Lizzo: Neue Single "Rumors" mit Cardi B

Die beiden Rapperinnen äußern sich vom Olymp herab über das Gerede am Fuß des Berges.

Minneapolis (ynk) - "They don't know I do it for the culture, god damn" eröffnet Lizzo ihr Comeback. Nachdem sie 2019 einen verzögerten Hit nach dem anderen landete, hat es lange genug gedauert, bis sie eine neue Ära eröffnet. Aber hier ist sie mit einer Lead-Single für das gleichnamige Album: "Rumors" kommt mit einem durchschlagenden Beat, einem Cardi B-Feature und Visuals wie aus dem neuen Herkules-Film.

Ein bisschen typisch ist es ja für Lizzo-Songs, dass die One-Liner auf dem genauen Grat zwischen genial und dämlich stehen. Wenn sie hier über die Hater fachsimpelt, negative Nachrede adressiert oder erklärt, (noch) nicht mit Drake geschlafen zu haben, dann hat das definitiv den selben Appeal, den sie auch auf "Truth Hurts" ausgestrahlt hat. Musikalisch geht es aber spürbar mit mehr Budget und Energie zu: Natürlich fällt zuerst das opulente Video zwischen olympischer Opulenz und antikem Disney-Griechenland auf.

Aber auch sound-technisch wurden große Geschütze aufgefahren, die mal besser, mal schlechter harmonieren. In der Bridge erinnert sie uns, dass die schwarze Musikgeschichte die Rockmusik erfunden hat und untermalt das mit einem an sich schönen, aber etwas plötzlich in den Song einschlagenden Band-Interlude. Der Einstieg darin wäre sogar noch cool und kreativ gewesen, aber wenn es dann danach etwas holprig in den ursprünglichen Hip Hop-Beat zurücksetzt, fühlt man sich doch ein bisschen überwältigt. Aber trotzdem: Die Grooves, die Rap-Verses, die Gesangseinlagen, hier wird jedes Element mehr als kompetent ausgeführt. "Rumors" ist ein spaßiger und leichtherziger Song, und sowohl Lizzo als auch Cardi B lassen ihr ungefiltertes Charisma mit allen Stärken und Schwächen spielen.