"La Realidad De Los Sueños" – Die Realität der Träume. 2001 war es, als Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala beschließen, ihre Träume endlich Realität werden zu lassen. Gebeutelt von musikalischen und persönlichen Konflikten mit At The Drive-In-Bandkollegen entscheiden die beiden …
Nicht, dass wir das alles für den Soundtrack unserer Leben gebraucht hätten. Aber sobald mensch sich zu einer achtbaren Plattensammlung entschließt, entsteht die Tendenz, es ab irgendeinem Punkt zu übertreiben.
Schön, daß ihr Werk hier endlich mal gewürdigt wird. "Frances The Mute" muß in der Rückschau einer der düstersten Rezensionstage von laut.de gewesen sein. Aber zugegeben - die Band war schon immer in einer völlig anderen Sphäre als jeder Prog-Rock zu der Zeit, und das bis heute. Kann schon mal ein paar Wochen dauern, so eine LP zu hören.
Ich warte weiter auf De-loused ... die letzten zwei Alben waren für mich zwar wieder hörbarer, aber alles, was dazwischen war, kann ich mir nur songweise geben.
Ich kam die letzten Jahrzehnte auch mehr und mehr zu der Ansicht, dass das Zustandekommen dieses magischen Albums wohl doch sehr viel mehr mit dem Tod Julio Venegas im Vorfeld zu tun hat, als uns die technisch durchaus hochbegabten Protagonisten mit jeder weiteren Veröffentlichung immer noch glauben lassen wollten...
Es stimmt schon, dass De-loused in der Album-Wertung ganz oben steht, allerdings finden sich die meisten Kandidatinnen für die besten Songs für mich auf der Amputechture (Tetragrammaton, Meccamputechture, Day of the Baphomets).
Gibt es aber bis auf die vielen Zitationen noch Gründe warum der Tod des Freundes das Album so viel besser hat werden lassen? Ich meine, es ist oft so, dass der subjektive (in den Ohren der Hörerschaft liegende) Höhepunkt der Musikerkarriere mit dem/n ersten Album/Alben erreicht wird. (Ausnahmen gibt es natürlich zu genüge und lassen sich vor allem bei so Über-Bands finden, in deren Klasse auch TMV spielen.)
Ich finde auch die letzten beiden Alben klasse, die sind zwar auch mega-schräg, aber nicht so Vollgas nach vorne. Das macht mich auf Dauer irre. Auch dieses Salsa-artige Gedudel ist gar nicht meins. Manchmal frage ich mich, ob das nicht viele Leute deshalb geil finden, weil es geil ist, das geil zu finden.
Nach "Octahedron" ist "De-Loused" ganz klar die schwächste Platte mMn. Bin totaler TMV-Fanboi, aber ich empfinde die als viel penetrant nerviger als alles, was danach kam.
"Frances The Mute", ohne Frage. Wurde ja auch schon oft genug als Progplatte jenes Jahrzehnts erwähnt. Das 30minütige Hook-Gewitter "Cassandra Gemini" thront über dem Gesamtwerk der Band. Frusciante war auf der Platte auch schon dabei.
Danach dann "Amputechture" und "Bedlam". Sind quasi gleichauf. Ersteres geht besser ins Ohr, zweiteres ist verrückter. Sache der Tagesform
"Gibt es aber bis auf die vielen Zitationen noch Gründe warum der Tod des Freundes das Album so viel besser hat werden lassen?"
Ist natürlich schwierig, das nach so vielen Jahre der Erst-VÖ nochmal auseinanderzuklambüstern, zumal da ja zum einen der Suizid/Freitod von Julio Venegas und (nach Erscheinen des Albums) der von Jeremy Ward mit verknüpft wurden von allen Seiten. Weiß zB noch, dass das in der VISIONS damals als Album angekündigt wurde, was sich ausschließlich um den Tod einer Person (d. öffentlichen Lebens) dreht. Es ist mE dann auch dieses "Annehmen" eines spezifischen Kontexts für ein Album - das unterordnen der durchaus noch massiv vorhandenen Frickelei unter das Leitthema an den richtigen Stellen. "Kleinigkeiten" wie das (angebliche?) Zitieren aus dem Abschiedsbrief von Venegas in Bixlars Lyrics... oder sich lyrisch zumindest der Gefühlswelt anzunähern, die Venegas wohl zum Ende hin empfunden haben muss. Später und mit dem Hypetrain im Rücken gebe ich dir recht, da sind noch einmal mehr als eine Handvoll Stücke entstanden, die vieles auf "De-loused..." rein technisch in den Schatten stellen. Aber gleichzeitig ging das mMn im Albenkontext auch immer zu Lasten eines vergleichbar roten Fadens wie der des Debüts.
