laut.de-Biographie
Timeless
Giuseppe Di Agosta wirkt oft wie der nette Junge von nebenan. In YouTube-Clips und auf Promofotos präsentiert er sich vorzugsweise gutbürgerlich in Burberry-Schals - optisch also mehr Zara-Model als pflastererfahrener Hardcore-Zögling.
Der Jahrgang 1990 liebt außerdem TV-Serien wie "How I Met Your Mother", versteht sich auch als Gitarre spielender Songwriter, kämpft auf Twitter mit Geldsorgen und schwärmt für die Lippen von Lana Del Rey.
Dabei gehört seine Leidenschaft schon früh dem Deutschrap. Nach ersten Gehversuchen in einer Schülerband streift er als sechzehnjähriger Timeless mit seinem Partner Azzen durch die Kinderzimmer Kölns und veröffentlicht 2008 ein Mixtape.
Eko Fresh fischt wenig später seine Musik aus dem Briefkasten und nimmt ihn zeitweise unter seine Fittiche. Es kommt zu einem Feature-Beitrag und einigen Studioaufenthalten. Eine weitergehende Kooperation mit German Dream erwächst daraus jedoch nicht.
Eine Phase der Orientierungs- und Arbeitslosigkeit folgt. Di Agosta verliert mit der alten Crew die musikalische Heimat und die Lust auf Hip Hop, bis 2011 Vega anklopft. Der nimmt Timeless unter Vertrag, woraufhin die EP "Sonne Für Euch" auf Freunde von Niemand (Bizzy Montana, Bosca) erscheint. Für noch mehr Aufhorchen im transkölschen Untergrund sorgt 2012 der Disstrack "Meine Musik".
Das Stück, zu finden auf dem Labelsampler "Willkommen Im Niemandsland", teilt mit der Line "Meine Musik tötet Kinder, Frauen, Schwule, Priester" sowie weiteren politischen Inkorrektheiten ordentlich aus.
Obgleich Zeilen wie diese im Rapgame durchaus handelsüblich sind, geht die Provokation auf: Renommierte Hip Hop-Seiten wie rap.de und hiphop.de berichten. Mit Richtigstellungen hält sich der Kölner allerdings nur kurz auf.
Er verwendet seine Zeit lieber auf die Arbeit an seinem längst fälligen Soloalbum. "00:00" erscheint im Juni 2013, natürlich wieder unter der Obhut von Freunde Von Niemand. Vega, Eko Fresh, MoTrip und RAF Camora stehen auf der Gästeliste. "Schwarzer Kater" folgt im Herbst 2017.
Die Marschrichtung steht fest: "Ich war lang genug am Boden", befindet Timeless in "Krone". "Aber jetzt bin ich am Zug. Diese Krone ist zum Greifen nah. ... Nie wieder Untergrund, ich schwörs dir! Ohne Beefs, ohne Masken, denn ich brauch' keine lächerlichen Moves."
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