Porträt

laut.de-Biographie

Wendy O. Williams

"Es war Sex, es war Gewalt, es war Rock'n'Roll, es war explosiv ... einfach nur großartig, der reine Wahnsinn" urteilte Joey Ramone über die Plasmatics, eine der Bands, die Ende der 70er Jahre die New Yorker Punkszene ordentlich aufmischen. Im Mittelpunkt des Geschehens: Die 'Queen of Shock Rock' Wendy O. Williams.

1949 in der Kleinstadt Webster im Bundesstaat New York als Wendy Orlean Williams geboren, verlässt sie früh die Schule und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser – unter anderem als Verkäuferin für G-String-Bikinis. In den 70er Jahren reist sie als Mitglied eines Zirkus' durch Europa und arbeitet als Köchin in einem makrobiotischen Restaurant in London.

Als Williams 1976 nach New York zurück kehrt, stolpert sie über eine Annonce des radikalen Künstlers Rod Swenson a.k.a. Captain Kink, der Mitglieder für eine extreme Punk-Band sucht. Im Juli 1978 treten die Plasmatics im Rock-Club CBGB auf, in dem auch Patti Smith und die Ramones erste Erfahrungen sammeln. Es ist jedoch Williams, die zunächst für Furore sorgt, indem sie kaum bis gar nicht bekleidet Autos in die Luft jagt, Gitarren mit Kettensägen bearbeitet und jedes erdenkliche Tabu bricht.

Musikalisch halten sich die Fähigkeiten der Combo in Grenzen, doch die Aufmerksamkeit des Publikums und der Behörden ist ihnen in den folgenden Jahren gewiss. In Milwaukee schlagen Polizisten Williams und Swenson 1981 zusammen und nehmen sie vorübergehend fest. Auch in weiteren US-Staaten hagelt es Anzeigen. In London erhalten die Plasmatics Auftrittsverbot, in Mailand und Zürich kommt es zu Ausschreitungen.

Immerhin gelingt es der Band, nach den erfolglosen ersten zwei Alben "New Hope For The Wretched" (1980) und "Beyond The Valley Of 1984" (1981) einen Major-Deal mit Capitol einzufädeln. Trotz einer Tour im Vorprogramm von Kiss entpuppt sich aber auch "Coup d'Etat" (1982) als Flop. Daran ändert auch eine Single mit Lemmy (eine Coverversion von Tammy Wynettes "Stand By Your Man") nichts. Gene Simmons beschließt daraufhin, Williams unter seine Fittiche zu nehmen und produziert ihr Solodebüt "W.O.W." (1984). Dank der Teilnahme weiterer Kiss-Mitglieder ist die Platte musikalisch wesentlich ausgereifter und bringt Williams eine Grammy-Nominierung als beste Rock-Sängerin ein.

Nun eher im Metal- als im Punkbereich angesiedelt, hämmern sich Williams mit immer wieder neu besetzten Plasmatics in den folgenden Jahren weiterhin durch die USA und Europa, wobei die Sängerin auch als Schauspielerin in Erscheinung tritt. Nach einem Pornofilm 1979 spielt sie eine Hauptrolle im Trash-Streifen "Reform School Girls" und hat 1990 eine Rolle in der Fernsehserie "McGyver".

Schon davor hat sie sich von der Bühne verabschiedet. Das letzte Album der Plasmatics, "Maggots: The Record" (1987) beschäftigt sich mit der Zerstörung der Umwelt. Mit ihrem Lebensgefährten und Manager Rod Swenson zieht die bekennende Vegetarierin 1991 nach Connecticut, wo sie in einem Tierheim und in einem Bioladen arbeitet.

Nachdem es längst um sie ruhig geworden ist, sorgt Williams am 6. April 1998 ein letztes Mal für Schlagzeilen."Man sollte es sich lange und tiefgründig überlegen, bevor man seinem Leben ein Ende setzt. Ich bin aber davon überzeugt, dass jeder Mensch in einer freien Gesellschaft das Recht dazu haben muss. Der größte Teil der Welt hat für mich keinen Sinn mehr, doch meine Gefühle über das, was ich nun tun werde, sind deutlich und ergeben in meinem Inneren Sinn. Ich gehe an einen Ort, wo es das Selbst nicht gibt, nur Frieden. In aller Liebe, Wendy", teilt sie in ihrem Abschiedsbrief mit, bevor sie sich in einem Waldstück mit einer Pistole das Leben nimmt.

Alben

Surftipps

  • MySpace

    Mit Sounds und Videos.

    http://www.myspace.com/wowandtheplasmatics
  • Offizielle Seite

    Mit ausführlicher Bio.

    http://www.wendyowilliams.com/
  • Fanseite

    Mit Bio und Infos über die Plasmatics.

    http://www.geocities.com/SunsetStrip/Alley/1163/wendy.htm
  • Weitere Fanseite

    Ebenso.

    http://www.hotshotdigital.com/tribute/WendyOWilliams.html

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