In der Hinsicht "roter Faden" ist Frances the Mute quasi ein Schwesteralbum, weil auch das stark von einem Tod beeinflußt wurde (diesmal sogar ein Bandmitglied) und ebenfalls eine komplette Geschichte erzählt. Die ist nur nicht ganz so leicht entschlüsselt, weil hier nichts direkt zitiert wird.
interressant, dass man das Cover der De-Loused geändert hat und das war ein Labelfehler?! (auch wenn ich das original-cover, - also "egg head", mochte) gefiel mir das nun gewählte auch schon immer gut...Aber in Sachen Cover geht eh nix über Frances the Mute...
Unterschätze mal nicht die völlige Inkompetenz von Labeln. Von denen wirste erst respektiert und sorgfältig behandelt, wenn du ein paar dieser komplett lächerlichen Grammys im Schrank stehen hast.
Mars Volta natürlich ganz groß (ebenso wie das Boxset), aber leider haben sie erneut die Nachfrage gründlich unterschätzt. Das Ding ist seit Wochen überall ausverkauft. Muss ich mich wohl weiter mit den CDs zufrieden geben.
Ah okay, danke, gut zu wissen. Vielleicht ist da ja tatsächlich was dran. Gibt natürlich auch den Aftermarket, aber die Preise dürften sich gewaschen haben. Retail ist ja auch schon nicht ohne.
"La Realidad De Los Sueños" – Die Realität der Träume. 2001 war es, als Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala beschließen, ihre Träume endlich Realität werden zu lassen. Gebeutelt von musikalischen und persönlichen Konflikten mit At The Drive-In-Bandkollegen entscheiden die beiden …
Nicht, dass wir das alles für den Soundtrack unserer Leben gebraucht hätten. Aber sobald mensch sich zu einer achtbaren Plattensammlung entschließt, entsteht die Tendenz, es ab irgendeinem Punkt zu übertreiben.
Was soll das überhaupt kosten?
10 Tracks auf 18 LPs? Muss ne krasse Drone-Metal-Kapelle sein!
Schön, daß ihr Werk hier endlich mal gewürdigt wird. "Frances The Mute" muß in der Rückschau einer der düstersten Rezensionstage von laut.de gewesen sein. Aber zugegeben - die Band war schon immer in einer völlig anderen Sphäre als jeder Prog-Rock zu der Zeit, und das bis heute. Kann schon mal ein paar Wochen dauern, so eine LP zu hören.
Ich warte weiter auf De-loused ... die letzten zwei Alben waren für mich zwar wieder hörbarer, aber alles, was dazwischen war, kann ich mir nur songweise geben.
Ich kam die letzten Jahrzehnte auch mehr und mehr zu der Ansicht, dass das Zustandekommen dieses magischen Albums wohl doch sehr viel mehr mit dem Tod Julio Venegas im Vorfeld zu tun hat, als uns die technisch durchaus hochbegabten Protagonisten mit jeder weiteren Veröffentlichung immer noch glauben lassen wollten...
Es stimmt schon, dass De-loused in der Album-Wertung ganz oben steht, allerdings finden sich die meisten Kandidatinnen für die besten Songs für mich auf der Amputechture (Tetragrammaton, Meccamputechture, Day of the Baphomets).
Gibt es aber bis auf die vielen Zitationen noch Gründe warum der Tod des Freundes das Album so viel besser hat werden lassen? Ich meine, es ist oft so, dass der subjektive (in den Ohren der Hörerschaft liegende) Höhepunkt der Musikerkarriere mit dem/n ersten Album/Alben erreicht wird. (Ausnahmen gibt es natürlich zu genüge und lassen sich vor allem bei so Über-Bands finden, in deren Klasse auch TMV spielen.)
Ich finde auch die letzten beiden Alben klasse, die sind zwar auch mega-schräg, aber nicht so Vollgas nach vorne. Das macht mich auf Dauer irre. Auch dieses Salsa-artige Gedudel ist gar nicht meins. Manchmal frage ich mich, ob das nicht viele Leute deshalb geil finden, weil es geil ist, das geil zu finden.
