laut.de-Biographie
Ukulele Dub Society
Pit Baumgartner hat Spaß am Abseitigen. Nicht nur mit seinem 2001 gegründeten Label Phazz-a-delic beweist der Heidelberger seine Vorliebe fürs Kuriositätenkabinett, auch als proaktiver Musiker. So holt der Produzent der Downtempo-Spezialisiten De-Phazz 2016 zum Ukulele-Rundumschlag in der Lounge aus.
Richtig gehört: Die Ukulele Dub Society Baumgartners rückt das gitarrenähnliche Instrument auf dem Debüt "Ukulism" endlich in den Fokus, den es, jedenfalls in der Wahrnehmung des Produzenten, auch abseits von Hawaiiurlaub und Stefan Raab verdient. Damit schwingt sich Baumgartner im Rahmen der instrumentalen Möglichkeiten vielleicht noch nicht ganz zu einem Kurator im Stile von Mike Patton und dessen Label Ipecac Recordings auf. Erstaunte Reaktionen sind ihm dennoch gewiss.
Der "Godfather of Lounge" setzt prinzipiell auf die gleichen Ingredienzien wie bei De-Phazz: Easy Listening, Dub, Ambient-Jazz und Latin-Elemente wie Bossa Nova und Soca versammelt er unter dem Führungsanspruch des kleinen Saiteninstruments. Ganz im Sinne der von ihm proklamierten Klangmalerei kokettiert die Dub Society mit dem eigenen Nischendasein.
Man sei eben "auf der Suche nach dem Großen im Kleinen", erklärt Baumgartner, der mit seinem langjährigen Wegbegleiter Joo Kraus (Flügelhorn) sowie Adax Dörsam (Ukulele, Gitarre) und Oli Rubow die Formation bildet. Von einer "echten Alternative zum Stadionrock" wird da augengezwinkert und Frank Zappa gecovert.
Ein Partygag, der zumindest für die Dauer eines Dachterrassensommers ziemlich gut funktioniert. Zwischen Ipecacs Tango Saloon und den perkussiven Gitarrenklopfereien Yoavs bleibt eben viel Raum für kreative Seitfallzieher.
