laut.de-Biographie
Trouble
Ohne Black Sabbath würde der Heavy Metal in seiner heutigen Form wohl kaum existieren. Eine Band wie Trouble wäre ohne die Vorreiter aus Birmingham somit absolut undenkbar, greift das Quintett aus Chicago viele Ideen von Iommi und Co. doch auf und führt sie weiter.
Die Wurzeln von Trouble reichen bis Ende der 70er zurück, als die Band noch aus Sänger Eric Wagner, den beiden Gitarristen Bruce Franklin und Rick Wartell sowie Basser Sean McAllister und Drummer Jeff Olson besteht. In dieser Besetzung ergattern sie Anfang der 80er einen Deal mit dem relativ jungen Metal Blade-Label.
Brian Slagel, Chef des Ladens, und der inzwischen nicht minder legendäre Produzent Bill Metoyer (Overkill, Exodus) nehmen mit Trouble ihr Debüt "Psalm 9" auf, das oftmals auch nur unter dem Bandnamen gelistet wird.
Da das Budget von Metal Blade nicht gerade üppig ausfällt, fehlt der Platte der entsprechende Support. Somit hält sich der Erfolg der Scheibe in Grenzen. Eine Tour bleibt vollständig aus. Trouble machen sich also direkt an die Arbeiten zu einem neuen Album, das 1985 unter dem Titel "Skull" erscheint.
Für Jeff Olson und Sean McAllister ist es die letzte Scheibe mit der Band. Jeff verschreibt sich ganz dem christlichen Glauben, Sean hängt den Bass einfach an den Nagel. Ihre Plätze nehmen Ron Holzner (Bass) und Dennis Lesh (Drums) ein.
Mit steigendem Bekanntheitsgrad stellt sich immer öfter die Frage nach der christlichen Ausrichtung der Band. Ihre Texte besitzen fast durchgehend einen religiösen Hintergrund, was manchem Metaller ein wenig befremdet. Die Reviews fallen zwar weitgehend positiv aus, doch auf breiter Front haben die Chicagoer nach wie vor Probleme, sich zu behaupten.
So trennen sie sich nach der dritten Scheibe "Run To The Light" von Metal Blade und versuchen ihr Glück bei Def American, dem Label von Produzenten-Legende Rick Rubin (Slayer, Johnny Cash).
Der drückt ihnen diverse psychedelische Mittelchen zwar nicht direkt in die Hand, regt aber zu deren Gebrauch an. Nicht, dass man Trouble dazu lange bitten müsste ... Siehe da, mit "Trouble" legen sie ihr bis dato bestes Album vor und schaffen endlich den Sprung nach Europa.
Dort spielen sie auf dem Dynamo Open Air und kehren dorthin auch mit den kommenden beiden Veröffentlichungen zurück. Das selbstbetitelte Album stellt das Debüt für Barry Stern dar, der für Dennis Lesh den Platz hinter den Drums eingenommen hat.
Mit dem zwei Jahre später erscheinenden "Manic Frustration" werden Trouble den Ruf ebenfalls nicht los, eine zwar anständige Hippie-Band, außerhalb der Kiffer-Szene aber eher verzichtbar zu sein. Auch Meister Rubin schickt die Jungs nach der Scheibe in die Wüste, da sich kommerziell einfach nicht viel holen lässt.
Dennoch sind sie 1993 in Europa mit Skyclad unterwegs und knüpfen dort Kontakte zur britischen Musikszene. Barry Stern springt im folgenden Jahr bei Cathedral als Live-Drummer ein, Wagner gründet 1997 mit dem Anathema-Gitarristen Daniel Cavanagh die Band Lid.
Zunächst kehrt Jeff Olson zurück, um mit ihnen "Plastic Green Head" einzuspielen. Allerdings ist kurz nach den Aufnahmen nicht nur Jeff wieder raus, auch Sänger Eric packt seine Sachen. Das ist natürlich ein herber Schlag, doch seinen Posten übernimmt bald der ehemalige Exhorder-Frontmann Kyle Thomas.
Der Drumhocker entwickelt sich derweil zum Schleudersitz, denn nicht nur Craig Nunemacher (Crowbar, Ex-Black Label Society) und der zurückgekehrte Barry schießen die Band schnell wieder in den Wind, auch Dave Hornyak (Cathedral, Shades Of Grey) bleibt nicht lange.
Das liegt daran, dass sich diese 2000 endgültig auflöst. Jeff und Bruce gründen mit King's X-Chef Doug Pinnick die Band Supershine, Ron startet mit St. Vitus-Fronter Dave Chandler Debris Inc., denen sich später auch Barry Stern anschließt.
Sänger Eric trägt seinen Teil zu Dave Grohls Probot-Projekt bei und verkündet 2002 tatsächlich die Reunion von Trouble. Auf eine neue Veröffentlichung wartet man allerdings noch eine ganze Zeit vergebens. Als Ex-Drummer Barry Stern im Frühjahr 2005 aufgrund von Komplikationen nach einer OP stirbt, ist das schon lange angekündigte nächste Album immer noch nicht fertig.
2006 erscheint die Live-Scheibe "Live In Stockholm". Zu diesem Zeitpunkt ist Ex-Sänger Kyle Thomas inzwischen bei Alabama Thunderpussy eingestiegen. Anfang Juni 2007 kommt endlich das neue Album "Simple Mind Condition" auch in Europa auf den Markt. Neben den Urmitgliedern Eric Wagner, Bruce Franklin, Rick Wartell und Jeff Olson, ist mit Chuck Robinson ein neuer Basser in der Band. Der gibt sein Live-Debüt auf der anstehenden Tour mit Rise To Addiction.
Erneut kehrt Eric der Band nach der Tour den Rücken, weil er dem Tourleben nichts mehr abgewinnen kann. Trouble müssen sich also erneut nach einem neuen Sänger umsehen. Auch Drummer Jeff hat keinen Bock mehr auf die Doomer. Mit dem ehemaligen Warrior Soul-Fronter Kory Clarke holen sich Trouble einen mehr als würdigen Ersatz. Für die Drums sichern sie sich die Dienste von Mark Lira. Mit ihm hat Rick bereits bei Wet Animal gespielt.
Um beide ordentlich vorzustellen, erscheint 2008 zunächst einmal "Live In L.A." (im Sommer 2009 auch in Europa) und im März 2009 das schlicht betitelte "Unplugged". Derweil sind Trouble aber schon an den Arbeiten zum nächsten Studioalbum.
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