Nach "Octahedron" ist "De-Loused" ganz klar die schwächste Platte mMn. Bin totaler TMV-Fanboi, aber ich empfinde die als viel penetrant nerviger als alles, was danach kam.
@ragism welche ist denn dein favorit? Amputechture? Wegen Frusciante?
"Frances The Mute", ohne Frage. Wurde ja auch schon oft genug als Progplatte jenes Jahrzehnts erwähnt. Das 30minütige Hook-Gewitter "Cassandra Gemini" thront über dem Gesamtwerk der Band. Frusciante war auf der Platte auch schon dabei.
Danach dann "Amputechture" und "Bedlam". Sind quasi gleichauf. Ersteres geht besser ins Ohr, zweiteres ist verrückter. Sache der Tagesform
Gibt es noch geheime Cassandra Gemini-Tracks, von denen ich nichts weiß?
Alles ab "Cassandra Gemini" ist eigentlich ein Track, der nur vom Label aus Gründen gesplittet wurde.
"Gibt es aber bis auf die vielen Zitationen noch Gründe warum der Tod des Freundes das Album so viel besser hat werden lassen?"
Ist natürlich schwierig, das nach so vielen Jahre der Erst-VÖ nochmal auseinanderzuklambüstern, zumal da ja zum einen der Suizid/Freitod von Julio Venegas und (nach Erscheinen des Albums) der von Jeremy Ward mit verknüpft wurden von allen Seiten. Weiß zB noch, dass das in der VISIONS damals als Album angekündigt wurde, was sich ausschließlich um den Tod einer Person (d. öffentlichen Lebens) dreht.
Es ist mE dann auch dieses "Annehmen" eines spezifischen Kontexts für ein Album - das unterordnen der durchaus noch massiv vorhandenen Frickelei unter das Leitthema an den richtigen Stellen. "Kleinigkeiten" wie das (angebliche?) Zitieren aus dem Abschiedsbrief von Venegas in Bixlars Lyrics... oder sich lyrisch zumindest der Gefühlswelt anzunähern, die Venegas wohl zum Ende hin empfunden haben muss.
Später und mit dem Hypetrain im Rücken gebe ich dir recht, da sind noch einmal mehr als eine Handvoll Stücke entstanden, die vieles auf "De-loused..." rein technisch in den Schatten stellen. Aber gleichzeitig ging das mMn im Albenkontext auch immer zu Lasten eines vergleichbar roten Fadens wie der des Debüts.
In der Hinsicht "roter Faden" ist Frances the Mute quasi ein Schwesteralbum, weil auch das stark von einem Tod beeinflußt wurde (diesmal sogar ein Bandmitglied) und ebenfalls eine komplette Geschichte erzählt. Die ist nur nicht ganz so leicht entschlüsselt, weil hier nichts direkt zitiert wird.
interressant, dass man das Cover der De-Loused geändert hat und das war ein Labelfehler?! (auch wenn ich das original-cover, - also "egg head", mochte) gefiel mir das nun gewählte auch schon immer gut...Aber in Sachen Cover geht eh nix über Frances the Mute...
kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass auch nur einer der beteiligten einen solchen labelfehler je zugelassen hätte. auch 2003 schon nicht...
Unterschätze mal nicht die völlige Inkompetenz von Labeln. Von denen wirste erst respektiert und sorgfältig behandelt, wenn du ein paar dieser komplett lächerlichen Grammys im Schrank stehen hast.
Mars Volta natürlich ganz groß (ebenso wie das Boxset), aber leider haben sie erneut die Nachfrage gründlich unterschätzt. Das Ding ist seit Wochen überall ausverkauft. Muss ich mich wohl weiter mit den CDs zufrieden geben.
Laut den discogs-Diskussionen geht man wohl davon aus, dass die Alben Ende des Jahres als Einzelversionen kommen. Aber Achtung, nur ein Gerücht.
Ah okay, danke, gut zu wissen. Vielleicht ist da ja tatsächlich was dran. Gibt natürlich auch den Aftermarket, aber die Preise dürften sich gewaschen haben. Retail ist ja auch schon nicht ohne.
Auf meinem Lieblingsfestival gibt es traditionell eine Silent Disco, bei der auf einem Kanal durchgehend The Mars Volta läuft.
Take my Money bitches °° 5/5
Mariachi Slipknot