Porträt

laut.de-Biographie

Tusq

"Ich bin jetzt 30 - wann proben wir?": So ungefähr klang der Startschuss der zu Dreivierteln aus Hamburg und einem Viertel aus Berlin stammenden Indierock-Band. Bereits seit Beginn des neuen Jahrtausends gründen Timo Sauer und Uli Breitbach gemeinsam Musik zu machen. Zunächst kostet man die Twen-Zeit aber noch in Bands wie Herrenmagazin oder Schrottgrenze aus. 2009 schreibt Uli dann Timo eine SMS mit oben zitiertem Inhalt - die Geburtsstunde von Tusq.

Videopremiere: "Gorilla Syrup" von Tusq
Videopremiere "Gorilla Syrup" von Tusq
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Gemeinsam mit Schlagzeuger Holger Lüken und Bassist Paul Konopacka, den im Herbst 2011 Florian Gelling ersetzt, machen sich der Sänger (Uli) und Timo (Gitarre) an die Arbeit. Inspiriert von Bands wie Motorpsycho und The Soundtrack Of Our Lives verbarrikadiert sich das Quartett im Proberaum und tüftelt an ersten Ideen.

Schon bald liegt sich die Band mit Produzent Jürgen Hendlmeier und dem Label Strange Ways in den Armen. Im Frühjahr 2010 führt der Weg die vier Musiker in die verschneite Einöde Finnlands, wo man sich unter Hendlmeiers Regie ans Debüt macht. Während dieser Zeit einigt sich das Quartett auch auf den Bandnamen: "Unser Gitarrist Timo hörte damals das Fleetwood Mac-Album "Tusk" in Endlosschleife. Irgendwann warf er den Namensvorschlag in die Runde und seitdem ließ er uns nicht mehr los", erinnert sich Uli.

Mit "Patience Camp" im Gepäck geht es noch im selben Jahr auf Tour, die die Band sogar bis nach Russland führt: "Die Konzerte waren super, und die Leute waren gut drauf. Hierzulande kann man ja fast alles sehen, da ist ein riesiger Musikmarkt. Das ist in Russland nicht so. Das spürt man dann auch als ausländische Band", berichtet Holger.

Mit Supportslots für Kashmir, Teenage Fanclub, The Hold Steady, The Soundtrack Of Our Lives und diversen Festivalauftritten gehen Tusq im Folgejahr in die Vollen, ehe man sich im März 2012 abermals mit Jürgen Hendlmeier in Finnland trifft, um die Arbeiten am Zweitling in Angriff zu nehmen. Das Album "Hailuoto", benannt nach dem finnischen Eiland, auf dem die Platte eingespielt wurde, erscheint im Januar 2013 und wartet mit opulenten Dreampop- und Indierock-Klängen à la The Cure, New Order und U2 auf.

Tusq - The Great Acceleration
Tusq The Great Acceleration
Die Berliner Indierocker werden politisch.
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Erneut gehte es auf eine ausgedehnte Tour bis 2014. Im Anschluss an diese verabschiedet sich die Band in eine Pause. Die Jahre ziehen ins Land bis sich die Band August 2017 zum ersten Mal wieder meldet. Holger Lüken und Florian Gelling sind inzwischen ausgestiegen, neu dabei sind die Berliner Matthias Frank (Drums) und Michael Schlücker (Bass), die sich anders als ihre Vorgänger auch am Songwriting beteiligen.

Die Band kündigt an, ein neues Album in Angriff zu nehmen. "The Great Acceleration" (2018) beschäftigt sich stärker als seine Vorgänger mit den gesellschaftspolitischen Eruptionen des Neoliberalismus und zeigt dabei Haltung. Zu diesem Zweck schreibt die Combo diesmal ganz bewusst in Berlin. Für die Aufnahmesessions mit Is This It-Produzent Gordon Raphael geht es dann in die geschichtsträchtigen Göteborger Svenska Grammofon Studios. Das Artwork steuert der "The New Yorker"-Artist Eric Drooker bei.

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Tusq - Hailuoto: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2013 Hailuoto

Kritik von Kai Butterweck

Norddeutscher Indierock made in Finnland. (0 Kommentare)

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