Porträt

laut.de-Biographie

Weissglut

Weissglut nennen die Mainzer Guido Winter (Gitarre), Thomas auf dem Berge (Drums) und Sid Venus (Bass) Anfang der 90er ihre Band und holen sich mit Sänger Josef Maria Klumb und Keyboarder Bernhard Lerman noch die zwei fehlenden Bausteine.

Nachdem sie sich im Underground einen recht guten Namen erspielen, erkennt das Semaphore Label die Klasse der Band und nimmt sie unter Vertrag. So erscheint 1998 das selbstbetitelte Debütalbum, auf dem sie musikalisch eine Mischung aus Metal und Gothic bieten. Vor allem die Stimme von Klumb rückt den Sound immer wieder in die Nähe von Acts wie Life Of Agony und Type O Negative.

Als allerdings das Label pleite geht, ist der Vertrieb der Scheibe nicht mehr gesichert. Glücklicherweise greifen Sony zu und bringen das Debüt ein halbes Jahr später mit zwei Bonustracks unter dem Namen "Etwas Kommt In Deine Welt" heraus. Allerdings häufen sich mit der Zeit immer mehr Anhaltspunkte, dass Klumb (der laut eigenen Aussagen eigentlich aus der Punkszene stammt) nicht nur mit seinen symbolträchtigen Texten etwas im braunen Sumpf des Rechtsradikalismus stochert.

So arbeitet er nicht nur für einen Bingener Buchverlag mit eindeutig rechtsradikaler Gesinnung, sondern äußert sich auch in diversen Interviews, Statements und im persönlichem Umkreis immer wieder sehr kontrovers. Das führt letztendlich dazu, dass die Band - dank der selten dämlichen Äußerungen und Einstellungne ihres Sängers - Opfer einer wahren Hexenjagd wird und kaum mehr Auftrittsmöglichkeiten bekommt. Von den Anfeindungen ganz zu schweigen.

Guido und der Rest der Band können die Gedankengänge und Äußerungen ihres Sängers immer weniger nachvollziehen und kommen somit sehr Schnell zu den Entschluss, dass eine Trennung unvermeidlich ist. Klumb fliegt also raus und Weissglut machen sich auf die Suche nach einem neuen Sänger. Den finden sie über eine Anzeige in Person von Tom von Köngelen, der seinem Vorgänger stimmlich durchaus das Wasser reicht.

Mit ihm erscheint 2000 "Zeichen", das die Klasse des Debüts durchaus erreicht. In zahlreichen Interviews nutzen Guido und seine Kollegen die Möglichkeit, ihren Standpunkt zum alten Sänger und dessen Gedankengängen klarzustellen und die Sache ist damit eigentlich erledigt. Sony verlänger den Vertrag nach dem Album aber nicht und da die inzwischen neu geschriebenen Songs mit dem alten Material kaum mehr was zu tun haben, ziehen sie ihre Konsequenzen aus der Sache und lösen Weissglut auf.

Allerdings treten Tom, Guido, Thomas und Sid 2002 unter dem Namen Silber schon wieder in Erscheinung. Der Sound klingt deutlich verändert und hat mit Metal und Gothic nur noch wenig zu tun. Viel mehr sind sie inzwischen im Alternative-Bereich angelangt haben mit dem Kapitel Weissglut zu 100% abgeschlossen.

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