laut.de-Biographie
World Leader Pretend
Bei dem Namen World Leader Pretend beginnt das Hirn eines Musikfans zu arbeiten. Wenn mit dem Gedächtnis alles in Ordnung ist, führt die Assoziationskette irgendwann in Richtung Michael Stipe und seiner Band R.E.M., die auf ihrem 88er-Album "Green" mit dem Song "World Leader Pretend" die Steilvorlage zur Namensgebung der Band aus New Orleans gaben. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die junge Truppe auch musikalisch an den alten Herren aus Athens orientiert.
Ihre größte Stunde erleben Keith Ferguson (Gesang, Gitarre), Parker Hutchinson (Keyboards), Matt Martin (Gitarre), Alex Smith (Bass) und Arthur Mintz (Schlagzeug) im Juni 2005, als sie im Vorprogramm ihrer Helden spielen und diese ihnen sogar eben jenen Song widmen.
Aber World Leader Pretend begnügen sich nicht mit einer Bezugnahme auf R.E.M., sondern rühren aus dickem Pop, Rockanleihen und ein wenig Soul ihren eigenen Stil an. Zeitweise klingt er auch ein wenig britisch. Vielleicht liegt es an Stimme und Gesangsstil von Keith Ferguson, die manchmal an John McDaid, Sänger der Band Vega 4 erinnern.
Das Problem der World Leader ist von Beginn an die fehlende Szene in New Orleans. Bands, mit denen man sich messen musste gab es nicht: "Unsere Konkurrenz bestand aus Waschbrett-Zydeco-Bands und Anzugherren mit Blasinstrumenten", klagt Drummer Arthur Mintz. Sänger Keith Ferguson ergänzt das Bild: "Ich bin mitten auf einer Zuckerrohr-Plantage aufgewachsen. Unser Sound stammt daher, dass wir uns mit viel Phantasie vorgestellt haben, irgendwo müsste es eine Szene geben." Eine blühende Vorstellungsgabe, hört man die pompöse und moderne Pop-Melange des 2005er Debüts "Punches".
Doch der Reihe nach: 2003 nimmt das Quintett sein Debüt "Fit For Faded" auf - mit Hilfe eines 8-Spur Gerätes. Eine überbordende Resonanz auf das Album bleibt jedoch aus. Stattdessen finden sie ihr Studio eines Tages verwüstet auf. Die Band legt zunächst eine Pause ein.
Eines Tages raufen sich World Leader Pretend wieder zusammen, verscherbeln alles Hab und Gut, um in New York noch einmal alles auf eine Karte zu setzen. Das Ergebnis heißt "Punches" und beschert der Band endlich lange Tourneen um die Welt und reichlich positive Kritiken.
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