsendbaatar, Enkhasaikhan Batjargal, Nyamjantsan Galsanjamts und Temuulen Naranbaatar nämlich kein Wort Englisch sprechen, war das Bindeglied zwischen laut.de und The Hu ein Mongolisch-Englisch-Dolmetscher.
Ihr seid heute zum ersten Mal in Berlin, oder?
The Hu: Ja, wir sind auch zum ersten Mal in Europa!
Erzählt doch mal vom Ursprung eurer Band.
Die Idee für die Band hatte unser Produzent Dashka (Dashdondog Bayarmagnai, Anm. d. Red.). Vor acht Jahren schlug er vor, mongolische Musik mit westlicher Rockmusik zu vermischen. Er forschte und beschäftigte sich mit mongolischer Musik, Instrumenten und Poesie. Die Band in dieser Form gibt es seit 2016.
Wie steht es um euren musikalischen Hintergrund?
Wir sind allesamt professionelle Musiker und spielen seit zehn bis zwölf Jahren. Zwei von uns haben einen Master in Musik. Einige studierten Performing Arts am Konservatorium.
Ihr seid im Internet mit euren zwei ersten Singles ja ziemlich schnell bekannt geworden. Wir habt ihr das erlebt?
Es fühlt sich fantastisch an und wir sind glücklich, hier zu sein. Wir spüren aus der ganzen Welt diese Energie, die uns sagt: Wir müssen weiter Songs schreiben.
Nun veröffentlicht ihr euer Debütalbum. Wie lief die Arbeit?
"The Gereg" besteht aus neun Tracks und enthält hoffentlich viele Botschaften, die den Leuten auf der ganzen Welt helfen. Wir sind schon ganz aufgeregt. Bitte besorgt euch das Album.
"Es ist der erste Diplomatenpass von unserem Vorfahren Dschingis Khan"
Das Wort "Gereg" ist die Bezeichnung für einen Diplomatenpass, richtig?
"Gereg" ist der erste Diplomatenpass, der von unserem Vorfahren Dschingis Khan der Welt vorgestellt wurde. Mit dem Pass konnte man in viele Länder reisen, ganz ohne Einschränkungen. Und mit diesem Album können wir frei durch die ganze Welt reisen und unsere Musik und unsere Kultur teilen.
Es gibt natürlich die Sprachbarriere. Viele sind sich unsicher: Ist das ein Kunstprojekt? Besitzt es eine nationalistische Botschaft, ist es politisch? Diese Themen wurden im Internet ja heiß diskutiert.
Die Botschaft hinter unseren Texten ist, dass wir nicht nur aus eigenen Stücken hier sind. Die, die vor uns kamen, haben uns den Weg geebnet und wir müssen ihnen gegenüber respektvoll sein. Nicht nur als Mongolen, das gilt für die ganze Welt. Wir wollen die ganze Jugend dazu inspirieren, gegenüber älteren Generationen und Mutter Erde respektvoller zu sein. Unsere Botschaft an die jüngere Generation lautet: Vereinigt euch und tut Gutes für die Welt.
Ihr kommt aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei. Wie seid ihr aufgewachsen und wie kann man die Musikszene in der Stadt beschreiben?
Es ist verrückt, in der mongolischen Musikszene passieren zur Zeit wirklich eine Menge Sachen. Seit den 1990er-Jahren, als wir uns für eine Demokratie entschieden haben und westliche Musik hören durften, entwickelte sich eine Szene für Rock, Pop, Elektronik und Metal. Unser Produzent Dashka ist einer der größten Produzenten des Landes und wir haben das Glück, mit ihm zu arbeiten. Als wir in der Musikschule waren, gab es viele Kids, die Rockmusik hörten. Wir hörten Pantera, Sepultura, Metallica, Tool, Slipknot, die Liste ist lang.
"Wir hörten Pantera, Metallica und Tool"
Oft gilt der Prophet im eigenen Lande nichts – wie berühmt seid ihr bei euch zuhause?I
Das war bei uns zunächst ähnlich. Als wir die Youtube-Videos hochgeladen haben, bekamen wir Reaktionen aus der ganzen Welt – nur nicht aus unserer Heimat. Ein Artikel trug die Überschrift "Unbekannt in der Mongolei, aber bekannt auf der ganzen Welt". Wir haben zuhause jetzt zwei ausverkaufte Liveshows gespielt. Unsere Musik mit den Leuten zuhause zu teilen, war eine tolle Erfahrung.
Wie würdet ihr euren Stil bezeichnen?
Wir spielen Hunnu Rock und nutzen eine Menge mongolische Instrumente, die auf die Hunnen zurückgehen. Dazu zählt auch Kehlkopfgesang, eine tolle Technik. Wir sind zurzeit die einzige Band, die diesen Stil spielt, aber wir werden sicher nicht die letzten sein.
Eine Konzert-Tournee geht auf die Stimmbänder. Wie schwer ist es, jeden Abend Kehlkopfgesang zu praktizieren?
Das ist ganz schön hart. Mittlerweile wissen wir aber, wie wir unsere Stimmen so schonen, dass wir jeden Abend das Beste liefern.
1 Kommentar mit 7 Antworten
"Wir hörten Metallica und Tool" Also ist Metoolica ein Mongo? Wubba lubba dub dub
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Jerry Smith und Doofus Rick haben sich gefunden, naise. Hier wächst zusammen, was zusammen gehört.
Mein Lieber Metoolica, warum so dünnhäutig? Ich habe nichts gegen dich aber deinen Namen in einigen Threads gelesen und da kam direkt diese Assoziation. Das war ein Witz und ich hatte eigentlich gedacht über sowas stehst du drüber
"Das war ein Witz"
Bist du sicher?
Ich habe letztens auf einer Fortbildung gelernt, man soll möglichst keine "ob" fragen stellen, denn die werden tendenziell eher negativ beantwortet. Sondern eher "wie" fragen. Daher bananafishbone: wie behindert bist du??
Bekomme ich eine Skala oder muss ich mir jetzt selbst ne Antwort ausdenken?
Lässt sich recht objektiv beschreiben: Retardiertheits-Lvl ist genau mit 1 Sancho bemessen. Gibts eigentlich gerade keine anderskulturellen Teenies, die Oregano rauchen und du dringend zur Anzeige bringen musst oder warum bist du Lurch schon wieder hier?