laut.de-Kritik
Gute gelaunte Abrechnung mit dem Leben.
Review von Sven Kabelitz"Fight like a title holder / Stand like a champion / Live like a warrior / And never let 'em break you down." ("Title Holder") Was auf den ersten Blick wie ein Zitat aus einem Rocky-Film wirkt, sind in Wirklichkeit die ersten Zeilen auf dem dritten The Interrupters-Album. Sie geben die Richtung für das, was danach folgen soll, perfekt vor.
"Fight The Good Fight" ist die Abrechnung von vier vom Leben oft genug gefickten Musikern, die trotzdem die gute Laune und ihren Optimismus behielten. In ihrer Mischung aus Ska-, 2tone, Ska, Punk, Ska und der Melodieverliebtheit der 1990er-Variante Green Days finden sie dafür ein perfektes Ventil.
Gerade diese Neuentdeckung der Möglichkeit, dass Songs durchaus mal langfristig im Ohr bleiben können, stellt den größten Unterschied zu den beiden Vorgängern "The Interrupters" und "Say It Out Loud" dar, die zwar über die gleiche ungezähmte Energie verfügten, aber im Songwriting deutlich hinterher hinken. Den Rest rückt wieder einmal Produzent Tim Armstrong von Rancid zurecht. Prompt kann sich die befreundete Band einen Auftritt in "Got Each Other" nicht verkneifen. Ein munterer Staffellauf, in dem jeder von ihnen einen Vers übernimmt und dann das Mikro zum nächsten reicht.
Das Opener-Triumvirat aus "Title Holder", "So Wrong" und "She's Kerosene" lässt, so erfrischend und dynamisch, kaum Luft zum Atmen. Ganz vorne immer die unter Dampf stehende Aimee Interrupter, die von der Familienbande Kevin Bivona und den Zwillingsbrüdern Justin und Jesse Bivona nicht gerade zurückgehalten wird. Es gibt nur den Weg nach vorne, überflüssigen Ballast kennen The Interrupters nicht. Wenn alles gesagt ist, ist der Song vorbei. Gerade einmal zwei erreichen die Drei-Minuten-Grenze. So muss das.
Dub-Einflüsse, Posaunen-Solo und "tschiggidagg tschiggidagg" bestimmen "Leap Of Faith". In "Gave You Everything" steht der Punk deutlich im Vordergrund. Im melancholischen "Room With A View" erbitten sie sich bei einem früh verstorbenen Freund einen kuscheligen Platz an seiner Seite im Leben nach dem Tod.
Ach, und jetzt fertig mit dem Musikkritikquatsch. Ihr wisst, wo hier die Reise hingeht, also macht mit der Info was ihr wollt. Ich leg den Rest des Tages "Fight The Good Fight" auf, hab gute Laune und ab dafür.
5 Kommentare
"Ach, und jetzt fertig mit dem Musikkritikquatsch."
Rente?
Klar hört man allen Ecken und Enden raus, dass da Tim Armstrong als - auch von der Band so genanntes - quasi fünftes Bandmitglied involviert ist und würde man ihn oder Lars Frederiksen ans Mikro lassen könnten vieler der Nummern auch auf 'nem Rancid-Album stehen - aber es macht halt trotzdem verdammt viel Spaß und live sind The Interrupters auch 'ne Wucht. Außerdem war Ska(-Punk), jetzt nie das Genre, das besonders auf Innovation geachtet hat....
Unglaublich gutes Sommeralbum. Nicht mehr und nicht weniger.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
#NotMyInterrupters
https://youtu.be/5oTuDnt1XO4