Porträt

laut.de-Biographie

Tove Lo

Über Nacht zur YouTube-Sensation zu werden, reicht in den Hypekultur der 2010er kaum noch zum Popstar. Gerade nach beeindruckenden Klickerfolgen gilt es zu beweisen, dass das eigene Können den kurzzeitigen Aufmerksamkeitsschub überdauert. Die Schwedin Ebba Tove Elsa Nilsson alias Tove Lo zeigt anno 2013, wie das geht.

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Nachdem ihre Single auf der sozialen Videoplattform auftaucht, sammelt sie binnen weniger Monate Multimillionen Besucherzahlen. "Habits" (Stay High) bzw. dessen 2014er-Remix erreichen die Single-Top Ten in der Schweiz, Österreich, Dänemark, UK und USA.

Weil die Stockholmerin (Jahrgang 1987) jedoch dank ihrer Musikbusiness-Schulung auf dem Rytmus Musikergymnasiet schon weiß, dass der gefeierte YouTube-Act von heute morgen vielleicht schon wieder vergessen wird, legt sie noch im Herbst 2014 das Debütalbum "Queen Of The Clouds" auf Universal vor. In Deutschland erscheint es im Januar 2015.

Plötzlich rotiert Tove Lo auf allen Medienkanälen. Ihr Sound, der zu gleichen Teilen aus dem Synthpop der 1980er wie aus zeitgenössischer EDM besteht, wird von ihren sehr direkten Lyrics getragen. In der Hitsingle etwa singt sie: "I've got to stay high all the time / To keep you off my mind". Woanders heißt es: "If you love me right / We fuck for life". Im Sinne des emanzipierten Popstars gibt sich Tove Lo sehr selbstbewusst: "Warum subtil sein? Ich sag es einfach so, wie es ist.

Tove Lo - Sunshine Kitty
Tove Lo Sunshine Kitty
Emotionaler Flickenteppich aus Liebe, Queerness, Heartbreak und Sex.
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Damit lässt sie sich im Spannungsfeld von Robyn, Ke$ha und Icona Pop verorten. Letztere spielen im Leben von Nilsson ohnehin eine größere Rolle: Tove Lo besucht zeitgleich mit dem Elektropopduo ("I Love It") das renommierte Musikkonservatorium. Während der Studienzeit singt sie zunächst in der Band Tremblebee, später als Frontfrau einer Mathrock-Formation.

Erst im Zuge des "I Love It"-Megahits, auf einer Labelfeier anlässlich der Icona Pop-Vertragsunterzeichnung, kommt sie in Kontakt mit dem weltweit erfolgreichen schwedischen Produzenten Max Martin (Britney Spears, Backstreet Boys, Pink).

Tove Lo erhält einen Songwritingvertrag und zeichnet in der Folge für Charthits von Girls Aloud und Icona Pop mitverantwortlich. 2012 beschließt die Sängerin, sich auf Solopfade vorzuwagen, und veröffentlicht ihre erste Single "Love Ballad".

Der Rest ist "Dirrrrty Pop"-Erfolgsgeschichte, wie Tove Lo sich musikalisch selbst beschreibt. Die Schwedin geht mit Katy Perry auf Tournee und lässt sich auch von Krankheit nicht lange aufhalten. So gibt Nilsson zu jener Zeit via Twitter bekannt, wegen Zysten an den Stimmbändern unters Messer zu müssen. Nach den Quellen ihrer Inspiration gefragt, nennt Tove Lo Charlotte Gainsbourg, Robyn und Lykke Li.

Sie gewinnt 2015 zwei Grammys in den beiden Kategorien Künstler und Song des Jahres ("Habits (Stay High)"). Sie schreibt als Co-Autorin Nummern für Ellie Goulding und Hillary Duff und singt anschließend als Gastsängerin auf Tracks von Coldplay und Flume.

Für die USA-Tournee von Maroon 5 tritt sie im Vorprogramm auf. Ihr zweites Album "Lady Wood" erscheint 2016 und bietet mit "Cool Girl" und "True Disaster" weitere Hits für den Dancefloor. Mit ihrer Offenheit und einer Prise Humor bietet sie ein wohltuendes, selbstbestimmtes Pendant zu den konservativen Strukturen im Popbusiness. Ihre Songs klingen dabei tough, melodiös und modern zugleich.

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Tove Lo - Sunshine Kitty: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2019 Sunshine Kitty

Kritik von Mirco Leier

Emotionaler Flickenteppich aus Liebe, Queerness, Heartbreak und Sex. (0 Kommentare)

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Roskilde Festival, 2023 Schwedens Superstar auf der Orange Stage.

Schwedens Superstar auf der Orange Stage., Roskilde Festival, 2023 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Schwedens Superstar auf der Orange Stage., Roskilde Festival, 2023 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Schwedens Superstar auf der Orange Stage., Roskilde Festival, 2023 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Schwedens Superstar auf der Orange Stage., Roskilde Festival, 2023 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

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